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Offener Kühlschrank in Dornbirn

Dornbirn verfügt seit einigen Monaten über einen „Offenen Kühlschrank“ - eine sinnvolle Initiative gegen Lebensmittelverschwendung.

Offener Kühlschrank mit Gläsern darin
andrea blum

Offene Kühlschränke gibt es seit einigen Jahren vor allem in den größeren Städten. Der Gedanke dahinter: Lebensmittel, die im eigenen Haushalt übrig bleiben, weil man zu viel eingekauft hat oder die nächsten Tage außer Haus verbringt, bringt man in den "offenen Kühlschrank". Dort können sie von anderen wieder entnommen und genutzt werden.

Dass es in Dornbirn so gut funktioniert, hat mit dem freiwilligen Einsatz von Menschen zu tun, denen Lebensmittel wertvoll sind. Der Kühlschrank steht in der Stadtbücherei. Hier erreicht er viele Menschen und bleibt auch nicht sich selbst überlassen. „Uns ist wichtig, zu betonen, dass ist in erster Linie ein Umweltprojekt und kein Sozialprojekt ist, damit sich Menschen nicht scheuen, etwas hineinzugeben oder etwas herauszunehmen“, erzählt Ingrid Benedikt, eine der fünf Mitinitiatorinnen. „Wir nützen praktisch jede Chance, die Leute zu ermuntern, ihre übrig gebliebenen Sachen zu bringen.“ Aktionen rund um die Initiative, wie beispielsweise Verköstigungen zur Sonderausstellung „Wir essen die Welt“ in der inatura oder Kochkurse „Zu gut für die Tonne – Resteküche de Luxe“ tragen ebenfalls zur Sensibilisierung bei.

Woher kommen die Lebensmittel im Kühlschrank?

Die Dornbirner bringen Selbst-Eingekochtes, wie Marmeladen, Chutneys, Getränke, Aufstriche, Antipasti in Gläsern. Ebenso finden sich Schokolade, Müesliriegel, Gewürze, Kekse, Getreide, Müeslis, Öl, Essig, Honig. Besonders bunt wird es in der Erntezeit. Da gibt es Körbe mit Äpfel, Nüsse, Birnen, Quitten etc.

Vieles kommt von einer nahen Schule. Nach dem Kochunterricht stellen die Schülerinnen Übriggebliebenes in den Kühlschrank. Auch ein Bioladen liefert manchmal Lebensmittel, bei denen z.B. die Verpackungen beschädigt sind. Ebenso gibt ein Caterer nach Veranstaltung übrig gebliebene Brötchen und Kuchen weiter. „Er ruft mich an, wenn er zu viel  hat, und ich hole die Sachen ab“, erzählt Ingrid Benedikt. „Entweder verteilen wir das in der Stadtbibliothek oder auf anderen Veranstaltungen.“

Kontrolle

Der Kühlschrank wird täglich kontrolliert, und speziell am Samstag wird aussortiert, was sich nicht mehr übers Wochenende hält. Fünf Personen im Kernteam teilen sich diese Aufgabe.. Fünf Personen im Kernteam teilen sich diese Aufgabe. „Gleich nach der Eröffnung des Kühlschranks war die Lebensmittelkontrolle vom Amt der Vorarlberger Landesregierung vor Ort und hat alles kontrolliert“, erzählt Ingrid Benedikt. „Wir waren ja sehr gespannt, wie der Kühlschrank nach kurzer Zeit wohl ausschauen wird und sind sehr angetan, wie sorgfältig und achtsam die Menschen sind, die ihn nützen.“

Infos: www.offener-kuehlschrank.at