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Alles glatt oder doch verkehrt? Ökologische Wolle

Stricken liegt im Trend. Immer jüngere Menschen greifen zu den Nadeln, um ihr ganz persönliches Kunstwerk zu erschaffen. Die ökologischen Ansprüche an Strickwolle sind hoch: bio, fair, umweltfreundlich gefärbt und schön weich. Doch der Weg vom Fell zur Wolle ist alles andere als glatt.

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Birgit Seyr

Auf Mittermühl in Gleißenfeld ist die Idylle perfekt: Genüsslich grasen die Schafe auf der abgezäunten Weide, umrankt von Büschen und Bäumen. Einmal im Jahr müssen die Schafe geschoren werden, um im Sommer nicht unnötig an der Hitze zu leiden. Söllners Lebensgefährtin Christine Ertl kümmert sich am Hof um die Verarbeitung der Rohwolle, vom Waschen über das Spinnen bis hin zum Färben der Strickgarne. Sie vertreibt pflanzengefärbte und teilweise handgesponnene Strickwolle über den Online-Shop Wollhandwerk. Neben den eigenen Schafen kommen als Wolllieferanten nur Höfe mit tierfreundlicher Haltung in Frage, bei denen sie sich vorab von den Haltebedingungen und einer guten Wollqualität überzeugt hat. "Es gibt kein österreichisches Bio-Woll-Siegel, an dem ich mich orientieren kann. Also entscheide ich nach meinem Gewissen. Lieber soll es den Tieren gut gehen als dass es einen Stempel gibt.“
Leider hätten auch glückliche Schafe nicht immer Wolle, die man verarbeiten könne. Scheren sei übrigens keine Tierquälerei, sondern "vergleichbar mit Haare- oder Nägelschneiden". Christine Ertl: "Wir tragen Verantwortung für unsere Haustiere. Tierquälerei wäre es, die Schafe nicht zu scheren. Menschen haben Schafe so aufgezüchtet, dass sie keinen natürlichen Fellwechsel mehr haben, also müssen wir uns jetzt auch darum kümmern."

Autorin: Sonja Tautermann
Lesen Sie den vollständigen Artikel in der LEBENSART November 2012

Schönes aus Wolle

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Kopfarbeit

kopfarbeit: Urbaner Streetstyle trifft auf Handarbeit
Kopfarbeit - ein junges Label aus Ottensheim in Oberösterreich - produziert Mützen aus hochwertigen Naturgarnen. Die liebevoll handgefertigten Beanies sind edel und authentisch und in unterschiedlichen Modellen sowie verschiedenen Wollqualitäten erhältlich. Besonderes Augenmerk legt Kopfarbeit auf Nachhaltigkeit: Die Häklerinnen stammen aus der Region Ottensheim, ein Teil der Verkaufserlöse geht an wohltätige Projekte.
Mit wenigen Mausklicks kann man sich online die Mütze ganz individuell zusammenstellen und Lieblingsfarben, Größe und Muster auswählen. Mit bis zu 120 Euro sind die handgemachten Premiumhauben nicht ganz billig, aber dafür einzigartig – wie ihre Besitzer selbst.

Infos: www.kopfarbeit-beanies.at

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Alom

Wollig Warmes für kühle Abende daheim

Eine warme Wolldecke zum Reinkuscheln bringt Farbe und Wärme in graue Herbsttage. Unter der Marke „alom wolle“ spinnt, webt und näht die Manufaktor Haslach aus Schurwolle die Haslacher Sachen. Der sozialökonomische Betrieb bezieht die frisch geschorene Rohwolle von einzelnen Schafhaltern und kleineren Zuchtverbänden. In Haslach wird sie sorgfältig sortiert und gründlich gewaschen. Auf das sonst übliche chemische Ausbrennen von Pflanzenteilen, die in der Wolle hängen, wird verzichtet. Die Wollfasern bleiben damit elastischer, wirken lebendiger und sind die Grundlage des warmen Griffs der Mühlviertler Wollerzeugnisse. Das ausgewogene Spiel der wollenen Naturtöne mit buntfrischen Farben verleiht den Produkten ihren besonderen Charme.

Infos: www.alom.at

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Hessnatur

Wärmend und hautfreundlich Strick von Hess Natur
Die Schurwolle der hessnatur-Strickteile stammt großteils aus kontrolliert biologischer Tierhaltung. Strenge Auflagen zur Weiterverarbeitung der Wolle, wie der Verzicht auf umwelt- und gesundheitsschädigende Hilfsmittel oder bedenkliche Farbstoffe garantieren, dass die charakteristischen, vorteilhaften Eigenschaften von Naturfasern erhalten bleiben. Damit die edlen Teile lange halten und nicht verfilzen, wird Dampf, Hitze oder Druck eingesetzt.

Infos: www.hessnatur.com