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Wie Sie auch bei Hitze fit bleiben

Sonne und hohe Temperaturen: Was die einen genießen, wird für die anderen zur Strapaze. Fünf Tipps, wie Sie gut durch die heiße Jahreszeit kommen.

Frau mit Sonnenhut sitzt in der Wiese.
Jill Wellington auf Pixabay

Viel trinken

Wenn die Temperaturen steigen, hilft der menschliche Körper sich zunächst automatisch selbst: Die Blutgefäße der Haut erweitern sich und können dadurch mehr Wärme nach außen abführen. Gleichzeitig beginnt man zu schwitzen, was die Kühlung dank Verdunstungskälte noch effizienter macht. Dieses eingebaute Kühlsystem arbeitet zwar selbsttätig – es hat aber Grenzen und muss unbedingt bei seiner Arbeit unterstützt werden“, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN). Denn die vermehrte Durchblutung der Haut belastet den Kreislauf; mit dem Schweiß gehen Flüssigkeit und Mineralstoffe verloren. Diese Verluste gilt es auszugleichen: Während die übliche Trinkempfehlung bei rund 1,5 Litern täglich liegt, sollte es bei Hitze mindestens doppelt so viel sein. Für Kleinkinder und Kinder gelten 0,8 bzw. 1,0 bis 1,3 Liter als Mindestmenge, die an Getränken aufgenommen werden soll - auch hier kann der Bedarf bei starker Hitze auf das Drei- bis Vierfache steigen!

Ideale Durstlöscher sind Wasser, Saftschorlen oder Tee; Suppen und isotonische Getränke können dabei helfen, den Salzverlust auszugleichen. Ungeeignet sind jedoch zuckerreiche Limonaden, Energydrinks oder alkoholische Getränke. Trinken Sie die Getränke wohltemperiert - nicht eiskalt.

Leichte Mahlzeiten

Auch um den Kreislauf stabil zu halten, benötigt der Körper Unterstützung – vor allem sollte das Herz-Kreislauf-System nicht zusätzlichen Anforderungen ausgesetzt werden. Bei Hitze empfiehlt die DGIN daher kleine, leichte Mahlzeiten, wie Obst, Gemüse, Salate und Suppen. Gesundheit.gv.at empfiehlt ebenso Obst- und Gemüsearten mit einem hohen Wasseranteil (z.B. Äpfel, Kirschen, Gurken, Paradeiser), sowie kühle Suppenh wie eine Paradeiser- oder eine kalte Gurkenschaumsuppe. Weitere sommerliche Rezepte finden Sie in der Rezeptdatenbank.

Nicht schlagartig abkühlen

Aus Rücksicht auf den Kreislauf sollte auch auf kalte Duschen und den plötzlichen Sprung ins kühle Wasser verzichtet werden. Eine langsame Abkühlung, bei der zunächst nur Arme und Beine ins Wasser getaucht werden, ist schonender. Auch der umgekehrte Temperatursprung sollte nicht zu rasch erfolgen: Wer Haus oder Auto per Klimaanlage zu stark herunterkühlt, den nimmt die plötzliche Hitze beim Aussteigen doppelt mit. Daher sollte die Zieltemperatur der Klimaanlage maximal sechs Grad unter der Außentemperatur liegen. Wer zusätzliche Kühlung braucht, kann sich beispielsweise ein feuchtes Tuch in den Nacken legen.

Besondere Vorsicht sollten Schwangere walten lassen, denn ihr Kreislauf ist durch die Schwangerschaft ohnehin belastet. Kreislaufprobleme, Müdigkeit und schwere Beine können an heißen Tagen verstärkt auftreten, auch ist die Haut sonnenempfindlicher und neigt zur Fleckenbildung. Auch bei chronisch kranken Menschen, beispielsweise mit Herzproblemen, kann es bei Hitze verstärkt zu Symptomen wie Müdigkeit, Erschöpfung oder sogar Herzrhythmusstörungen kommen. Wichtig daher: Im Schatten bleiben, sich Ruhe gönnen, viel trinken und ab und zu die Beine hochlegen.

Mittagszeit ist Schonzeit

Für alle gilt: Setzen Sie sich der Hitze so wenig wie möglich aus und versuchen Sie, die Mittagssonne zwischen 11 und 16 Uhr zu vermeiden. Auch Kinder sollten in der Zeit der größten Hitze besser im kühleren Haus spielen, Gassirunden mit dem Hund lieber in der Früh oder am Abend stattfinden. Damit vor allem die Schlafräume kühl bleiben, empfiehlt es sich, Fenster und Fensterläden tagsüber geschlossen zu halten und nur am frühen Morgen oder am späten Abend durchzulüften. Auch Sport oder andere körperliche Aktivitäten sollten – wenn überhaupt – nur in den kühleren Stunden des Tages angegangen werden.

Sonnenschutz nicht vergessen

Wer Aufenthalte in der Sonne nicht vermeiden kann, sollte auf einen ausreichenden Schutz achten: Luftige, helle Kleidung reflektiert die Sonnenstrahlen, lässt die Luft zirkulieren und schützt vor Sonnenbrand; exponierte Hautareale sollten mit einem hohen Lichtschutzfaktor eingecremt werden; ein Sonnenhut schützt die Kopfhaut vor Sonnenbrand und senkt die Gefahr eines Sonnenstichs. Alarmsignale für Sonnenstich oder Hitzschlag sind unter anderen Schwindel, Übelkeit, Krämpfe, erhöhte Körpertemperatur, Fieber, Erbrechen sowie Kopfschmerzen. Bei solchen Anzeichen den Euronotruf 112 wählen bzw. die Rettung 144 rufen!

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN)