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Rein ins kühle Nass!

Was gibt es im Sommer Schöneres als eine erfrischende Abkühlung? Von idyllischen Bergseen bis zu familienfreundlichen Stränden hat Österreich viel zu bieten. Tauche ein in klare Gewässer, lass Dich von der Natur verzaubern und genieße unvergessliche Sommertage am Wasser.

Fotoaufnahme knapp über der Wasseroberfläche ganz nah am Paddel eines Stand-up-Paddlers, das Wasser spritzt auf die Linse, im Hintergrund sieht man das bunte Treiben von Wassersportlern und die bewaldete Liegewiese am Seeufer.
Gleinkersee, Foto: Pyhrn-Priel Tourismus GmbH/Florian Lierzer

BURGENLAND

Im sonnenreichsten Bundesland ist es nie weit bis zur nächsten Abkühlung: Vom Neufeldersee mit seinem Tauchrefugium, dem Rauchwarter Badesee mit seiner familienfreundlichen, flach auslaufenden Uferzone über den Sonnensee Ritzing bis zu den Naturbadeseen in Königsdorf oder Markt St. Martin. Ein kleiner, feiner Tipp im Südburgenland ist das NaturBAD Bernstein. Das gesamte Bad wird ausschließlich mit Quellwasser gespeist. Die Wasserreinigung durch Wasserpflanzen und Plankton und die Umwälzung des Teichwassers über einen Pflanzenfilter sorgen für eine exzellente Wasserqualität – ganz ohne Chemikalien. Ab Mai bei Badewetter täglich geöffnet.

Anreise: Mit dem Bus von Oberwart oder Oberpullendorf, 15 Minuten Gehweg

KÄRNTEN

Nur ein See als Ausflugsziel? Das ist in Kärnten zu wenig. Wenn, müssen es gleich mehrere sein: Von Klagenfurt bietet sich ein Abstecher ins Keutschacher Seental an. Auf dem Radweg geht’s vorbei an den Treimischer Teichen bis zum familienfreundlichen Rauschelesee. Es folgen Wald, Baßgeigensee und Moorlandschaft bis zum Keutschacher See, einem Paradies mit Seerosen und historischen Pfahlbauten im Wasser. Zurück geht es über den idyllischen Hafnersee und den lebendigen Wörthersee nach Klagenfurt. Neben den Strandbädern gibt es entlang der Strecke für den schnellen Sprung ins Wasser kostenlose freie Seezugänge! Also, Badesachen auf den Gepäckträger schnallen uns los geht’s!

Tipp von Redakteurin Anita Arneitz: Mein persönlicher Lieblingssee ist der Keutschacher See, weil er mitten im Zentralraum liegt, aber trotzdem naturnahe und ruhige Bereiche hat. Am schönsten ist eine morgendliche oder abendliche Runde auf dem Stand-up-Paddle mit Blick auf die Seerosen und den Pyramidenkogel.

Anreise: Zum Keutschacher See von Klagenfurt mit dem Bus ca. 45 Minuten oder mit dem Rad eine knappe Stunde.

Wir blicken vom mit Schilf und anderen Wasserpflanzen bewachsenen Ufer auf die sich leicht kräuselnde Wasserfläche des Hafnersees. Am gegenüberliegenden Ufer kann man Bewaldung erkennen.
Hafnersee, Foto: Anita Arneitz

NIEDERÖSTERREICH

Das Wasser des Moorbades Schrems kommt aus einem nahe gelegenen 300 Hektar großen Torfmoor – dem größten Moor Niederösterreichs, das zwischen den Orten Langschwarza, Gebharts und Schrems gelegen ist. Moorwasser hat einen niedrigen pH-Wert, ähnlich jenem unserer Haut. Die charakteristische braune Farbe erhält es durch seine Humin- und Fulvinsäuren, die beruhigend und heilend wirken (siehe Seite 50).

Mit seinem sanft abfallenden Ufer und weichen Untergrund ist der See ein optimaler Badeplatz für Familien mit kleinen Kindern. Die kostenlos zugängliche Freizeitanlage bietet Möglichkeiten für Sport und Spiel und ist mit Kabinen, Dusch- und WC-Anlagen ausgestattet. Das Café-Restaurant Moorbad ist auf Pfählen ins Wasser gebaut und ganzjährig geöffnet, da der Teich auch zum Eislaufen einen Besuch wert ist.

Ausflugstipps in der Umgebung
Durch den Naturpark Hochmoor Schrems führen beschilderte Wanderrouten zu sehenswerten Stationen wie der Himmelsleiter, dem Moor-Tretbecken und einer Steinhöhle. Unter den vielen Naturbeobachtungsmöglichkeiten im UnterWasserReich sind die täglichen Schau-Fütterungen der Fischotter ein besonderes Highlight.  

Anreise: Mit dem Fahrrad oder dem Bus 741 in ca. 30 Minuten vom Bahnhof Gmünd. Mit dem Bus kommen noch 15 Minuten Fußweg hinzu.

OBERÖSTERREICH

Smaragdgrün blinzelt der Gleinkersee aus den oberösterreichischen Kalkalpen hervor – ein See wie aus dem Bilderbuch. Er ist der ideale Ausgangspunkt für zahlreiche Wanderungen und Bergtouren. Engagiertere können den Seespitz als Ziel wählen, auf der Dümlerhütte einkehren oder das Warscheneck bezwingen. Kulinarisch Begeisterte kosten sich inzwischen im Gasthaus Seebauer durch: Von der Rindssuppe über Semmelknödel und Nockerl bis zur Riesenbuchtel wird alles selbst gemacht, natürlich in Bio-Qualität.

Anreise: Das Wander- und Radtaxi der Urlaubsregion Pyhrn-Priel hilft bei der nachhaltigen Anreise. Sportliche können den Gleinkersee auch mit dem Rad in knapp 45 Minuten vom Bahnhof Windischgarsten erreichen.

In einen See springt gerade jemand so von einem Holzsteg, dass nur die Wasserspritzer in der Sonne und die Füße erkennbar sind.
Foto: Pyhrn-Priel Tourismus GmbH/Florian Lierzer

Der Vordere und Hintere Langbathsee liegen mitten in einem Naturschutzgebiet am Fuße des Höllengebirges. Frei zugängliche Naturbadestrände locken am vorderen Langbathsee, während der hinteren Langbathsee ein absolutes Naturjuwel darstellt – vom einen zum anderen gelangt man in etwa 45 Minuten Gehzeit. Die Laufstrecke um beide Seen beträgt acht Kilometer. Rundum laden auch einige Mountainbikestrecken und Rundwanderwege zum Entdecken ein.

Anreise: Der Vordere Langbathsee ist einfach und günstig mit dem Traunstein Taxi (Route 40) erreichbar. Sportliche erreichen ihn mit dem Fahrrad in ca. einer Stunde vom Bahnhof Ebensee.

Badende im seichten Uferbereich des Hinteren Langbathsees, im Hintergrund das Bergpanorama des Salzkammergutes, die Sonnenstrahlen fallen steil ein und lassen das Wasser und die Luft glitzern.
Hinterer Langbathsee, Foto: Oberösterreich Tourismus GmbH / Robert Maybach

Der Tristacher See in Osttirol liegt eingebettet zwischen Wäldern in einem kleinen Tal am Fuße der Lienzer Dolomiten.
Tristacher See, Foto: TVB Osttirol/ Elias Bachmann

OSTTIROL

Der Tristacher See liegt in einem kleinen Tal südlich von Lienz am Fuß der Lienzer Dolomiten. Im Strandbad findet man unter Bäumen schattige Plätzchen und kann sich Sonnenschirme und Liegestühle ausleihen. Am Spielplatz finden Kinder neue Freunde und der Beach-Volleyball-Platz hält sportliche Gäste außerhalb des Wassers in Bewegung. Um den Tristacher See verläuft ein romantischer Rundwanderweg, der auf einen Abstecher zum sehenswerten Biotop und Naturdenkmal „Alter See“ einlädt.

Anreise: Mit dem Fahrrad in ca. 30 Minuten von Lienzer Bahnhof. Im Sommer gibt es einen kostenlosen Bäderbus.

SALZBURG

Ein Naturbadeplatz der besonderen Art ist das Felsenbad in Faistenau: Am Anfang des Stausees Strüblweiher sind im Flussbett des Almbaches durch die Kräfte von Eis, Wasser und Geröll Becken ausgeschwemmt worden. Diese Becken – von den Einheimischen „Gumpen“ genannt – findet man in unterschiedlichen Größen und Formen: kleine Kneippbecken für müde Wandererfüße, etwas größere Tümpel für ein paar Schwimmzüge und sogar richtig tiefe und breite Gumpen, in die man hineinspringen kann. Zum Aufwärmen legt man sich auf die natürlichen, sonnenwarmen Steinplatten am felsigen Ufer. Auch an kühlen Tagen ist das Felsenbad ein ruhiger Ort zum Verweilen, Spielen und Entdecken. Da es sich um einen „wilden“ Badeplatz handelt, gibt es weder Parkplätze noch WC-Anlagen.

Tipps für Aktivitäten in der Umgebung
Ein Besuch lässt sich gut mit einer Wanderung auf dem Kugelbergrundwanderweg, dem Plaik-Rundwanderweg oder mit einer Radtour entlang der Strubklamm-Route verbinden. Wanderkarten sind beim Tourismusverband Faistenau erhältlich.

Anreise: Von Salzburg in ca. 30 Minuten mit der Buslinie 155 bis Faistenau Schule, dann knappe 3 Kilometer Wanderung bis zum Felsenbad.

STEIERMARK

Die ausgezeichnete Wasserqualität und seine schöne Lage am Ennsradweg mit Blick auf den Grimming zeichnen den Putterersee bei Aigen im Ennstal aus. Er gilt als wärmster Alpenmoorsee in der Steiermark – bis zu 27 Grad warm ist das Wasser im Sommer. Am familienfreundlichen Badeplatz gibt es ein Kleinkinderbecken, Springtürme und Trampoline. Der See befindet sich auf einer Seehöhe von 650 Metern.

Anreise: Mit dem Bus vom Bahnhof Stainach-Irdning: ca. 15 Minuten
Am Ennsradweg liegt der Puttersee zwischen den Etappen Schladming-Irdning und Irdning-Admont (je ca. 40 Kilometer).

Mehr über die schönsten Seen der Steiermark: www.lebensart-reisen.at/im-tal-der-tausend-quellen

Der Putterersee liegt eingebettet in die malerische Landschaft aus grünen Wiesen und Wäldern, im Hintergrund Berge und ein strahlend blauer Himmel mit weißen Wolken.
Putterersee, Steiermark Tourismus / Tom Lamm

TIROL

Ungetrübt ruhig liegt der Schwarzsee vor uns, der Stamm eines Nadelbaumes und einige Holzpfähle ragen aus dem Wasser. Das Wäldchen am gegenüberliegenden Ufer spiegelt sich perfekt auf der Wasserfläche.
Schwarzsee, Foto: Tirol Werbung / Rathmayr Michael
Zwischen Kitzbühel und Reith, vor dem eindrucksvollen Panorama des Kaisergebirges, liegt der Schwarzsee. Wie der Name vermuten lässt, handelt es sich um ein Moorgewässer, das sich im Frühling rasch erwärmt und wie der Putterersee bis zu 27 Grad erreicht. Trotz verträumter Naturidylle findet sich Platz für verschiedene Sport- und Freizeitanlagen, einen Kinderspielplatz sowie ein Restaurant mit Bootsverleih. Wenn man über den Schwarzsee rudert, wirkt er wegen der umgebenden Wälder gar nicht schwarz, sondern schillert meist smaragdgrün. Teile des Uferbereiches sind der Natur vorbehalten und als Schutzgebiete ausgewiesen, auch Fische wie Hecht, Zander, Karpfen und Schleie fühlen sich im warmen Moorwasser wohl. Wer mit Wohnwagen oder Zelt länger verweilen möchte, dem wird ein Campingplatz mit Hallenbad und Wellnessbereich geboten.

Tipps in der Umgebung
Hat man vielleicht einen vierbeinigen Freund dabei, der Bewegung mit anschließender Abkühlung sucht, dann ist ein Spaziergang zum Waldbad Gieringer Weiher ein guter Tipp. Über den Gieringweg gelangt man in 28 Minuten Gehzeit zu dem kühleren Gewässer, das auf inmitten eines Wäldchens liegt. Das Waldbad mit Hundezone und SB-Bistro hat ausschließlich bei Schönwetter geöffnet.

Anreise: Von Kitzbühel mit der S8 nach Kitzbühel Schwarzsee Bahnhof, dann ca. 15 Minuten zu Fuß.

WIEN

Der Badeteich Gerasdorf besticht mit klarem Wasser, Kiesstrand und Schatten spendenden Bäumen. Für eine langsame Abkühlung betritt man den Teich vom allmählich abfallenden Ufer oder über eine Holzstiege. Wer gern direkt in die Fluten hechtet, kann dies vom Holzsteg aus tun und bei der Durchquerung des bis zu 3,5 Meter tiefen Gewässers eine Pause auf dem Floß einlegen, das mitten im Wasser treibt. Und wem sie nicht schon beim Betreten des Areals begegnet sind, der achtet beim Eisholen auf vorüberflitzende Ziesel: Die sympathischen Nager leben in einem weitläufigen Tunnensystem unter der Liegewiese und sind gar nicht scheu.

Weitere empfehlenswerte Badeplätze findet man in und um Wien an der Alten Donau oder zum Beispiel am Ozean-Badeteich in Guntramsdorf.

Anreise: Von der S-Bahn-Station Gerasdorf ca. eine halbe Stunde Fußweg. Von der S- und U-Bahn-Station Leopoldau ca. 15 Minuten mit dem Rad.

VORARLBERG

Sonnenuntergang über dem Bodensee, Blick von einem schmalen Holzsteg im Schilfgürtel, daneben ankert ein kleines hölzernes Motorboot im Wasser.
Sonnenuntergangsblick vom "Rohrspitz" am Bodensee, Foto: Oberhauser Photography / Vorarlberg Tourismus
In den Bodensee kann man an zahlreichen Badeplätzen eintauchen – ein besonderer Ausflug vor oder nach der Abkühlung ist aber das Naturschutzgebiet Rheindelta. Für Naturliebhaber*innen hat das Hotel am See in Hard einen Birds-Club gegründet und eine Birdwatching-App entwickelt. Egal zu welcher Jahres- oder Tageszeit, die App kennt die besten Beobachtungspunkte und zeigt, wie man dorthin findet. Die einzelnen Vogelarten sind bebildert, beschrieben und auch ihre Rufe kann man sich über die App anhören.

Anreise: Von Bregenz in 10 bis 15 Minuten mit der S-Bahn bzw. dem Rad bis Hard. Von dort können zu Fuß verschiedene Strandbäder und Teile des Naturschutzgebiets erreicht werden.

Tipps von Anita Arneitz, Christian Brandstätter, Sylvia Resel und Eveline Wiebach

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