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Wie Kernenergie NÖ betrifft

Alle Bezirkshauptstädte Niederösterreichs liegen in einem Umkreis von 150 Kilometer zum nächstgelegen Atomkraftwerk.

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Kernenergie und Niederösterreich.jpg, Copyright: Energie- und Umweltagentur NÖ Energie- und Umweltagentur NÖ

Die Nachbarstaaten Tschechien, Slowakei und Ungarn verfolgen Ausbaupläne, obwohl Atomkraft nicht rentabel ist.

Bereits 1978 hat Österreich in einer Volksabstimmung den Ausstieg aus der Atomkraft beschlossen. In Zwentendorf steht weltweit das einzige Atomkraftwerk, das nie in Betrieb ging. Dennoch ist die Gefahr nicht gebannt. „Trotz der ,Jubiläen‘ der schweren Reaktorunfälle in Tschernobyl und Fukushima haben manche Länder noch immer nicht die Notwendigkeit erkannt, der Atomenergie den Rücken zu kehren“, sagt der niederösterreichische Umwelt-Landesrat Stephan Pernkopf. Seit wenigen Monaten deckt Niederösterreich seinen Strombedarf zu 100 Prozent aus Erneuerbaren Energien.  

In 30 Ländern weltweit sind 444 Atomkraftwerke in Betrieb, davon liegen 185 in Europa und wiederum 129 in 13 der 28 EU-Staaten. Insgesamt trägt die Atomenergie zu zirka 11 Prozent zur weltweiten Stromerzeugung bei. In der Europäischen Union liegt der Anteil bei 27 Prozent. Zum Beispiel decken in Frankreich 58 Reaktoren zu drei Viertel den Strombedarf.

Atomkraftwerksausbau in Tschechien, Ungarn und der Slowakei

In der Slowakei sind drei neue Atommeiler geplant, Tschechiens neues Energiekonzept sieht einen Ausbau der Atomenergie von 33 auf 50 Prozent vor und Ungarn will zwei neue Kraftwerksblöcke bauen. Das ist nicht zu akzeptieren. Wir fordern die Schließung der Schrottreaktoren. Atomkraftwerke sind ökologisch und ökonomisch ein unkalkulierbares Risiko“, so Dr. Pernkopf.

Mit Stichtag Ende 2017 sind neun der 14 in Betrieb befindlichen Atomkraftwerke in Temelin, Dukovany, Bohunice, Mochovce und Paks 30 Jahre oder länger in Betrieb. Nach 30 Jahren ist der weitere Betrieb eines Kernkraftwerks kritisch zu prüfen. AKW‘s haben je nach technischer Ausstattung und Design eine Auslegungsdauer von rund 30 bis 40 Jahren.

Die Bezirkshauptstädte sowie Statutarstädte in Niederösterreich befinden sich alle in Umkreis von 150 Kilometer zum nächstgelegen Atomkraftwerk, neun davon in einer Distanz von weniger als 100 Kilometer Entfernung.

Atomkraft ist wirtschaftlich nicht vertretbar

Neben den verheerenden Folgen eines Supergaus sind Atomkraftwerke unrentabel. Dr. Herbert Greisberger, Geschäftsführer der Energie- und Umweltagentur NÖ: „Sämtliche geplanten Projekte können nur durch massive staatliche Unterstützung und Subventionen realisiert werden, die den Wettbewerb zulasten Erneuerbarer Energien verzerren.“ 

Nähere Informationen erhalten Interessierte auf www.enu.at oder unter der Telefonnummer 02742 219 19