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Allianz gegen schädlichen Unterwasserlärm

37 Länder gründen im Rahmen der UN-Ozeankonferenz internationale Allianz zum Schutz der Meere vor Lärmverschmutzung.

Ein Blick in die unendliche Weite des Ozeans - ein Delfin blickt die Kamera direkt an.
Foto: Jeremy Bishop/Unsplash
  • Panama und Kanada haben bei der UN-Ozeankonferenz in Nizza mit 35 weiteren Ländern die „High Ambition Coalition for a Quiet Ocean" gegründet — die erste weltweite Allianz gegen schädlichen Unterwasserlärm.
  • Neben Regierungen beteiligen sich auch indigene Gemeinschaften, Vertreter*innen der Schifffahrt und Umweltorganisationen an der Kooperation, mit dem Ziel, Unterwasserlärm zu stoppen, der das Überleben von Meerestieren bedroht.
  • Unterzeichnet wurde eine Erklärung für leisere Schiffe, weniger Lärm in Schutzgebieten und praktische Lösungen, die auch das Klima schützen.

„Zu oft wird das Thema Unterwasserlärm in der Umweltpolitik übersehen", sagt Juan Carlos Navarro, Umweltminister von Panama.„Mit dieser Allianz handeln wir entschlossen. Wir schützen die Vielfalt des Meereslebens vor dieser unsichtbaren, aber ernsthaften Bedrohung."

Warum ist Lärm unter Wasser so problematisch? 

„Der Ozean ist eine akustische Welt, in der Geräusche überlebenswichtig sind – im Meer hängt das Leben von ihnen ab“, erklärt Carlos Bravo, Experte für Meerespolitik bei OceanCare. „Meerestiere nutzen Schall um kommunizieren, navigieren und Nahrung finden zu können. Die von Menschen verursachte Lärmbelastung übertönt diese lebenswichtigen Geräusche.“ Unterwasserlärm aus mehreren Quellen – insbesondere der kontinuierliche Lärm aus der kommerziellen Schifffahrt – beeinträchtigt Meereslebewesen negativ, stört ihre Fähigkeit zu kommunizieren, zu navigieren und zu jagen und bedroht die marine Biodiversität in planetarem Maßstab. Dem seien sich auch Schifffahrtsunternehmen bewusst, sagt Bev Mackenzie vom Schifffahrtsverband BIMCO: Unterwasserlärm ist ein Umweltproblem, das wir gemeinsam lösen müssen", . „Neue Technik bei Schiffen, bessere Arbeitsprozesse und klügere Routen können unseren Lärm verringern. Das hilft nicht nur den Tieren – es macht Schiffe auch sparsamer und klimafreundlicher. Diese Allianz bringt Wirtschaft und Politik zusammen für praktische Lösungen, die allen nützen: der Schifffahrt und gesunden Ozeanen."

Die Initiative wird auch von indigenen Gemeinschaften, internationalen Organisationen sowie von Umweltverbänden unterstützt.

Das sind die Ziele der Erklärung der Allianz:

  1. Leisere Schiffe entwickeln und einsetzen — über die Weltschifffahrts-Organisation IMO.
  2. Lärmschutz in Meeresschutzgebieten integrieren.
  3. Schiffslärm und andere Schäden für empfindliche Meerestiere verringern.
  4. Wissen und Technik teilen — zum Beispiel über das GloNoise-Programm der IMO.