Das 1x1 der Haushaltsreparaturen
Einfach gedacht, selbst gemacht!
Reparieren schont das Börserl wie Umweltressourcen und macht obendrein unabhängig. Wer sich ein kleines Werkzeugset zulegt, schafft es, alltägliche Reparaturherausforderungen selbst zu trotzen. Vom tropfenden Wasserhahn über wackelige Möbel bis zu Elektronikanschlüssen oder 3D-gedruckten Ersatzteilen: Kaum etwas ist unmöglich, wenn man weiß, wie es möglich gemacht wird. Unser Reparatur-1x1 zeigt Schritt für Schritt, was wann zu tun ist, worauf man dabei achten muss, welches Werkzeug dazugehört, wo man Hilfe bekommt und wie Geld man dabei sparen kann.
Wasser & Sanitär: Siphon, Wasserhahn & Heizkörper
Typische Fälle: Verstopfter Siphon, tropfender Wasserhahn, Heizkörper gluckert
Siphon reinigen / tauschen – Schritt für Schritt:
- Überwurfmuttern mit Rohrzange lösen und Verschluss aufschrauben.
- Siphon vorsichtig abnehmen, ggf. Ablagerungen entfernen / entkalken.
- Dichtungen und andere Siphonteile prüfen und ggf. nachkaufen und austauschen (alte Teile als Mustervorlage in den Baumarkt mitnehmen).
- Am Schraubengewinde frisches Teflonband anbringen.
- Alles wieder zusammenschrauben.
- Wasser langsam aufdrehen und Dichtheit prüfen.
Vorsicht: Nicht mit Wasser arbeiten, während der Hauptwasserhahn geöffnet ist. Mehrmals prüfen, ob alle Schrauben festsitzen, um Überschwemmungen zu vermeiden.
Werkzeug & Material: Rohrzange, Dichtungen, Teflonband, Lappen/alte Handtücher, ggf. Ersatzteile
Kosten: Selbst max. 20–40 €, Installateur mind. 120–180 € -> Ersparnis rund 100 €.
Hilfe & Infos: YouTube („Siphon reinigen“), iFixit, Reparaturcafés
Bezugsquellen: Baumarkt, Sanitärfachhandel
Heizkörper entlüften – Schritt für Schritt:
- Schlüssel am Ventil ansetzen, Luft ablassen
- Wasser nachfüllen, prüfen
Vorsicht: Heiße Heizkörper können Verbrennungen verursachen, die Heizung daher einige Stunden vor dem Entlüften ausschalten bzw. ansonsten schützende Handschuhe verwenden.
Kosten: Selbst max. 5 €, Installateur mind. 60–120 €, Ersparnis rund 90 €
Wände & Oberflächen
Typische Fälle: Löcher verspachteln und streichen, Haken anbringen
Löcher verspachteln – Schritt für Schritt:
- Loch anfeuchten, Spachtelmasse anrühren (gibt auch Fertigspachtelmasse).
- Masse einfüllen, glattziehen, trocknen lassen.
- Schleifen, überstreichen.
Vorsicht: Staubmaske verwenden beim Schleifen. Leiter sicher aufstellen.
Werkzeug & Material: Spachtel, Schleifpapier, Farbe, Pinsel/Rolle.
Leihen: Leiter
Kosten: Selbst max. 30 €, Maler mind. 80–150 €, Ersparnis rund 100 €.
Hilfe & Infos: Baumarkt-Workshops, YouTube.
Silikonfuge tauschen – Schritt für Schritt:
Kosten: Selbst max. 5 €, Installateur 10-30 € pro Meter
Möbel & Wohnen: Stabilität & Optik
Typische Fälle: Wandregal montieren, wackelnder Stuhl, Bilder aufhängen
Haken anbringen – Schritt für Schritt:
- Position markieren (Bleistift, ggf. mit Wasserwaage ausrichten).
- Abhängig von Wandtyp zu entscheiden:
- Beton/Ziegel: Loch bohren, Dübel einsetzen, Schraubhaken eindrehen.
- Rigips: speziellen Hohlraumdübel verwenden.
- Holz: Haken direkt eindrehen.
- Stabilität prüfen, Haken ggf. nachziehen.
Vorsicht: Leitungssucher verwenden, um Stromleitungen in der Wand zu vermeiden. Bohrmaschine mit Schutzbrille nutzen.
Was bei Stahlbeton machen, was wenn das Loch nicht hält/der Dübel durchdreht (z.B. Sandfugen im Altbau)
Werkzeug & Material: Bohrmaschine/Akkuschrauber, Schraubhaken, Dübel (je nach Wand), Wasserwaage, Bleistift.
Leihen: Bohrmaschine im Baumarkt (ca. 10–15 €/Tag).
Kosten: Selbst max. 10–20 €, Handwerker ca. 50–80 € → Ersparnis rund 40–70 €.
Hilfe & Infos: YouTube („Haken anbringen“), Baumarkt-Workshops.
Wandregal aufhängen – Schritt für Schritt:
- Position der Bohrlöcher markieren, Wasserwaage anlegen
- Loch bohren, Dübel einsetzen
- Schrauben eindrehen, Regal aufhängen
Vorsicht: Bei Wänden auf Stromleitungen achten – Leitungssucher nutzen!
Werkzeug & Material: Akkuschrauber, Bohrmaschine, Dübel, Schrauben, Wasserwaage, evt. Leitungssucher
Leihen: Baumarkt (Schlagbohrmaschine ca. 10–15 €/Tag, ggf. Leitungssucher)
Kosten: Selbst max. 20 €, Handwerker ca. 80–120 € -> Ersparnis rund 60-100 €.
Hilfe & Infos: beigelegte Möbel-Anleitungen, YouTube, Bau-Workshops
Wackelnden Stuhl reparieren – Schritt für Schritt:
- Alle Schrauben, Dübel und Verbindungen prüfen.
- Lockere Schrauben mit Schraubenzieher festziehen. Falls Gewinde kaputt, dann neue Schraube daneben dazusetzen.
- Bei Holzdübeln: alte Dübel herausziehen, Loch säubern, neuen Holzdübel mit Holzleim einsetzen.
- Überstehenden Leim mit feuchtem Lappen abwischen.
- Stuhl für einige Stunden trocknen lassen, danach Belastungstest machen.
Vorsicht: Schrauben nicht zu stark anziehen → Gefahr, dass das Holz reißt. Überschüssigen Leim sofort abwischen, sonst entstehen unschöne Flecken.
Werkzeug & Material: Schraubenzieher, Holzleim, Ersatzdübel, Schrauben, Schraubzwingen
Leihen: Schraubzwingen, falls nicht vorhanden
Kosten: Selbst max. 5–15 €, Tischler mind. 60–100 € → Ersparnis rund 50–90 €.
Hilfe & Infos: YouTube („Stuhl wackelt reparieren“), Heimwerkerforen, Reparaturcafés
Strom & Lampen: Licht an, sicher arbeiten
Typische Fälle: Lampe montieren, wackelnde bzw. kaputte Steckdosen / Lichtschalter tauschen
Lampe anschließen – Schritt für Schritt:
- Sicherung ausschalten, ggf. Strom mit Phasenprüfer prüfen.
- Kabel abisolieren, Farben richtig zuordnen.
- Drähte in Lüsterklemme einsetzen, Schrauben festziehen.
- Lampe montieren, Sicherung einschalten, Licht testen.
Vorsicht: Strom kann lebensgefährlich sein! Strom (Sicherung) daher immer abstellen! Bei dennoch bestehenden Zweifeln besser Elektriker*in rufen.
Werkzeug & Material: Phasenprüfer, Schraubenzieher, Lüsterklemmen
Kosten: Selbst max. 0–10 €, Elektriker mind. 80–150 € -> Ersparnis rund 70–140 €.
Hilfe & Infos: YouTube-Kanäle „DIY Electric“, iFixit, Reparaturcafés.
Bezugsquellen: Baumärkte, Elektronikfachhandel
Lose Steckdose befestigen / tauschen – Schritt für Schritt:
- Sicherung ausschalten (FI oder Sicherungsautomat) → mit Phasenprüfer sicherstellen, dass wirklich kein Strom mehr anliegt.
- Abdeckung der Steckdose abschrauben.
- Steckdose vorsichtig herausziehen, lose Schrauben an den Befestigungskrallen oder Halterungen festziehen.
- Falls die Steckdose beschädigt ist: Kabel aus den Klemmen lösen und neue Steckdose anschließen (Kabelenden ggf. neu abisolieren).
- Steckdose wieder in die Unterputzdose einsetzen, festschrauben, Abdeckung aufsetzen.
- Sicherung einschalten, Funktion testen.
Vorsicht: Immer stromlos arbeiten – Lebensgefahr bei Arbeiten an spannungsführenden Leitungen! Nur Standard-Steckdosen austauschen, bei Mehrfach-/Sondersteckdosen besser Elektriker*in rufen.
Werkzeug & Material: Schraubenzieher, Phasenprüfer, Abisolierzange, neue Steckdose (falls nötig).
Kosten: Selbst ca. 5–15 €, Elektriker mind. 80–120 € → Ersparnis rund 70–100 €.
Hilfe & Infos: YouTube („Steckdose tauschen“), Reparaturcafés.
Bezugsquellen: Baumarkt, Elektronikfachhandel.
Lichtschalter austauschen – Schritt für Schritt:
- Sicherung ausschalten, mit Phasenprüfer prüfen, ob kein Strom mehr anliegt.
- Schalterabdeckung vorsichtig abnehmen.
- Befestigungsschrauben lösen und Schaltermechanismus herausziehen.
- Kabel aus den Klemmen lösen und Position notieren (Foto machen!).
- Kabelenden ggf. abisolieren, in die Klemmen des neuen Schalters stecken.
- Schaltermechanismus wieder einsetzen und festschrauben.
- Abdeckung aufsetzen, Sicherung einschalten, Funktion prüfen.
Vorsicht: Kabel müssen fest in den Klemmen sitzen → sonst Brandgefahr. Unterschiedliche Schalterarten (Wechselschalter, Kreuzschalter, Dimmer) beachten → nur baugleichen Ersatz verwenden.
Werkzeug & Material: Schraubenzieher, Phasenprüfer, neuer Lichtschalter.
Kosten: Selbst max. 5–15 €, Elektriker mind. 80–120 € → Ersparnis rund 70–100 €.
Hilfe & Infos: iFixit, YouTube („Lichtschalter tauschen“), Reparaturcafés.
Bezugsquellen: Baumarkt, Elektronikfachhandel.
Elektronik & Kleingeräte: Feinmechanik
Typische Fälle: Laptop-Lüfter reinigen, klemmende Tastatur bei Laptop/Computer oder an Gaming-Controllern.
Sollbruchstellen verhindern: Kulifeder oder Tierchen für den Kabelanschluss um Kabelbruch zu verhindern. Kabel mit Legomännchen am Tisch halten
Laptop-Lüfter reinigen – Schritt für Schritt:
- Gehäuse vorsichtig öffnen, Schrauben aufbewahren.
- Staub mit Pinsel oder Druckluft (kalter starke Föhn, Umkehrfunktion des Staubsaugers) entfernen.
- Lüfter wieder einsetzen, Gehäuse schließen, Gerät testen.
Vorsicht: Bauteile sind sehr empfindlich, statische Entladung vermeiden (Antistatik-Handschuhe).
Werkzeug & Material: Feinmechanik-Schraubenzieher-Set, Pinzette, ggf. dem Gerät beigefügte Öffnungstools, evt. Druckluftspray
Kosten: Selbst max. 15–35 €, Werkstatt mind. 70–120 € -> Ersparnis rund 50–90 €.
Hilfe & Infos: iFixit, YouTube-Tutorials, Maker Spaces
Bezugsquellen: Elektronikfachhandel, Online-Shops
Klemmende/nicht reagierende Tastatur reinigen – Schritt für Schritt
- Gerät ausschalten/vom Strom trennen.
- Lose Krümel und Staub vorsichtig herausklopfen oder mit Druckluftspray entfernen.
- Bei mechanischen oder externen Tastaturen: einzelne Tastenkappen vorsichtig mit einem flachen Werkzeug (z. B. Keycap-Puller oder Kunststoffhebel) abheben.
- Bereich unter den Tasten mit Pinsel oder Wattestäbchen reinigen, ggf. mit leicht angefeuchtetem Tuch (nie tropfnass!).
- Tastenkappen wieder aufsetzen, Funktion prüfen.
Vorsicht: Keine Flüssigkeit ins Innere laufen lassen → Kurzschlussgefahr. Bei Laptops: nur sanft reinigen, weil Tasten oft filigran und verklebt sind. Falls Flüssigkeit (z.B. Kaffee) ins Notebook gelangt ist sofort ausschalten, Akku entnehmen (falls möglich), gut trocknen lassen und ggf. Fachwerkstatt aufsuchen.
Werkzeug & Material: Druckluftspray, kleiner Pinsel, Wattestäbchen, Mikrofasertuch, ggf. Keycap-Puller.
Kosten: Selbst max. 5–10 €, Fachreinigung oder Reparatur mind. 50–180 € → Ersparnis rnud 30–70 €.
Hilfe & Infos: YouTube („Keyboard cleaning“), iFixit, PC-Foren.
Gebrochenes kleben & Textilien flicken
Typische Fälle: Löcher oder gebrochene Teile von Plastik, Holz, Textilien.
Ge-/Zerbrochenes reparieren – Schritt für Schritt:
- Material prüfen und entsprechenden Kleber besorgen
- Oberfläche säubern, evt. leicht anrauen.
- Kleber auftragen (Sekundenkleber oder Epoxidharz).
- Fixieren, trocknen lassen.
Vorsicht: Kleber nicht auf Haut oder Augen gelangen lassen, besser: Handschuhe tragen.
Werkzeug & Material: entscheiden zwischen: Sekundenkleber, Epoxidharz, Holzleim, „Alleskleber“, Heißklebepistole.
Kosten: Selbst max. 10 €, Fachbetrieb mind. 40–80 €, Ersparnis rund 30–70 €.
Hilfe & Infos: Kleberfinder-Apps, Reparaturcafés.
Textilien flicken – Schritt für Schritt:
- Stoff sauber ausbreiten und beschädigte Stelle begutachten.
- Lose Fäden vorsichtig abschneiden.
- Kleine Löcher: mit Nadel und Faden im passenden Farbton zunähen. Oder dem Trend des „Visible Mendings“ nachgehen, bei dem das Zunähen absichtlich bunt und sichtbar gestaltet wird.
- Größere Risse: Flickenstoff von hinten mit Textilkleber oder aufbügelbarem Flicken fixieren.
- Bei stärkerer Beanspruchung zusätzlich mit Nadel und Faden verstärken.
Vorsicht: Beim Bügelflicken: Bügeleisen nicht zu heiß einstellen, sonst Gefahr, dass der Stoff verbrennt. Immer passende Fadenstärke und genügend großen Flicken verwenden, sonst reißt die Reparatur schnell wieder.
Werkzeug & Material: Nadel, Faden, Schere, Textilkleber, aufbügelbare Flicken, Bügeleisen.
Kosten: Selbst max. 5–15 €, Änderungsschneiderei mind. 20–40 € → Ersparnis 15–25 €.
Hilfe & Infos: YouTube („Textilien flicken“ oder „Visble Mending“), Nähcafés, Schneider-Workshops
3D-Druck: Ersatzteile selber machen
Typische Fälle: Knöpfe, Halterungen, Zahnräder, Tasten und vieles andere – hier ist fast nichts unmöglich
Schritt für Schritt:
- Infos bei dem nächstgelegenen Makerspace einholen, wie dort ein Ersatzteil nachgedruckt werden kann.
- Danach entweder mit dem zu druckenden Ersatzteil zu dem Makerspace fahren und sich dort beraten / helfen lassen oder eine zugehörige App downloaden und die digitalen Anweisungen befolgen (danach die entstandene Datei prüfen und ggf. anpassen).
- Im Makerspace drucken.
- Teil einsetzen, prüfen.
Vorsicht: Die Druckeroberfläche ist heiß.
Werkzeug & Material: Zugang zu 3D-Drucker, evt USB-Stick / Laptop
Kosten: variieren je nach Art des Ersatzteils – Kostenersparnis gegenüber einem Originalersatzteil ist aber meist enorm bzw. bekommt man nicht immer ein Ersatzteil nach (wenn z.B. ein Teil eines geliebten Spielzeuges abgebrochen ist oder ein Teil eines unersetzbaren Erbstückes)
Hilfe & Infos: YouTube-Tutorials, Maker-Communities, Repair Cafés
Bezugsquellen: Öffentliche Makerspaces, Bibliotheken, Coworking-Spaces
Gorilla-Plastik
Fenster & Türen
Typische Fälle: Zugluft, quietschende Türen, Scharniere einstellen.
Fester/Tür abdichten – Schritt für Schritt:
- Zugluft lokalisieren.
- Dichtungsband zuschneiden, ankleben.
- Prüfen, ob Luftzug weg ist.
Vorsicht: Dichtungsband richtig festdrücken, sonst hält es nicht.
Werkzeug & Material: Dichtungsband, Schraubendreher.
Kosten: Selbst max. 15 €, Fachbetrieb mind. 50–100 €, Ersparnis rund 35–85 €.
Hilfe & Infos: YouTube, DIY-Kurse im Baumarkt
Quietschende Tür ölen – Schritt für Schritt:
- Ursache prüfen: meist die Türscharniere.
- Tür leicht anheben (z. B. mit Holzkeil unter der Tür), um Druck von den Scharnieren zu nehmen.
- Etwas Öl, Fett oder spezielles Scharnier-Spray auf die Scharniere geben.
- Tür mehrmals öffnen und schließen, damit sich das Öl verteilt.
- Überschüssiges Öl mit Tuch abwischen.
Vorsicht: Kein Speiseöl verwenden, da es verharzt.
Werkzeug & Material: Haushaltsöl, Multifunktionsspray (z. B. WD-40), Lappen
Kosten: Selbst max. 5 €, Handwerker mind. 40–70 € → Ersparnis rund 35–65 €.
Hilfe & Infos: YouTube („Quietschende Tür ölen“), Heimwerker-Foren.
Fenster einstellen – Schritt für Schritt:
- Fenster prüfen: Ist das Fenster schwergängig? Hier kann schon eine Reinigung der Beschläge helfen, die durch Staub schwergängiger werden. Einmal im Jahr sollte man die Fensterbeschläge daher auch reinigen und mit einem harz- und säurefreien Sprühfett ölen. Schleift das Fenster jedoch oder ist an Stellen ein Luftzug spürbar?
- Fenster können horizontal und vertikal ausgerichtet werden, sodass der Flügel gleichmäßig am Rahmen angedrückt ist. Bei Dreh-Kipp-Fenstern korrigiert man eine Schiefstellung über das Scheren- und Flügellager. Dazu entfernt man die Abdeckkappen von diesen und überlegt, in welche Richtung der Flügel bewegt werden muss, um gerade zu sein.
- Dreht man mit einem Inbusschlüssel am Scherenlager (oben am Fensterflügel) nach rechts hebt dies den Fensterflügel an. Linksdrehung senkt diesen ab. Am Flügellager (unten am Fensterflügel) kann man den Flügel sowohl heben und senken, als auch nach rechts und links bewegen. Durch Kombination beider Lager, kann man die optimale Einstellung treffen.
- Anpressdruck einstellen: Ist das Fenster zwar perfekt ausgerichtet, aber trotzdem ein Luftzug spürbar, muss man den Anpressdruck an den Schließzapfen am Fensterflügel neu einstellen. Dreht man an diesem nach rechts, erhöht dies den Anpressdruck, während eine Linksdrehung ihn verringert.
Werkzeug & Material: Haushaltsöl, oder Sprühfett Lappen
Kosten: Selbst max. 5 €, Handwerker pro Flügel mind. 40 € → Ersparnis rund 35-85 €.
Hilfe & Infos: YouTube, Heimwerker-Foren, Fensterhersteller
Türscharniere / Kastenschaniere einstellen – Schritt für Schritt:
- Tür genau prüfen: hängt sie schief oder schleift am Boden/Rahmen?
- Abhängig vom Türtyp:
- Einfache Scharniere: Schrauben leicht lösen, Tür richtig / gerade ausrichten, Schrauben wieder festziehen.
- Moderne Türen (z. B. Innentüren mit Einstellschrauben): Im Scharnier sitzen kleine Inbus- oder Kreuzschlitzschrauben → diese vorsichtig nachjustieren (seitlich oder in der Höhe).
- Tür mehrmals öffnen und schließen, bis sie sauber läuft.
Vorsicht: Kleine Schrauben nicht überdrehen, sonst gehen sie kaputt. Am besten mit einer zweiten Person arbeiten, falls die Tür schwer ist.
Werkzeug & Material: Schraubendreher, ggf. Inbusschlüssel, Holzkeil zum Unterstellen.
Kosten: Selbst max. 10 €, Handwerker mind. 60–100 € → Ersparnis rund 50–90 €.
Hilfe & Infos: YouTube („Tür einstellen“), Baumarkt-Workshops.
Fazit
Ein Basis-Werkzeugset (bestehend aus Schraubenzieher, Akkuschrauber, Rohrzange, Spachtel, Kleber) amortisiert sich schon nach wenigen Einsätzen, weitere Geräte können aus dem Nachbarschafts- bzw. Freundeskreis oder gegen eine preiswerte Leihgebühr aus Baumarkt geborgt werden. Reparaturcafés, Makerspaces, YouTube-Tutorials, iFixit und Plattformen wie Printables liefern detaillierte Anleitung, Werkzeugvorschläge und viele Tipps und Tricks wie das Heimwerken noch besser klappt.
Wer selbst repariert, spart also bares Geld, lebt nachhaltiger und gewinnt vor allen Dingen ein gutes Gefühl. Wer zuhause den Werkzeugkoffer erfolgreich auspackt, darf sich gerne mehr als nur einmal selbst auf die Schulter klopfen. Das Beste ist außerdem, dass man nicht von Firmen und deren Zeit abhängig ist. Und sind wir uns da nicht alle einig, dass wir nicht gerne warten, wenn das Waschbecken akut undicht ist oder die Lampe nicht mehr leuchten will?
Lisa Strebinger, Michaela Reisinger