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Kopfschmerzen ade

Wetterumschwung und schon brummt der Kopf? Insgesamt gibt es über 200 Arten von Kopfschmerzen. Finden Sie heraus, was Sie plagt und was Sie dagen tun können.

Ein Mann greift sich mit leidendem Gesichtsausdruck an den Kopf.
Foto: Gard Altmann, Pixabay

Kopfschmerzen und Migräne belasten mehr als die Hälfte der Menschen in Österreich regelmäßig – und trotzdem kennen sich die wenigsten wirklich damit aus. Leidet man wiederholt an Kopfschmerzen, sollte man herausfinden, wo diese herkommen. Meistens werden lediglich die Symptome bekämpft, was nur zu einer kurzfristigen Linderung führt. „Durch die hohe Anzahl der Betroffenen werden Kopfschmerzen von vielen einfach hingenommen. Die Ursachen sind aber sehr vielseitig und müssen gefunden werden, um ihnen effektiv entgegenzuwirken“, erklärt Frau Dr. Calabek-Wohinz, Neurologin beim Trinicum Zentrum für Integrative Medizin und Schmerztherapie. Im Rahmen der Kopfschmerzklassifikation können Kopfschmerzen in primäre und sekundäre Kopfschmerzen unterteilt werden.

Bei primären Kopfschmerzen ist der Kopfschmerz die primäre Ursache der Beschwerden - eine eigenständige Erkrankung also. Zu den bekanntesten primären Kopfschmerzarten zählen Migräne, Spannungskopfschmerzen und Clusterkopfschmerzen. Chronischer Spannungskopfschmerz ist für mehrere Stunden oder kontinuierlich andauernder, leichter bis mittelstarker, drückender Kopfschmerz, der an mindestens 15 Tagen im Monat seit mindestens drei Monaten auftritt. Migräne hingegen dauert unbehandelt vier bis 72 Stunden an und ist ein mittelstarker bis sehr starker, pulsierender Kopfschmerz mit mindestens einem Begleitsymptom wie Übelkeit, Erbrechen, Licht- und Lärmempfindlichkeit.

Bei sekundären Kopfschmerzen tritt der Kopfschmerz in einem unmittelbar engem zeitlichen Zusammenhang mit einer anderen Erkrankung oder Ursache auf. Die Kopfschmerzen sind in diesem Fall keine eigenständige, sondern die Folge einer anderen Erkrankung, wie beispielsweise von Bluthochdruck oder einem Übermaß von Alkohol. Primäre und sekundäre Kopfschmerzen sind nicht immer einfach zu unterscheiden. Wichtig ist, Veränderungen wie plötzlich stärkeren oder länger andauernden Schmerz oder eine unübliche Schmerzstelle wahrzunehmen. Wiederholt sich das neue Muster, sollte man dies ärztlich abklären lassen.

Kopfschmerzen ernst nehmen

„Wer bei akuten, schweren und noch nicht diagnostizierten Kopfschmerzen jedes Mal nur Schmerzmittel nimmt, könnte eine ernsthafte Erkrankung übersehen“, warnt Dr. Calabek-Wohinz. „Hirntumore, Hirnblutungen, Bluthochdruck oder Hirnhautentzündungen können – zwar selten, aber doch – der Grund für Beschwerden sein.“ Häufiger seien jedoch psychischer Stress, eine hohe Belastung oder bestimmte Medikamente der Grund für Kopfschmerzen. Spannungskopfschmerzen können mit Verspannungen der Kopf-, Gesichts- oder Nackenmuskulatur zusammenhängen und durch Entspannungstrainings und Bewegung gelindert werden.

Das Kopfschmerztagebuch: Chronische Beschwerden verstehen

„Um die Trigger einer Migräne-Attacke und die Ursachen für chronische Kopfschmerzen lokalisieren zu können, empfehle ich das Anlegen eines Kopfschmerztagebuchs“, so Dr. Calabek-Wohinz. In diesem wird erfasst, wie stark die Schmerzen sind, wann und wo sie auftreten und in welchem Zusammenhang sie entstehen. „Sie können das Kopfschmerztagebuch Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin vorlegen, um die Ursachenfindung zu erleichtern“, empfiehlt die Neurologin. Mittlerweile gibt es auch einige Apps, die sich zur Beobachtung von Kopfschmerzen eignen.

Hier finden Sie eine Vorlage für das Kopfschmerztagebuch.

Vorbeugende Maßnahmen

Regelmäßiger Ausdauersport und Entspannungsübungen können sowohl Migräne als auch Spannungskopfschmerz vorbeugen. Lösen Sie Verspannungen durch Massagen, ein warmes Bad oder Dehnübungen und achten Sie auf ausreichenden und ruhigen Schlaf. Trinken Sie genügend Wasser und gönnen Sie sich Pausen.

Sind die Schmerzen akut, kann – je nach Intensität statt oder neben der medikamentösen Therapie – auch eine Akupressur helfen: Der Akupunkturpunkt „Hegu“ befindet sich zwischen Daumen und Zeigefinger. Um die Stelle zu finden, legen Sie den Zeigefinger und Daumen der linken Hand eng zusammen, es ergibt sich eine Erhöhung des Muskels zwischen den Fingern. Drücken Sie mit dem Daumen der rechten Hand auf die höchste Stelle dieses Muskels, bis Sie ein deutlich schmerzendes Gefühl verspüren. Die übrigen Finger der rechten Hand unterstützen diesen Druck von unten. Wiederholen Sie den Druck zweimal, jeweils sieben bis zehn Sekunden lang.