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Klimarat fragt ganz Österreich

Von 27. April bis 8. Mai 2022 hat „Mini-Österreich“ ganz Österreich um Rat gefragt. Was sagen Sie? Schicken Sie ein Mail an redaktion@lebensart.at.

Teilnehmer*innen des Klimarates diskutieren miteinander
Foto: klimarat-karo-pernegger

Im Rahmen einer Online-Beteiligung hat der Klimarat um Rückmeldungen zu den bisher erarbeiteten Empfehlungen gebeten. Rund 6.000 Personen sind diesem Aufruf nachgekommen und haben während der zehntägigen Umfrage nicht nur Bewertungen abgegeben, sondern auch 5.000 eigene Ideen eingebracht. Alle Vorschläge und Ideen dienen einem Ziel: ein klimagesundes Österreich bis 2040.

Ausgewählte Ergebnisse der Online-Umfrage

Der Klimarat befragte Österreich zu den fünf großen Handlungsfeldern Ernährung & Landnutzung, Mobilität, Wohnen, Produktion & Konsum sowie Energie.


Ernährung & Landnutzung:

  • Größte Uneinigkeit zeigte sich beim Vorschlag des Klimarats, die Produktion und den Konsum tierischer Produkte, insbesondere Fleisch deutlich zu reduzieren und gleichzeitig vegetarische und vegane Ernährung zu unterstützen und zu fördern.
  • Viel Zustimmung fand dagegen der Vorschlag, dass Obst und Gemüse, das nicht der Norm entspricht, gleichwertig in den Handel kommen solle, um die Vernichtung von Lebensmitteln zu verringern.
  • Ebenso fand die Forderung, dass es für Konsument: innen einfacher sein müsse, sich bewusst, regional und nachhaltig zu ernähren, große Zustimmung.


Mobilität:

  • Der Vorschlag nach einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h im Ortsgebiet wurde vom Klimarat eingebracht. Obwohl eine deutliche Mehrzahl der Personen, die diese Aussage bewertet haben, diesem Vorschlag zustimmten, lehnte ihn eine kleinere Gruppe von Teilnehmenden ebenso deutlich ab. Ähnlich war es auch beim Vorschlag nach der Beschränkung auf 100 km/h auf Autobahnen.
  • Sehr große Zustimmung fand der Vorschlag, dass sich Österreich für eine EU-weite Umsetzung der Kerosinsteuer einsetzen soll.
  • Auch der Empfehlung des Klimarates, die Raumordnungskompetenzen der Bürgermeister:innen auf Landesebene zu verschieben, stimmten viele Teilnehmer:innen der Umfrage zu.


Wohnen:

  • Auf große Zustimmung stieß der Vorschlag des Klimarats, dass die Raumordnungsgesetze im Hinblick auf Klimaschutz strenger werden sollten.
  • Ebenso der Vorschlag, dass jede Gemeinde verpflichtende Erhebungen zu leerstehenden Häusern und Wohnungen machen solle.
  • Besonders uneinig waren sich die Teilnehmer:innen bei folgendem Vorschlag des Klimarats: Eigentümer:innen sollen zu einer klimafreundlichen Sanierung von Häusern und zum Tausch alter Heizungen verpflichtet werden.


Produktion und Konsum:

  • Im Bereich Produktion und Konsum erhielt der Klimarat-Vorschlag „Verbot der Vernichtung von Neuwaren bei Online-Retourware“ besonders viel Zustimmung bei den Teilnehmer:innen.
  • Ebenso der Vorschlag, dass bereits versiegelte Flächen durch Anlagen zur erneuerbaren Energiegewinnung mehrfach genutzt werden sollen, zum Beispiel Parkplätze von Einkaufszentren.
  • Besonders uneinig waren sich die Teilnehmer:innen der Umfrage zur Rolle Österreichs „als globales Vorbild im Klimaschutz“.
  • Ebenso große Uneinigkeit zeigte sich in der Aussage „Klimaschutz ist so dringend und muss umgesetzt werden, auch wenn zeitnah keine sozialen Ausgleichsmaßnahmen möglich sind“.

Energie:

  • Große Zustimmung fand sich hier beim Klimarat-Vorschlag: „Der Umstieg auf erneuerbare Energiequellen muss für alle leistbar sein“.
  • Ebenso die Forderung, dass die Selbstversorgung mit erneuerbaren Energien in Gemeinden und bäuerlichen Betrieben gefördert werden solle, und
  • dass öffentliche Gebäude wegen ihrer Vorbildwirkung auf erneuerbare Energien umgestellt werden sollten.
  • Besonders uneinig war man sich bei der Frage, ob die aktuelle Klimaschutzgesetzgebung im Bereich Energie weit genug gehe
  • und bei folgender Aussage: „Aus Klimasicht reicht es nicht aus, auf E-Autos umzusteigen. Ich bin bereit, zukünftig stärker öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen, mit dem Rad zu fahren und zu Fuß zu gehen.“