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Was hilft gegen Motten?

Eingezogen ist sie vor ein paar Wochen. Gemerkt hab ich es erst gestern. Sie fraß meine Kleider und baute sich ihr Nest in meinem Schrank – eine Motte!

Eine Detailaufnahme einer Kleidermotte.
Kleidermotte. Olaf Leillinger / creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5/

Lästige Falter im Schrank – tatsächlich hat jeder dritte Haushalt ein Mottenproblem. Motten lieben Wollkleider, Naturhaarteppiche, aber auch Lebensmittel wie Reis, Mehl, Trockenobst oder Gewürze, wo sie sich zu gerne einnisten.

Wir unterscheiden zwischen der goldgelben Kleidermotte und der braunen bis dunkelgrauen Lebensmittelmotte. Haben die Insekten erst mal ihre 200 bis 300 Eier gelegt, sind sie schwer wieder loszuwerden. Denn die winzig kleinen Motteneier sind ungefähr so groß wie ein Punkt, den man mit einem Kugelschreiber auf ein Blatt Papier drückt, und daher auf Textilien oder in Schränken mit bloßem Auge kaum zu erkennen. Schon deswegen ist eine chemische Bekämpfung nicht zielführend, da selbst der Kammerjäger nicht alle Eier findet, um sie zu besprühen. Und abgesehen davon – wer möchte schon freiwillig Heim, Familie und sich selbst mit Pestiziden belasten?

Ein beiger Wurm bildet auf einem Textil ein Gespinst.
Larve der Kleidermotte. Foto: Wikipedia Commons/Guido Gerding, exnatura.de

Kleidermotten

Die Larven dieser weltweit verbreiteten Schmetterlingsart sind die häufigsten Schädlinge im Kleiderkasten oder am Teppich. Sie fressen mit Vorliebe das Eiweiß, das sich in Wolle, Fellen und Pelzen befindet. Gefährdet sind auch Mischgewebe mit über 20% Wollanteil. Kunstfasern bleiben unberührt, auch pflanzliche Materialien wie Baumwolle oder Leinen können Kleidermotten nicht verdauen.

Erfolgreich gegen Motten

Beim Kampf gegen Motten gilt: Vorbeugen ist besser als Bekämpfen! Am besten schützt man sich vor Zuflug indem man ungenutzte Kleidung aussortiert oder gut verschlossen aufbewahrt. Außerdem sollte ausschließlich saubere, trockene Kleidung in den Kleiderschrank! Pheromonfallen können einen Befall zwar beweisen, sind aber im Kampf gegen die Insekten ungeeignet.

Lavendel und Zedernholz wirken vorbeugend

Packen Sie die altbekannten Hausmittel aus: Lavendel und Zedernholz schützen tatsächlich vor Mottenbefall. Motten mögen diese beiden Gerüche gar nicht und suchen sich höchst wahrscheinlich lieber ein anderes Zuhause. Doch wenn sich die Schädlinge erst einmal eingenistet haben, packt die Motte wegen ein paar Duftpäckchen leider nicht die Koffer. Da brauchen wir einen besseren Plan.

Vorsicht bei Pyrethroiden

Zum Bekämpfen von Textilschädlingen aber auch zur Vorbeugung enthalten viele Mittel hochproblematische Insektizide wie Pyrethroide. Diese wirken auf das Nervensystem der Materialschädlinge genauso wie auf das der BewohnerInnen des Haushalts! Vor allem Wasserorganismen und Katzen reagieren äußerst empfindlich.

Schlupfwespen fressen Motteneier

Als Alternative zu Pestiziden und Giftstoffen gibt es eine ökologische Methode, die Motten nachhaltig zu bekämpfen. Die Schlupfwespe ist der natürliche Feind der Motte. Die 0,3 bis 0,4 Millimeter kleinen Nützlinge spüren mit ihrer feinen Nase die Motteneier auf und legen ihre eigenen Eier in den Motteneiern ab. Von innen fressen die Schlupfwespen die Motteneier auf und machen sie unschädlich. Sind keine Motteneier mehr da, zerfallen die Schlupfwespen zu Staub, da damit ihre einzige Nahrungsquelle wegfällt. Die Schlupfwespe hat keinen Stachel, wie man vielleicht wegen des Namens vermuten könnte. Auch sucht sie sich die Eier zu Fuß, da sie kein besonders guter Flieger ist. Davon bekommen wir Menschen aber gar nichts mit.

Schlupfwespeneier bekommt man auf kleinen Kärtchen. Die müssen dann nur noch an den befallenen Stellen, wie zum Beispiel im Kleiderschrank oder in der Vorratskammer, ausgelegt werden. Alles andere erledigt der Nützling.

Schlupfwespen sind online erhältlich:

www.perlanatura.de, www.atf-webshop.at, www.biohelp-shop.at