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Für Bienen und Falter: giftfrei gärtnern

In Zeiten des Bienen- und Insektensterbens spielen Haus- und Kleingärten eine wichtige Rolle. So bringen Sie mit pestizidfreiem Gärtnern mehr Leben in den Garten.

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Foto: Global2000 Global2000

Bienen, Insekten und auch die Schmetterlinge verschwinden. Schon heute sind zirka die Hälfte aller heimischen Tagfalterarten gefährdet. "Auch wir Menschen profitieren von Schmetterlingen, Bienen und Co., denn sie sind hauptverantwortlich für den Ertrag unserer Obst- und Gemüse-Sorten. Ohne ihre Bestäubungsleistung gäbe es kaum Äpfel, Zwetschgen, Gurken, Zucchini, Kürbisse, Pfirsiche und vieles mehr", sagt Dominik Linhard von GLOBAL 2000.

Der GLOBAL 2000 Pestizid-Einkaufstest zeigt, dass 1/3 der getesteten Gartencenter und Baumärkte schwere Mängel beim Verkauf von Pestiziden aufweisen. Sie verkaufen Schädlingsbekämpfungsmittel aus der Gruppe der Biozide - gefährlicher Schmetterlings- und Bienenkiller, die in schmetterlingsfreundlichen Gärten überhaupt nichts zu suchen haben. Deshalb starten GLOBAL 2000 und bellaflora eine Intitiative für giftfreies Gärtnern: Ohne Schmetterlinge keine Blumen. Und umgekehrt.

Sich nur auf einzelne Wirkstoffe oder Produktkategorien zu konzentrieren, greift für Bellaflora zu kurz. "Wir müssen die Gesamtbelastung für die Menschen und die Umwelt reduzieren,“ sagt Bellalfora-Nachhaltigkeitsexpertin Isabella Hollerer. „Im Speziellen jedoch würde eine uneingeschränkte Weiterverwendung von Neonikotinoiden unweigerlich zum Aussterben der Bestäuber führen, allen voran den Schmetterlingen. Daher wäre ein Verbot dieser Substanzen enorm wichtig.“

Global 2000-Einkaufstest Garten

Seit dem letzten Einkaufstest 2014 hat sich einiges verändert; viele der damals noch gefundenen hoch umweltgiftigen Pestizide sind nicht mehr erhältlich. Das ergibt sich teilweise durch nicht verlängerte Zulassungen, oft aber auch durch Freiwilligkeit der Händler. Auch bei der Qualität der Beratung waren Verbesserungen zu erkennen, teilweise werden Risiken und Nebenwirkung der Pestizide aber immer noch sehr lückenhaft oder gar nicht dargestellt. Vor allem Umweltgefahren wurden häufig verschwiegen und es wurde in mehr als der Hälfte aller Testeineinkäufe nicht darauf hingewiesen. Die Gesamtbewertung der Testeinkäufe fiel zu 30% negativ aus, da stark umweltgiftige Mittel gefunden wurden und die Beratung nicht ausreichend war.

Als besonderes Manko - mit Ausnahme von bellaflora - gilt die flächendeckende Erhältlichkeit von Bioziden mit chemisch-synthetischen Wirkstoffen, noch dazu in Selbstbedienung und ohne Beratung. In diesen Mitteln, z.B. für die Bekämpfung von Ameisen, befinden sich eine ganze Reihe von hoch bienen- und schmetterlingsgiftigen Wirkstoffen, die bei Pflanzenschutzmitteln für den Privatgebrauch nicht mehr zugelassen sind, wie z.B. das Neonicotinoid Imidacloprid oder das in der professionellen Landwirtschaft sogar gänzlich verbotene Fipronil!

Bellaflora nimmt Pestizide aus dem Verkauf

Seit 2013 arbeitet bellaflora gemeinsam mit GLOBAL 2000 an einem Programm zur Reduktion von Pestiziden im Garten. Im Rahmen dessen wurden bereits alle chemisch-synthetischen Pestizide, Biozide und Herbizide aus dem Verkauf genommen - unter anderem auch Produkte, die Glyphosat und Neonicotinoide enthalten. Für die Lieferanten von bellaflora wurde im Frühjahr 2017 ein Pestizid-Grenzwertkatalog, der Öko-Index, entwickelt. Nun wurden nach einem Jahr Anwendung die ersten Ergebnisse dieses Öko-Index präsentiert und der Ökotox-Report zeigt, dass bereits im ersten Jahr nur mehr bei 11% der untersuchten Zierpflanzen der Grenzwert überschritten wurde. und somit bei sehr erfreulichen 89% der Grenzwert eingehalten wurde.

Weitere Infos:

Einkaufstest - detallierte Ergebnisse

Broschüre zum giftfreien Garteln zum Download

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