zum Inhalt springen

Kaffeesud lesen

Editorial 7/2017

annemarieklein2
Herfert

Manchmal möchte man Kaffeesud lesen können oder in eine Kristallkugel schauen und aus den diffusen Spiegelungen Antworten ableiten. Denn wenn es um Fragen der Zukunft geht, bestimmen subjektive Meinungen das Klima und die Forschung versucht sich an Rechenmodellen, die unterschiedliche Ergebnisse bringen.

So ist es auch bei der Frage, wie sich die Digitalisierung auf die Arbeitswelt auswirken wird. Die Besorgten sprechen von reiner Gewinnmaximierung, der Mensch als Arbeitskraft werde nutzlos, und außerdem wisse man nicht, ob sich die künstlich geschaffenen Individuen verselbständigen. Die Optimisten hingegen sehen es als durchaus positiv, dass stupide Arbeiten wegfallen und der Mensch sich mehr dem kreativen Tun widmen kann. Und das werde ohnehin immer gefragt sein. Wie wir das digitale Zeitalter meistern, lesen Sie ab Seite 8.

Nicht weniger widersprüchlich sind die Antworten auf die Frage, ob es ein bedingungsloses Grundeinkommen brauche, um den Verlust von Arbeitsplätzen abzufedern. Geld ohne Job klingt gut. Auf den ersten Blick. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich, dass viele Fragen offen sind – nicht nur die nach der Finanzierung. Wie das Leben ohne Job aussehen könnte, lesen Sie ab Seite 22.

Worauf es allerdings eine eindeutige Antwort gibt: Eine gute Bildung zahlt sich in jedem Fall aus. Damit sind unsere Kinder bestens für die digitale Arbeitswelt gerüstet. Was braucht eine zukunftsfähige Bildung und welche Faktoren hemmen oder fördern den kindlichen Lerneifer? Die Antworten finden Sie auf Seite 16.

Beruhigend: Ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Lehrer und Schüler ist für den Lernerfolg wesentlich wichtiger als jede Technik. Der Mensch ist eben mehr als Null und Eins – Empathie, Mitgefühl und Freude, die bunte Vielfalt der menschlichen Emotionen kann kein Roboter ersetzen.

Frohe, erfüllte Weihnachtstage und viel Glück für das kommende Jahr
wünscht Ihnen herzlichst

Annemarie Herzog & das Team der LEBENSART