zum Inhalt springen

Gesundheitsrisiko Klimawandel

Der erste Sachstandsbericht "Klima­wandel und Gesundheit" zeigt: Die Hitzetage steigen in manchen Regionen Österreichs bis zur Jahr­hundert­wende um das Zehn­fache, die klima­induzierten Todes­fälle in ganz Europa sogar um das 50-fache.

Beim gemeinsamen Side Event der Weltgesundheitsorganisation (WHO), der EU-Kommission, des Klima- und Energiefonds und des Climate Change Centers (CCCA) wurde der europaweit erste nationale „Sachstandsbericht Gesundheit, Demographie und Klimawandel“ präsentiert. Vorgelegt haten den Sachstandsbericht 66 österreichischen ForscherInnen aus den Fachbereichen Medizin, Klima und Demographie vorgelegt. Ingmar Höbarth, Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds:  „Mit dieser Meta-Studie ist Österreich europaweit Vorreiter. Sie verdeutlicht, dass wir uns in den nächsten Jahren auf vier zentrale Bereiche konzentrieren müssen: Hitze, Allergien, Extremwetterereignisse und neue invasive Insektenarten.

Willi Haas, Universität für Bodenkultur, Studienkoordinator des Berichts: „In den Jahren 2003-2012 gab es in Österreich im Schnitt jährlich 6 aufeinanderfolgende Hitzetage. 2036-2065 kann sich diese Zahl auf 27 Hitzetage erhöhen, bis zum Jahr 2100 sogar verzehnfachen. Diese höhere Zahl an Hitzetagen trifft auf einen zunehmenden Anteil älterer und chronisch kranker Menschen, die unter solchen Hitzeperioden besonders leiden und ein hohes Hitze-Sterblichkeitsrisiko aufweisen.

Durch gesteigerte Hitzebelastung und Alterung wird sich die Zahl der Hitzetoten in den nächsten 40, 50 Jahren verfünf- bis verzehnfachen. Europaweit rechnen wir bis zur Jahrhundertwende mit einem 50-fachen Anstieg klimabedingter Todesfälle in Europa von weit über 100.000 zusätzliche Todesfälle. Das sind dramatische Auswirkungen, denen wir uns bewusst werden müssen. Gerade deshalb müssen wir Klima und Gesundheit unbedingt systemübergreifend betrachten.“

Wie jeder Einzelne dazu beitragen kann, klimafreundlicher und gesünder zu leben

Willi Haas: "Eine gesündere und damit fleischärmere Ernährung mit saisonalen und qualitativ hochwertigen Lebensmitteln leistet einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz. Der Umstieg auf aktive Mobilität per Fahrrad oder zu Fuß unterwegs zu sein, reduziert nicht nur Emissionen, sondern führt vor allem zu mehr gesundheitsförderlicher Bewegung im Alltag. Auch eine auf aktive Mobilität abgestimmte Elektromobilität kann hier einen wesentlichen Beitrag leisten.

„APCC Special Report Gesundheit, Demographie und Klimawandel“

Der Special Report ist eine vom Klima- und Energiefonds im Rahmen seines Programmes ACRP (Austrian Climate Research Programme) beauftragte Studie. Sie wurde von der Universität für Bodenkultur (BOKU), der Medizinischen Universität Wien (MedUni), dem Vienna Institute of Demography (VID), der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) und dem Wegener Center für Klima und Globalen Wandel der Universität Graz erstellt.

Executive Summary

Das könnte Sie auch interessieren:

COP24: Ergebnisse unzureichend