Im Gespräch mit unseren LeserInnen November 2014
Schreiben auch Sie uns Ihre Meinung zu einem Artikel aus der aktuellen Ausgabe oder zu einem Thema, das Sie besonders bewegt.
Thripse auf Zimmerpflanzen
Lisa Huber, Wien: Seit einigen Jahren habe ich auf meinen Zimmerpflanzen immer winzigste Tierchen, kaum sichtbar. Die Blätter werden silbrig (Gummibaum, Ficus benjamina) oder braun (Efeutute, Scheflera). Ich glaube, dass es sich dabei um Thripse handelt. Seit ich darauf achte, sehe ich sie in jedem Haushalt auf den Pflanzen, ebenso im Büro und in Lokalen.
Zur Behandlung helfen zwar Dünge-Kombistäbchen, aber ich würde lieber natürliche Alternativen wählen. Was kann helfen?
Gartenberater Bernhard Haidler, Natur im Garten:
Kombi-Düngestäbchen enthalten einen Wirkstoff aus der Gruppe der Neonicotinoide. Das ist ein systemisches Insektizid das von der gesamten Pflanze aufgenommen wird, und gegen alle Insekten wirkt, die Stoffe der Pflanze aufnehmen, z.B. auch Bienen schadet, die Nektar und Pollen aufnehmen. Deshalb sind sie vor allem im Freiland höchst problematisch.
Beim Pflanzenschutzmittelgesetz ist derzeit ziemlich viel im Umbruch. Es ist sehr schwierig, Produkte zu empfehlen weil die Listung ständig erweitert und erneuert wird. Auf der Website www.infoxgen.com sind alle Pflanzenschutz- und Düngemittel aufgelistet, die zur Zeit im Biolandbau zugelassen sind.
Biohelp GmbH, Wien, empfiehlt Nützlinge:
Gegen Thripse auf Zimmerpflanzen kann man mit den Raubmilben Amblyseius cucumeris und Amblyseius swirskii arbeiten, diese sind auf Thripse spezialisiert. Allerdings brauchen diese Nützlinge eine durchgängige Temperatur von mindestens 18°C und eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit (rund 60%). Die Luftfeuchtigkeit kann man etwas erhöhen, wenn man die Pflanzen mehrmals am Tag vorsichtig mit Wasser ansprüht. Es darf jedoch nicht alles pitschnass werden, um die Nützlinge nicht abzutöten.
Auch Kaliseife hat sich bewährt. Diese wirkt gegen alle saugenden Insekten dieser Art, wie auch Blattläuse oder Spinnmilben. www.biohelp-shop.at
Helga Loidl, Wien: Ich habe bei einem Arzt die LEBENSART gelesen, die mir sehr gefallen hat. Kann ich das Magazin auch in einer Trafik oder Buchhandlung kaufen oder nur über ein Abo bestellen?
Lebensart Redaktion:
Die LEBENSART ist im Abonnement erhältlich und in einigen ausgewählten Trafiken. Eine Liste finden Sie auf der Website unter www.lebensart.at/lebensart-am-kiosk. Wir empfehlen Ihnen ein Abo. Dann kommt die LEBENSART garantiert bequem und pünktlich zu Ihnen nach Hause.
Der Hahn im Hühnerstall
Werner Gamerith, Waldhausen: Erlauben Sie ein paar kritische Anmerkungen zu Ihrem Beitrag von der "hühnerologischen" Basis: Wir halten seit 50 Jahren einige Hühner mit grünem Auslauf, selbstverständlich mit einem Hahn, obwohl wir nur selten züchten. Nur einer war gegenüber Menschen aggressiv. Manchen mag ein Hahn "nicht notwendig" erscheinen, wohl aber für das Glück der Hühner! Zur artgerechten Haltung gehört in meinen Augen auch ein Liebesleben. Was Triebe betrifft, sind schließlich Hühner auch nur Menschen.
Das Krähen gehört zur ländlichen Geräuschkulisse und stört nicht, weil ich den Stall erst vormittags öffne. Als Eiweißfutter kaufe ich für Biobauern zugelassenes Legekorn. Topfen für Hühner zu kaufen, empfinde ich als Verschwendung.
Dass wir Hühner nicht schlachten wollen, hindert uns nicht, sie zu halten. Warum sollen sie nicht eine ruhige Pension bei uns haben, bis sie eines natürlichen Todes sterben?
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