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Vögel schützen rund ums Haus

Vögel sind in unseren Gärten und Innenhöfen gern gesehene Gäste, aber sie finden dort nicht immer, was sie zum Überleben brauchen. Der Herbst ist eine gute Zeit, um das zu ändern! Die wichtigsten Tipps.

Ein Rotkehlchen auf einem Ast. Der Strauch ist bereits kahl, nur einzelne rote Beeren hängen noch daran.
Foto: Manfred Richter, Pixabay

Viele Vogelarten sind gefährdet, weil sie nicht genug Nahrung finden und ihre Lebensräume verlieren. Auch Gebäude können zu tödlichen Fallen für Vögel werden. Mittlerweile sind auch bislang häufige Vogelarten wie Mauersegler, Rotkehlchen oder Grünling seltener geworden. Einfache Maßnahmen tragen zum Schutz der Vögel bei. „Beeren und Samen sollten bis zum Frühjahr an den Pflanzen bleiben, um die Vögel gut durch den Winter zu bringen. Und bei Neupflanzungen sind Wildblumen und Wildgehölze die erste Wahl für Vögel“, empfiehlt Mag. Bernadette Pokorny, Gartenexpertin von DIE UMWELTBERATUNG.

Den Vögeln das Überleben sichern

Vögel benötigen naturnahe Grünräume mit Nahrung, Verstecken und Nistmöglichkeiten. Gärten und Innenhöfe, die vielfältig gestaltet sind und ohne chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und Herbizide gepflegt werden, bieten den Vögeln Lebensraum. 5 Tipps dazu:
1.    Wildblumen wachsen lassen
Heimische Wildblumen und Beikräuter, wie Flockenblumen, Vogelmiere, Johanniskraut und diverse Distelarten decken den Vögeln den Tisch. Viele dieser Pflanzen können im Herbst gesetzt werden. Verblühte Wildblumen sollten nicht im Herbst, sondern erst im Frühling zurückgeschnitten werden.

2.    Alte Bäume stehen lassen
Alte Bäume und Totholzstapel gewähren den Vögeln Unterschlupf. Höhlenbrüter wie Meisen, Kleiber und Gartenrotschwanz nisten in Hohlräumen alter Bäume, und im Holz leben Insekten und Larven, die Nahrungsgrundlage vieler Vögel. Wo es zu wenige natürliche Nistmöglichkeiten gibt, sind Nistkästen eine hilfreiche Maßnahme. Am besten werden diese schon im Herbst angebracht und jährlich im Spätsommer gereinigt.

3.    Regionale Laubsträucher pflanzen
Auf Sträuchern und Bäumen wie Holunder, Liguster und Vogelbeere leben zahlreiche Insekten, die für Vögel zusätzlich zu den Beeren wertvolles Futter bieten. Dornige Sträucher wie Wildrosen, Weißdorn und Schlehe bieten beliebte Brutplätze und Verstecke, weil ihre Dornen vor Fressfeinden schützen. Die Hecke sollte in der Brutzeit von März bis August nicht zurückgeschnitten werden, um die Vögel nicht beim Brüten zu stören.

4.    Dächer und Fassaden begrünen
In der Stadt bieten Fassadenbegrünungen, begrünte Innenhöfe und Dächer den Vögeln Nahrung und Lebensraum. Zum Beispiel im Wilden Wein oder Efeu finden Vögel katzensichere Nistplätze und Futter in Form von Beeren.

5.    Glasflächen vogelsicher gestalten
In Österreich verunglücken Schätzungen zufolge jährlich hunderttausende Vögel durch Kollisionen mit Glas. Vögel sehen die Glasflächen nicht, sondern nur die Pflanzen dahinter oder den Himmel, der sich im Glas spiegelt. Damit Vögel das Glas wahrnehmen, muss es auf der gesamten Fläche gemustert sein. Die Glasflächen nicht zu oft blitzblank zu putzen, hilft den Vögeln auch. Nachträglich können Glasscheiben mit Streifenaufklebern oder Fensterdekorationen, aber auch durch Außenjalousien, Fenstergitter oder Fliegengitter sichtbar gemacht werden. Die Abstände zwischen den Mustern sollten nicht größer als 15 cm sein. Die bekannten schwarzen Greifvogelaufkleber sind leider nutzlos.

Ein Mauersegler im Flug vor blauem Himmel.
Foto: Ferdinand Schmeller

Gebäudebrüter
Sogenannte „Gebäudebrüter“ wie Mauersegler, Mehlschwalben, Turmfalken und Dohlen nutzen Gebäude als Lebensraum. Sie kommen Jahr für Jahr zum selben Standort. Durch Fassadensanierungen und Dachausbauten verlieren sie Lebensräume und Nistplätze. In Wien ist es verboten, ihre Brutplätze und Quartiere zu zerstören oder die Tiere zu vertreiben. Die zeitliche Abstimmung der Baumaßnahmen auf die Brutzeit der Arten und rechtzeitige Montage von Ersatznistkästen ermöglichen das Bauen im Einklang mit dem Naturschutz. Vor den Bautätigkeiten unterstützen Biologiefachkräfte mit ihrer Expertise.

Weitere Informationen: DIE UMWELTBERATUNG

Das Poster „Wunderbare Wiener Vogelwelt“ stellt Vögel und ihre Nahrungsansprüche vor. „Lebensraum Hecken“ zeigt, welche Sträucher der Tierwelt Unterschlupf und Nahrung bieten. Die Poster können kostenlos heruntergeladen oder gegen Versandkosten bestellt werden.

Informationen zur vogelfreundlichen Gestaltung der Grünräume bietet DIE UMWELTBERATUNG auf www.umweltberatung.at/themen-garten-voegel.

Eine Liste von Expert*innen beraten zur vogelfreundlichen Planung von Sanierungen.