zum Inhalt springen

Von 17. März bis 6. Mai 2022 zeigen die österreichweiten Filmtage kritische Dokumentarfilme über unser Agrar- und Lebensmittelsystem: Sie erzählen von Hunger, Landraub und Ökoproblemen, aber auch von Mut und Hoffnung.

Das Logo buchstabiert Hunger. Macht. Profite. mit goldenen Samen. Der Hintergrund ist violett.

An allen Spieltagen gibt es in anschließenden Filmgesprächen mit lokalen Initiativen und Fachreferent*innen die Möglichkeit über lokale Alternativen und Handlungsoptionen zu diskutieren.

Zum Detailprogramm

Die Filme

Fields of Anger
von Anne Gintzburger, France 2018, 72 Min., OF deutsch untertitelt
Österreich-Premiere

Die Hälfte der französischen Bauern und Bäuerinnen verdient € 350 im Monat. Die Landwirtschaft befindet sich in einer Krise, auch weil die Politik die Bäuer*innen dazu führt, Suizid zu begehen. Doch es wird gekämpft: Die Bäuer*innen und mutigen Frauen der „foulards noirs“, der „Schwarzen Schals“, fordern lautstark einen Wandel, der Leben rettet. Ihre Mission ist es, auf das Schicksal französischer Bauernfamilien und die Zerstörung kleinbäuerlicher Strukturen aufmerksam zu machen. Mit Humor, Feingefühl und Überzeugung reisen sie quer durch das Land, um die Bevölkerung und nicht zuletzt die Politik wachzurütteln.

Eine Frau sitzt inmitten von Kühen auf einer Wiese. Sie sieht erschöpft aus.
Ein Ausschnitt aus Fields of Anger. Bild: Chasseurs d'étoiles

Chocolate’s Heart of Darkness | Cacao : les enfants pris au piège
von Paul Moreira, Elfenbeinküste 2018, 56 Min.

Schokolade – eine der beliebtesten Süßigkeiten, die uns selbstverständlich im Alltag begleitet. Doch zu welchem Preis? 2001 beschloss die Schokoladenindustrie Kinderarbeit zu beenden. Heute zieren Hersteller*innen ihre Erzeugnisse mit Abzeichen, die auf menschen- und umweltschonende Produktion hinweisen. Kinderarbeit gibt es aber weiterhin: in den entlegensten Winkeln der Regenwälder in der Elfenbeinküste, dem größten Schokoladenhersteller weltweit, arbeiten noch heute Kindersklaven auf illegalen Kakaoplantagen. Tief in isolierten Teilen des wenigen Waldes, der durch den aggressiven Raubbau noch übrig geblieben ist, arbeiten sie oft ohne Lohn. Nur mit der Hoffnung, eines Tages selbst eine kleine Parzelle zu besitzen.

Eine Gruppe Schwarzer Menschen bearbeiten einen Berg von Kakaofrüchten.
Ein Ausschnitt aus Chocolate's Heart of Darkness. Bild: PLTV

Mothers of the Land | Sembradoras de Vida
von Diego Sarmiento, Alvaro Sarmiento, Peru 2020, 74 Min.

Im Hochland von Peru pflegen die Bäuerinnen noch ein sehr enges Verhältnis zur Natur. Die Samen, Pflanzen und Früchte, die dem Boden entwachsen, sind Teil der Familie. Doch seit einiger Zeit fällt es den Frauen immer schwerer, für diese „Verwandten“ zu sorgen: das Klima ist nicht mehr stabil, das Wetter hat sich verändert und selbst der Duft der Erde ist oft nicht mehr, was er mal war. Fünf Frauen in den Anden versuchen trotz der zunehmenden Schwierigkeiten eine traditionell indigene und organische Landwirtschaft aufrecht zu erhalten, um gesunde Nahrung zu produzieren.

Eine traditionell peruanisch gekleidete Frau schreitet zwischen zwei Feldreihen auf die Kamera zu.
Ein Ausschnitt aus Mothers of the Land | Sembradoras de vida. Bild: HDPERU
Das Filmposter zeigt eine Schwarze Frau, die barfuß auf roter Erde steht. Sie trägt bunte Kleidung und hat die Arme verschränkt. Im Hintergrund überlagern Fabrikschlote, Agrarmaschinen und das Kapitol den Himmel.
Das Filmposter zu The Ants and the Grasshopper. Poster: Kartemquin Films

The Ants and the Grasshopper
von Raj Patel und Zak Piper, Malawi/USA 2021, 74 Min.

Anita Citaya hat eine Gabe: Mit ihren Worten erreicht sie Menschen. In ihrer Community in Malawi spricht sie über Gleichberechtigung zwischen Ehepartner*innen und die Auswirkungen des Klimawandels, die in ihrem Land bereits deutlich zu spüren sind. Es regnet selten, die Pflanzen vertrocknen und Wasser ist ein wertvolles Gut. Mit ihrer Freundin reist sie in die USA, dem größten Verursacher klimaschädlicher Emissionen, und lernt dort Menschen kennen, die auf Grund ihrer sozialen Herkunft ganz unterschiedlich mit dem Klimawandel umgehen. Die Frauen begeben sich auf eine Reise, die sie mal bestürzt, mal hoffnungsvoll werden lässt. Ob es ihnen gelingt, die verschiedenen Welten zusammen zu bringen?

Über Hunger.Macht.Profite.
Filmtage zum Recht auf Nahrung

Die Filmtage zum Recht auf Nahrung – Hunger.Macht.Profite bringen in ganz Österreich kritische
Dokumentarfilme über globale Landwirtschaft und Ernährung auf die Kinoleinwände. Die Filme zeigen die
Ursachen von Hunger, die Verdrängung der kleinbäuerlichen Landwirtschaft und den fortschreitenden
Raubbau an natürlichen Ressourcen auf. Gleichzeitig lenken sie den Blick auf jene Menschen, die sich gegen
Agro-Business wehren und das Menschenrecht auf Nahrung einfordern. In anschließenden Filmgesprächen
mit Aktivist*innen und Expert*innen laden die Filmtage zum gemeinsamen Austausch mit Besucher*innen
ein, informieren über Alternativen, lokale Initiativen und Möglichkeiten zur Veränderung.

www.HungerMachtProfite.at