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Insekten statt Soja und Fischmehl

Floy - ein neues Tierfutter aus Insekten - soll umweltfreundlicher und wirtschaftlicher sein, als  Import-Soja und Fischmehl.

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Global 2000 - Ausschnitt aus Grafik

Soja ist in der Nutztier-Haltung eine wichtige Nahrungsergänzung und eine günstige Proteinquelle. Importiertes Soja aus Übersee bedeutet aber auch: Import-Abhängigkeit, großer CO2-Fußabdruck, Regenwald-Abholzung und Landgrabbing durch Konzerne, Monokulturen und zerstörte Landschaft, unklare Folgen von Gen-Soja und vieles mehr. Aber auch andere gängige Eiweißstoffe wie Fischmehl sind nicht ohne Folgen: die Überfischung der Weltmeere ist eine ernsthafte Bedrohung für das Ökosystem Erde.

Eine kleine Gruppe von LandwirtInnen und WissenschaftlerInnen hat nun gemeinsam einen Lösungsansatz entwickelt, der aller Voraussicht nach nachhaltiger und umweltfreundlicher ist - und sogar wirtschaftlich kompetitiv sein wird: FLOY, ein Kunstwort aus Fly und Soy, ist ein Futtermittel für Nutztiere, das schnell und einfach in heimischer Produktion hergestellt werden kann, den Nutztieren besser bekommt und obendrein noch in eine effektive Kreislaufwirtschaft integrierbar ist. Die Lösung ist die Larve der schwarzen Soldatenfliege, auch „Hermetia Illucens“ genannt. Eine Fliegenkolonie produziert immer wieder Larven und ernährt sich dabei von Abfällen aus der Nahrungsmittelproduktion. Aus den proteinreichen Larven wird proteinreiches Mehl hergestellt, das Soja und Fischmehl im Tierfutter nicht nur einfach ersetzen können sollte, sondern für einige Tierarten eine erhebliche Verbesserung darstellt. Denn wenn der Mensch schon nicht so einfach an die Idee der Entomophagie heranzuführen ist, um den Planeten zu schonen – Hühner und Fische tun es gerne, denn es enstpricht ihrem natürlichen Speiseplan.

Das Projekt FLOY wurde 2018 gestartet, unter Zusammenarbeit von GLOBAL 2000, der Landwirtschaft Forster, dem Start-Up Ecofly , der Bioforschung Austria, dem Forschungszentrum der HBLFA Raumberg-Gumpenstein, dem Bundesamt für Wasserwirtschaft und der Universität für Bodenkultur.  Bis 2021 werden Projektergebnisse präsentiert, danach soll Larvenprotein als einsetzbares Futtermittel-Produkt für die Landwirtschaft verfügbar sein.

Das Projekt könnte dazu beitragen, den stofflichen Kreislauf regional zu schließen und die ländlichen Regionen wirtschaftlich zu stärken. Die regionale Verwertung von Reststoffen über Insekten, und weiter über deren Verfütterung an Tiere, die sowieso Insekten fressen, könnte der Umwelt wie auch den Tieren und den Betrieben nützen. Floy wird die importierten Eiweißfuttermittel mengenmäßig nicht komplett ersetzen können, aber eine Alternative für ökologischere Nutztierhaltung sein.

Alle Infos über FLOY

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Grafik: Global 2000