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Grillen - ein hitziges Vergnügen

Beim Grillen geht es um das Erlebnis. Ebenso wichtig ist das, was auf den Grill kommt. Tipps für den umweltbewussten Einkauf und die richtige Zubereitung Ihrer Gustostücke.

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Grillen ist eben die ursprünglichste Art der Essenszubereitung, vielleicht liegt es ja daran, dass sich sogar Vereine und Verbände um die Grillkultur kümmern.. istockphoto

Also ganz ehrlich: Beim Grillen geht es ja nicht wirklich ums Essen. Da stehen andere Dinge im Vordergrund: Freunde treffen zum Beispiel – oder kennen Sie jemanden, der für sich alleine grillt? Laue Sommerabende genießen, an der frischen Luft sein, den Kindern beim Ballspielen zuschauen... Die Männer kümmern sich ums Feuer, die Frauen mischen Salat und holen das Knoblauchbrot aus der Picknicktasche. Klassisch, ja eh! Stört aber ausnahmsweise nicht – gegrillt wird ohnehin nicht jeden Tag.

Grillen lässt sich so ziemlich alles, sogar die Nachspeise: Gegrillte Pfirsiche und Feigen, Bananen (ja, einfach in der Schale), sogar Kuchen backen kann man am Grill. Natürlich eignen sich viele Gemüsesorten perfekt für den Rost – Melanzani, Zucchini, Paprika, Paradeiser und Maiskolben, aber auch Chicorée und Pilze. Erdäpfel sowieso.

Aber am häufigsten wird halt doch Fleisch gegrillt und auch Leute, die aus ethischen und Umweltgründen normalerweise lieber Gemüse essen, freuen sich manchmal auf ein saftiges Steak mit dem unvergleichlichen Holzkohlenduft. Und jetzt geht es dann doch ums Essen und darum, wirklich gutes Fleisch zu verwenden. Fleisch aus biologischer Landwirtschaft ist hier die erste Wahl, denn es stammt aus artgerechter Tierhaltung und belastet die Umwelt weit weniger als konventionell produziertes Fleisch. Setzen Sie also auf Qualität und genießen Sie Fleisch in Maßen.

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Istock

Die richtige Fleischqualität

Sehr gut zum Grillen eignet sich Rindfleisch, zum Beispiel vom Jungrind, eine Spezialität der biologischen Landwirtschaft. Jungrinder sind etwa ein Jahr alt, wenn sie geschlachtet werden. Sie wachsen auf der Weide eines Bio-Betriebes im natürlichen Familienverband einer Mutterkuhherde auf. Ihr Futter besteht vorwiegend aus Muttermilch und Gras. Die Mutterkuhhaltung ist die ursprünglichste Form der Rinderaufzucht. Die Tiere verbringen den größten Teil des Jahres auf der Weide und bekommen hofeigenes Bio-Futter.

Jungrinder wachsen langsam und haben genügend Bewegung, um ihre Muskulatur auf natürliche Art zu stärken. „Ihr Fleisch ist feinfasrig, zart und mürbe“, bestätigt Manfred Huber, Eigentümer und Geschäftsführer von Sonnberg Biofleisch. Allerdings müsse es auch richtig behandelt werden. Das heißt in erster Linie, das Fleisch muss reifen. Je nach Tier und Teil dauert das unterschiedlich lange. Manfred Huber: „Die Edelteile vom Rind, die sich zum Grillen eignen, wie Beiried, Rostbraten und Filet, müssen 40 Tage reifen.“ Dieser Reifeprozess findet unter Vakuum statt. So wird das Fleisch an die Filialen geliefert und kommt erst zum Verkauf, wenn es „fertig“ ist. Das Personal sei entsprechend geschult, betont Sonnberg-Geschäftsführer Huber.

Marinieren ist ganz einfach

Fürs Grillen wird viel fertig mariniertes Fleisch angeboten. Allerdings ist dessen Qualität für Auge und Nase schwer zu beurteilen. In den Marinaden stecken meist Zusatzstoffe wie Stabilisatoren, Aromastoffe, Geschmacksverstärker und Farbstoffe. Bei verpacktem Fleisch finden Sie entsprechende Angaben am Etikett. Margarete Wegerbauer empfiehlt, das Fleisch lieber selbst nach den eigenen Geschmacksvorlieben zu marinieren. Fleisch in Öl, Gewürze und Kräuter mehrere Stunden bis zu einem Tag einlegen, so kann das Aroma gut einziehen. „Vor dem Grillen muss man die Marinade aber abtupfen, damit nichts verbrennt oder in die Glut tropfen kann“, so die zertifizierte Grill-Trainerin, die gemeinsam mit ihrem Mann bereits eine Grillstaatsmeisterschaft gewonnen hat.

Holzkohle

Zum Grillen nur Holzkohle oder Holzkohlebriketts verwenden und abbrennen lassen, bis die Glut von weißer Asche bedeckt ist. Der Rauch eines offenen Feuers enthält viele PAK, die auch beim Verbrennen von Papier oder harzreichem Holz entstehen.

Das darf nicht fehlen: Gemüse und Salate

Zum Grillen eignen sich viele Gemüsesorten hervorragend: Zucchini, Melanzani, Paprika, Fenchel, was Sie ausprobieren wollen! Damit es schmeckt, kräftig würzen!
Reichlich Gemüse und Salate als Beilage werten die Mahlzeit mit Vitaminen und Mineralstoffen auf und bieten zusätzlich bioaktive Pflanzenstoffe, die schädliche Substanzen im Körper teilweise unschädlich machen können.

Autorin: Sonja Schnögl

Lesen Sie mehr in der LEBENSART Juni 2011