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Der Traum vom eigenen Haus

Jedes Haus hat seinen Ursprung in einem Traum, in einer Idee, im Wunsch nach einem Zuhause. Bis dahin ist es oft ein langer, harter Weg. Die große Lebensart Bauserie bietet Ihnen viele praktische Tipps, die hilfreich sein können, damit aus dem Traum nach den eigenen vier Wänden kein Albtraum wird.

kiraly
Kiraly

"Das erste Haus baut man für seinen Feind, das zweite für seinen Freund und das dritte für sich selber". Damit sich dieses Sprichwort nicht bewahrheitet und Sie gleich beim ersten Versuch das Haus bekommen, in dem Sie auch bei wechselnden Bedürfnissen und Familiengrößen zufrieden wohnen können ist eine intensive Planung unerlässlich.

Dafür sollten Sie sich viel Zeit nehmen. Sehr viel Zeit! "Ich empfehle, rund 1000 Stunden in die Planung des Hauses zu investieren, das ist umgerechnet etwa ein halbes Arbeitsjahr für Überlegungen, Recherchen und Vorbereitungen." Friedrich Heigl weiß aus hunderten Beispielen, dass die Realität ganz anders ausschaut. "Da kommen Leute in meine Seminare oder zur Beratung, die überraschend Nachwuchs bekommen, die sich mit den Eltern zerstritten haben oder die dringend aus ihrer Wohnung müssen. Ein ganz extremes Beispiel war dabei eine Familie, die binnen drei Monaten einziehen wollte, obwohl sie noch nicht einmal ein Grundstück hatten. So wird ein Lebensprojekt, das immerhin 250.000 bis 300.000 Euro kostet, zu einer unüberlegten Ho-ruck-Partie."

Ziegel- oder Holzhaus, Solaranlage ja oder nein, Holz- oder Gasheizung, das sind doch Fragen, über denen ich nicht 1000 Stunden brüten muss. Doch bei einer wirklich gründlichen Planung geht es um viel mehr. Ganz am Anfang sind die Fragen nach den Wohnbedürfnissen zu stellen: Was möchte ich? Was brauche ich? Was will mein Partner/meine Partnerin? Wo decken sich unsere Wünsche und wo gibt es unterschiedliche Vorstellungen? Eine gute Orientierungshilfe zur Klärung dieser Fragen sind Checklisten, die die Partner am besten getrennt ausfüllen und dann vergleichen. Da wird dann sehr schön sichtbar, wo es Übereinstimmung gibt und welche Fragen noch diskutiert werden müssen.

Spätestens nach dieser Bedürfnisanalyse sollten die Partner wissen, wo sie wohnen möchten, wie viele Kinder sie haben möchten, wie viele Autos sie brauchen, um in die Arbeit zu kommen? Moment, was hat das mit dem Hausbau zu tun? Bei dieser Frage geht es nicht etwa um die Größe der Garage sondern um den Wohnort. Für günstige Grundstücksangebote fernab von öffentlichen Verkehrsverbindungen bezahlt man später mit viel Zeit für's Pendeln und viel Geld für den privaten Fuhrpark. Oft genügen schon ein paar Kilometer, die sich jahrzehntelang negativ auf die Haushaltskasse auswirken.

 

Ausgabe 9/2005