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Strahlungswärme

Neben der Art und Weise, wie die Wärme produziert wird, ist auch deren Abgabe in die Räume ein wesentlicher Faktor im Heizungssystem.

Die Konvektionswärme ist die klassische Variante. Heizkörper werden mit rund 50 bis 70 Grad warmem Wasser beschickt, beim Heizkörper steigt die warme Luft auf, die kalte Luft sinkt auf der anderen Seite wieder ab um frisch erwärmt wieder aufzusteigen. Es entsteht eine Umwälzung mit der natürlich auch Staub aufgewirbelt wird. Ein Nachteil sind auch die hohen Temperaturen.

Von Strahlungswärme ist die Rede, wenn die Wärme direkt auf den Körper abstrahlt. Klassisches Beispiel dafür ist der Kachelofen, aber auch Wandheizungen erzielen diesen Effekt, der besonders angenehm erlebt wird.

Kachelöfen können sowohl für die Beheizung eines Wohnraumes als auch für die komplette Hausheizung genutzt werden. Sie können mit Stückholz oder mit Pellets befeuert werden, auch die automatische Beschickung mit Pellets, eine Einbindung der Solarenergie und eine Kombination mit einem Pufferspeicher sind möglich.

Ein großer Vorteil dieses Systems liegt darin, dass Platz eingespart wird und dass es keine Wärmeverluste in einem abgesonderten Heizraum gibt. Die gesamte erzeugte Wärme steht direkt den Wohnräumen zur Verfügung. Besonders gut eignen sich diese Systeme für moderne Bauten mit großen offenen Wohnflächen. 40 % der Wärme werden in den Raum abgegeben, wo der Ofen steht. Die restlichen 60 % werden in die anderen Räume geleitet.

Es gibt auch die Möglichkeit, über einen zentralen Kachelofen Luft zu erwärmen und diese Wärme im Haus zu verteilen. Dabei gilt es zu bedenken, dass Luft ein sehr träges Medium ist. Es ist schwierig, die warme Luft in entlegene Räume zu transportieren und die Temperatur zu regeln.

Eine Wandheizung funktioniert ebenfalls nach dem Prinzip der Strahlungswärme. Heizrohre oder –matten werden in die Wand verlegt, die ganze Fläche wird warm und strahlt diese Wärme in den Raum. Neben der großflächige Bestrahlung des Körpers hat das System auch den Vorteil, dass es mit niedrigen Temperaturen von 30 bis 40 Grad läuft und damit sehr gut mit einer Solaranlage beschickt werden kann.

Die Fußbodenheizung funktioniert nach dem gleichen Prinzip. Sie ist vor allem für Bäder, Dielen, WCs – sprich in Räumen mit keramischen Böden – interessant. In Wohnräumen sollte man keine Fußbodenheizung installieren. Zum einen funktioniert das System am Besten in Kombination mit keramischen Böden. Diese fühlen sich bald einmal unangenehm kalt an und man beginnt im Herbst schon sehr früh zu heizen. Zum anderen gibt es immer wieder gesundheitliche Probleme wie anschwellende Beine, wenn die Fußbodenheizung zu warm eingestellt ist.

Fußbodenheizungen in Kombination mit Holzböden stehen ganz oben auf der Wunschliste vieler Bauherren. Dafür eignen sich aber nur spezielle, mehrschichtig verleimte Parkettböden, die direkt auf dem Estrich verklebt werden. Schwimmend verlegte Böden mit Trittschalldämmmatten dazwischen haben einen sehr schlechten Wärmeübergang und erfordern daher wesentlich höhere Vorlauftemperaturen.

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