zum Inhalt springen

Weltbodentag

Sechs Bürger*innen-Initiativen aus ganz Österreich fordern ein Ende fossiler Großprojekte und Erhalt wertvoller Böden.

Eine Detailaufnahme eines Risses im Asphalt einer Straße in dem Moos wächst.
Foto: Michaela St./Unsplash

Bundesweit werden jedes Jahr über 23 Quadratkilometer Böden versiegelt - ein Gebiet so groß wie die Wiener Lobau, Jahr um Jahr. Während die Bundesregierung noch immer eine verbindliche Bodenschutzstrategie vermissen lässt, haben zum Weltbodentag sechs Bürger*innen-Initiativen Fotos der Flächen aufgenommen, die sie schützen- diese kannst du hier ansehen!

Wer protestiert?

Sabine Zwierschitz von Esslinger für die Lobau: „Das geplante, fossile Milliardenprojekt S1 Lobau-Autobahn bestünde nicht nur aus einem 8,2 Kilometer langen Tunnel durch den Nationalpark Donauauen, sondern auch aus Oberflächenstraßen, deren Bau zum Verlust von rund 180 Hektar an hochwertigem Ackerland führen würde. Und das in der Region mit den fruchtbarsten Böden Österreichs, dem Marchfeld. Mit Waldbestand und sonstigen Flächen würden rund 220 Hektar dauerhaft versiegelt.“ 

Lenard Zipko von der Initiative Ja! Zum Grüngürtel: „Seit dem 19. November 2025 veranstalten wir trotz eisigen Wetters eine angemeldete Dauerveranstaltung unter dem Namen 'Grüngürtel-Camp' in der Mitte des Bergschlößlparks in Linz. Wir stellen uns den aktuell stattfindenden Baumrodungen entgegen und wollen den Bau des A26 Westring verhindern. Unsere Grüngürtel-Volksbefragung wird bereits von über 7000 Menschen unterstützt.“

Irene Nemeth von Vernunft statt Beton: „Mit der Ostumfahrung bei Wiener Neustadt werden nicht nur 5 ha unwiederbringlich versiegelt, sondern es gehen 18 ha fruchtbarstes Ackerland verloren. Ein Projekt aus Asphalt und Beton, das in Zeiten von Klimakrise und Bangen um Ernährungssouveränität völlig aus der Zeit gefallen ist. Wir fordern, dass der Schutz des Bodens in der Verfassung verankert wird und in UVP’s einen vorrangigen Stellenwert bekommt.“

Anton Dicketmüller, Sprecher von Rett ma die Schütt: "Wir versuchen die 'Federauner Felder' - 26 Hektar wertvoller Naturraum - vor der Verbauung mit einem LKW-Verteilerzentrum zu schützen. In zwei Genehmigungsverfahren bestehen wir auf der Einhaltung von Umweltrecht und EU-Richtlinien. Die Gerichtsentscheidungen fielen aus unserer Sicht positiv aus, doch nun benötigen wir finanzielle Unterstützung für die Revisionsverfahren."

Manfred Zniva, Sprecher der Bürgerinitative Ossiacher See: „Die letzte öffentliche freie Wiese am Ossiacher See darf nicht durch ein weiteres Hotel verbaut werden! Unser Ziel muss es stattdessen sein unsere Seeufer naturnah und für alle Menschen zugänglich zu belassen. Kärnten hat hier die Chance zum Vorzeigebundesland im Umgang mit den Seeregionen zu werden. Dafür werden wir als Bürgerinitiative Ossiacher See uns auch weiterhin unerlässlich einsetzen.“

Katja Maurer, Sprecherin von Nein zur B68 neu: „Wir persönlich kämpfen gegen den Bau der B68neu in der Südoststeiermark, welche unsere fruchtbarsten Böden beanspruchen würde. Momentan läuft die Umweltverträglichkeitsprüfung. Zum letzten Weltbodentag haben wir mit einer Lichtinstallation auf den bedrohten Acker aufmerksam gemacht.“