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Sonnencreme im Test

Drei High-End-Produkte fallen gänzlich durch, sieben, teilweise auch deutlich günstigere, Produkte überzeugen mit einem „sehr gut“.

Ein Kind steht an einem Strand in der Sonne. Auf seine Schulter ist mit Sonnencreme eine Sonne aufgemalt.
Foto: Moyo Studio, iStock

Die Zahl der Hautkrebserkrankungen steigt, Schutz davor bietet ein gutes Sonnenschutzmittel mit ausreichendem Lichtschutzfaktor. Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat 19 Produkte getestet: Einmal mehr zeigt sich, dass der Preis kein Kriterium für Qualität ist. Am Tabellenende liegen drei nicht zufriedenstellende Produkte, darunter die beiden teuersten von Coola (19,77€/100ml) und Sol de Janeiro (17,98€/100ml) sowie der Sonnenspray von Vichy (10€/100ml). Alle drei halten den ausgelobten UV-Schutz nicht ein und schützen folglich weniger lange als behauptet. Erfreulich ist die große Menge an sehr guten Sonnenschutzmitteln. Gleich sieben Produkte, zwischen 2 Euro und 14,98 Euro, überzeugen als „sehr gut“. 

Getestet wurden Cremen, Lotionen und Sprays mit Lichtschutzfaktor (LSF) 30, 50 und 50+ auf ihren Schutz vor schädlicher ultravioletter Strahlung (UV-Strahlung) auf kritische Stoffe, die Entnahme sowie die Anwendung. Auch Verpackung und Deklaration wurden analysiert. Zwei Produkte waren laut Anbieter unparfümiert (Sonnenspray von Sundance, Sun Cream von V.Sun), bei einem handelt es sich um Naturkosmetik (Sonnenlotion von Lavera) - alle drei schnitten bei der Einhaltung  des Schutzfaktors sowie kritischen Inhaltsstoffen "sehr gut" ab, jedoch unterschiedlich gut bei Anwendung und Verpackung. Lavera wurde aufgrund der großen Flasche, die Rund ein Viertel unbefüllt ist, abgewertet.

Markenprodukte bieten keine Qualitäts-Garantie 

Bereits die drei durchgefallenen Produkte verdeutlichen, dass man einer Marke nicht blind vertrauen sollte. Ein weiteres Beispiel dafür ist die Cien Sun Sonnenmilch von Lidl, die 2025 zu den besten im Test zählt. Im vergangenen Jahr war ein Lidl-Produkt noch durchgefallen. Grund für die Qualitätsschwankungen sind von den Herstellern vorgenommene Änderungen der Rezeptur.

Alte Sonnencreme: Haltbarkeit beeinflusst Schutz

Der VKI hat 2024 gemeinsam mit anderen europäischen Verbraucherschutzorganisationen einen Langzeittest gestartet. Die zu klärende Frage im Fokus: Kann Sonnencreme aus dem Vorjahr problemlos weiterverwendet werden? Die Ergebnisse zeigen, werden Produkte oft erwärmt und häufig geöffnet, beschleunigt dies die Alterung eines Mittels und kann zum Verlust des UV-Schutzes führen. Sonnencreme sollte folglich nach dem Öffnen nicht zu lange aufbewahrt werden, da ihre Wirksamkeit nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums (MHD) oder der Verwendungsdauer nach dem Öffnen (PAO) nachlassen kann.

„Konsument*innen sollten sich nicht blind auf die PAO-Frist oder das MHD verlassen. Wenn das Präparat unangenehm riecht, sich die Konsistenz verändert oder sich das Mittel in eine wässrige und eine ölige Phase aufgespalten hat, sollte es nicht mehr verwendet werden. Das Risiko, dass der UV-Schutz dann ebenfalls beeinträchtigt ist, ist zu groß“, so Dr. Birgit Schiller, Kosmetikexpertin beim VKI. 

Die ausführlichen Testergebnisse gibt es in der Juli-Ausgabe der Zeitschrift KONSUMENT und auf www.vki.at/Sonnenschutzmittel-2025. Weitere Informationen zur Haltbarkeit von Sonnenschutzmitteln finden sich unter www.vki.at/Haltbarkeit-Sonnenschutzmittel