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Vögel füttern - Was kann, soll und darf man?

Sobald der Frost die Böden gefrieren lässt, ist die Zeit ideal, um mit der Vogelfütterung zu beginnen. Was soll den gefiederten Gästen am Futterhaus angeboten werden?

Eine Kohlmeise sitzt auf einem Futterhäuschen aus Holz.
Foto: Capri23auto, Pixabay

Das Füttern von Vögeln zur Winterzeit hat eine lange Tradition. Es ermöglicht, die Tiere aus nächster Nähe zu beobachten. Wichtig ist eine artgerechte Vogelfütterung. Eva Karner-Ranner, Expertin der Vogelschutzorganisation BirdLife Österreich, hat wertvolle Tipps zusammengestellt, um unsere gefiederte Freunde in der kalten Jahreszeit mit dem richtigen Futter zu unterstützen. Wer jetzt bereits mit der Fütterung beginnt, kann sich innerhalb weniger Wochen – spätestens jedoch zum Zeitpunkt Österreichs größter Vogelzählung, der Stunde der Wintervögel im Jänner – an einer bunten Vogelschar erfreuen:

Wann soll man füttern?

Am besten beginnt man mit der Vogelfütterung ab Oktober oder Anfang November – so können die Vögel die Futterstelle bereits vor dem ersten Schneefall kennen lernen. Im Frühling lässt man die Fütterung langsam auslaufen. Eine Wintervogelfütterung soll keinesfalls Ersatz, sondern immer nur eine Ergänzung zu einer möglichst naturnahen Gartengestaltung sein. Denn auch im Winter ist natürliches Futter (Insekten, Wildkräutersamen, Baumsamen, Beeren und Früchte) für alle Vögel sehr wichtig. Gerade durch eine naturnahe, vogelfreundliche Gartengestaltung kann man als Gartenbesitzer für ein reiches Nahrungsangebot sorgen und so die Vögel das ganze Jahr über unterstützen. Lassen Sie deshalb Samenstände von Stauden und Wildkräutern stehen, fördern Sie überwinternde Insekten mit Laubhaufen und „wilden Ecken“ und pflanzen Sie beerentragende heimische Sträucher und Kletterpflanzen.

Wo füttern?

Der ideale Platz der Vogelfutterstelle ist übersichtlich und freihstehend in der Nähe von Sträuchern oder Hecken. So können Katzen nicht unbemerkt darunter lauern, die Vögel aber trotzdem bei Gefahr ins dichte Geäst flüchten. Einige Vögel wie beispielsweise Rotkehlchen oder Amseln fressen lieber am Boden. Ihnen kann Futter in Bodenfuttersilos angeboten werden, aber besser nicht in Gärten, die regelmäßig von Katzen besucht werden.

Hygiene an der Futterstelle ist besonders wichtig, da sich sonst Krankheiten schnell ausbreiten können. Geschlossene Silofutterhäuser oder Futtersäulen schützen das Futter vor Nässe und Verunreinigungen. Eine sinnvolle Ergänzung für die Futterstelle ist eine Gittersäule für Nüsse sowie Meisenknödel- bzw. Fettblockhalter.

Was füttern?

Wer möglichst unterschiedliches Futter anbietet, lockt damit viele verschiedene Vogelarten an. Als Basisfutter, das von nahezu allen Körnerfressern, aber auch von Meisen oder dem Kleiber gefressen wird, eignen sich Sonnenblumenkerne. Geschälte Kerne sind zwar etwas teurer, doch fällt bei deren Verwendung weniger Abfall an als bei ungeschälten. Für kleinere Körnerfresser kann man das Angebot durch andere ölhaltige Samen wie Hanf, Nyersaat oder Mohn ergänzen. Sperlinge oder Ammern nehmen auch Hirse oder Getreidekörner an. Für Weichfutterfresser wie Rotkehlchen, Amseln oder Wacholderdrosseln werden fettgetränkte Haferflocken oder Kleie, Rosinen oder Äpfel angeboten. Insbesondere Meisen, Spechte oder der Kleiber lieben Fettfutter wie etwa Meisenknödel oder Fettblöcke, aber auch Nüsse.

Keinesfalls abgelaufenes, schimmeliges Futter, Speisereste, gesalzenes Fett oder Brot als Vogelfutter verwenden.

Gratis-Broschüre „Gefiederte Gäste am Futterhaus“
mit vielen praktischen Tipps zur Winterfütterung und einer umfangreichen Vorstellung der wichtigsten Futterhausbesucher: zu bestellen bei BirdLife Österreich unter 01/523 46 51 oder office@birdlife.at.