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Corona-Wundermittel: diese sind wirkungslos

Vitamine und alternative Heilmittel sollen vor dem Corona-Virus schützen. Der OÖ Konsumentenschutz klärt auf, welche wirkungslos sind und welche sogar Ihrer Gesundheit schaden können. 

Mann sitzt an Fenster und sieht hinaus auf das Corona-Virus.
Foto: Gerd Altmann auf Pixabay

Aktuell gibt es keine anerkannten Medikamente gegen das Coronavirus, ebenso wenig wie einen Impfstoff. Dies verstärkt Angebot und Nachfrage an alternativen Heilmitteln. Sie sollen das Immunsystem im Kampf gegen Corona unterstützen oder das Virus abtöten. Diese angeblichen Wundermittel sind bestenfalls wirkungslos und können sogar gefährlich sein. Lassen Sie sich nicht von unseriösen Anbietern das Geld aus der Tasche ziehen.

Vitamine, Pflanzenstoffe, Globuli und CBD helfen nicht gegen Corona

  • Hochdosiertes Vitamin C (Ascorbinsäure) soll sowohl vorbeugend als auch lindernd auf eine Coronavirus-Infektion wirken. Tatsächlich existieren bislang keine wissenschaftlichen Studien, die Derartiges belegen würden. Laut Österreichischem Ernährungsbericht sind die Menschen hierzulande ausreichend mit Vitamin C versorgt. Überschüssige Mengen werden mit dem Urin ausgeschieden, weshalb schwere Nebenwirkungen selten sind. Überdosierungen können allerdings Durchfall, Bauchschmerzen oder Übelkeit bewirken, sowie das Risiko für Nierensteine erhöhen.
  • Vitamin-D-Mangel soll Menschen anfälliger gegen das Virus machen. Auch wenn eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D – wie mit anderen essentiellen Mikronährstoffen auch – wichtig für ein funktionierendes Immunsystem ist, bedeutet das nicht, dass die kurzfristige Einnahme solcher Präparate einen nennenswerten Beitrag leistet, um eine Infektion mit dem Corona-Virus zu vermeiden. Zudem kann eine Überdosierung auch gesundheitsschädigend sein. Auch Wechselwirkungen mit Arzneimitteln sind möglich.
  • Diverse Naturheilmittel sollen entweder das Immunsystem auf Hochtouren bringen, wie Roter Sonnenhut (Echinacea), Grüntee (bzw. dessen Inhaltsstoff Epigallocatechingallat), Pellargonienwurzel, Kapuzinerkresse, Propolis, usw. Oder sie sollen das Eindringen der Viren in unsere Schleimhäute verhindern (Cistrose, Chaga-Pilz). Grundsätzlich gibt es für diverse Pflanzenstoffe Hinweise darauf, dass sie einen gewissen Einfluss auf unser Immunsystem haben können. Zitierte Studien beziehen sich in der Regel aber auf andere Viren bzw. auf Versuche in Zellkultur, welche nur wenig Aussagekraft besitzen.
  • Homöopathen empfehlen hochverdünntes Arsen oder Gelsemium C30. Für die Wirkung von Globuli gibt es keinen Beweis. Die österreichische Apothekerkammer spricht sich ausdrücklich gegen den Einsatz von homöopathischen Mitteln gegen das Coronavirus aus.
  • Aktuell wird auch Cannabidol (CBD) als Corona-Schutzmaßnahme beworben.  Wissenschaftliche Beweise gibt es dafür aber nicht.

"Hände weg von „Miracle Mineral Solution“ rät der OÖ Konsumentenschutz

Von der Einnahme von "Miracle Mineral Solution" (kurz MMS) ist dringend abzuraten – es ist gesundheitsgefährdend. Dabei handelt es sich um ein Mineralsalz. Durch Aktivierung mit Säure entsteht Chlordioxid – ein industriell eingesetztes Bleichmittel. Dies kann schwere Vergiftungen bzw. Verätzungen auslösen.

So gehen Sie vermeintlichen Corona-Wundermitteln nicht auf den Leim

  • Es gibt keine Wundermittel oder -methoden, die eine Infektion mit dem Virus verhindern, lindern oder gar heilen können.
  • Glauben Sie keinen vielversprechenden Studienergebnissen! Da es sich bei Covid-19 um eine neuartige Coronavirus-Erkrankung handelt, gibt es derzeit noch keine zuverlässigen wissenschaftlichen Studien, die eine Wirksamkeit von bestimmten Pflanzen, Vitaminen, Mineralstoffen und Co beweisen könnten.
  • Fallen Sie nicht auf falsche Werbeversprechen dubioser Anbieter rein: Nahrungsergänzungsmittel dienen weder der Vorbeugung noch der Behandlung von Erkrankungen.

Quelle und weitere infos: www.ooe.konsumentenschutz.at.