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Naturschauspiel am Himmel

Der Vogelzug der Kraniche ist alljährlich faszinierend - so erkennst du die Vögel.

Ein hellgrauer Vogel mit langem Hals, schwarzen Flügelenden und schwarzer Hals- und Kopfzeichnung im Flug vor blauem Himmel.
Foto: Christoph Bosch - christophbosch@gmx.de

Der Vogelzug der Kraniche ist alljährlich ein faszinierendes Naturschauspiel, wenn tausende Vögel aus Skandinavien und Osteuropa kommend größtenteils Ende Oktober/Anfang November über Österreich nach Frankreich, Spanien oder Nordafrika ziehen. „Seit gut 15 Jahren verzeichnen wir eine starke Zunahme ziehender Kraniche über Österreich“, so Norbert Teufelbauer von BirdLife Österreich: „die entlang der baltisch-ungarischen Zugroute nach Südwesteuropa fliegen.“

Wie kann der Kranich zweifelsfrei bestimmt werden?

Kraniche und Wildgänse haben ein ähnliches Zugverhalten und nutzen oftmals dieselben Rastgebiete. Im Flug können auch Kormorane sehr ähnlich aussehen. Alle drei fliegen häufig in großen Trupps und das in so genannten Keil- oder V-Formationen, schräg versetzt ein Vogel hinter dem anderen. Sie sparen damit bei ihren weiten Flügen Energie, indem sie den durch den „Vordervogel“ entstehenden Windschatten nutzen. Da auch ihre Flugbilder recht ähnlich sind, sind sie für Laien manchmal schwer auseinanderzuhalten. Doch es gibt deutliche Hinweise, die eine Unterscheidung ermöglichen:

Die Silhouette: Kraniche sind mit einer Spannweite von 180 bis 222 Zentimetern deutlich größer als Wildgänse und Kormorane (Wildgansarten bis zu 175 Zentimeter, Kormorane bis 150 Zentimeter). Auffällig sind vor allem die langen Beine der Kraniche, die im Gegensatz zu Gänsen und Kormoranen im Flug deutlich sichtbar über die Schwanzfedern hinausragen. Kraniche haben auch sehr lange Federn an den Flügelspitzen, die ähnlich wie bei Adlern oder Geier weit abgespreizt werden und an „Finger“ erinnern. Ihre Flügel wirken eckig, während die Flügel von Gänsen und Kormoranen spitzer zulaufen.

Die Rufe: Kraniche und Gänse haben laute charakteristische Rufe, doch sie unterscheiden sich deutlich: Kranichrufe sind langgezogen und erinnern an ein hohes rollendes Trompeten. Gänse hingegen schnattern, quaken (Graugans), quieken (Blässgans) oder fliegen nahezu lautlos (Saatgans). Kormorane rufen im Flug nicht

Thermikflug bei Kranichen: Wenn günstige Aufwinde vorhanden sind, können Kraniche auch diese Thermik nützen, schrauben sich in die Höhe und legen danach längere Segelphasen ein und schlagen dann kaum oder gar nicht mit den Flügeln.

Mitmachen

Um weitere Informationen über das auffällige Zugverhalten dieser Großvögel zu erhalten, startet  BirdLife ein österreichweites Citizen Science-Projekt, das sich an alle Beobachter*innen des auffälligen Spektakels richtet. Die Beobachtung von Kranichen kann nun bei BirdLife Österreich über die Meldeplattform eingetragen werden, auch Fotos sind hochladbar.