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Gütesiegel - Was steckt dahinter?

Editorial 4/2018

annemarieklein2
Herfert

Vor mir steht eine Packung Milch. „Bio-Vollmilch“ ist in großen Buchstaben aufgedruckt. Aber haben Sie schon mal genauer hingesehen, wie viele Gütesiegel da drauf zu finden sind? Das grüne EU-Biozeichen, das AMA-Biozeichen, das Ohne-Gen-Zeichen und dann noch ein Zeichen der Handelsmarke, die damit ihre besondere Qualität herausstreichen möchte.

Die gute Nachricht: Auf all diese Biosiegel und Bio-Handelsmarken können Sie sich verlassen. Sie sind vertrauenswürdig und erfüllen einen hohen Anspruch. Das ist eines der Ergebnisse, den Gütesiegel-Checks von GLOBAL 2000, Südwind und Greenpeace erbracht haben. Bei vielen anderen ist die Sache nicht so klar. So beurteilt Greenpeace neun von 26 getesteten Kennzeichnungen als „nicht vertrauenswürdig“.

Aber was heißt Vertrauen? Wird da etwa gelogen oder betrogen? Wir haben diese Fragen hitzig diskutiert und meinen: Ein Siegel ist dann vertrauenswürdig, wenn klare Standards und eine externe Überprüfung dahinterstehen. Diese Standards aber können sehr unterschiedlich ausfallen, vom Vorreiter mit hohen sozialen und ökologischen Ansprüchen bis hin zu solchen, die kaum mehr als das ohnehin gesetzlich vorgeschriebene Minimum erfüllen. Um herauszufinden, welche Standards hinter den Gütesiegeln stehen, müssen wir genauer hinsehen.

Ebenfalls genau hinsehen heißt es bei allem, das süß schmeckt, aber keinen Zucker enthält. Süßungsmittel sind der Hit und es tut sich viel Neues auf dem umkämpften Markt. Wieviel Chemie steckt dahinter, gibt es natürliche Varianten und was bringen sie tatsächlich? Wir haben die Null-Kalorien-Süßen einem Check unterzogen.

Einen bunten Herbst wünscht Ihnen herzlichst
Annemarie Herzog, Chefredakteurin LEBENSART