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Garten, Balkon und Terrasse im Klimawandel

Balkon, Terrasse und Garten sind den Österreicher*innen wichtig. Auch die Pflanzen im Garten, am Balkon oder auf der Terrasse reagieren auf den Klimawandel.

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1.002 Österreicherinnen und Österreicher zwischen 16 und 69 Jahren hat IMAS im Auftrag von bellaflora im Mai 2019 dazu befragt. Bisherige Studien zeigen, dass eine grüne Wohlfühloase ausgesprochen wichtig ist - 88 % der Interviewten nutzen einen Garten, Balkon oder eine Terrasse. Zugleich sind wir Zeitzeugen einer Veränderung, die wir im wahrsten Sinn des Wortes vor unserer Haustür spüren.

Sorge im Land der Gärtner

94 % der heimischen Bevölkerung sagen, dass sich unser Klima – also vom Wetter bis zur Temperatur – in den letzten Jahren sehr stark bzw. einigermaßen verändert hat. Und sie sorgen sich: 35 % der Gesamtbevölkerung sehr stark, 49 % einigermaßen.

Drei von fünf Österreichern haben bereits in den letzten Gartensaisonen Beobachtungen gemacht, dass Pflanzen unter Hitzestress und geänderten Klimabedingungen leiden. Die häufigsten Veränderungen werden bei Rasenflächen, Bäumen und blühenden Pflanzen beobachtet, vor allem der höhere Wasserbedarf sowie frühere bzw. andere Blühzeiten.

Mehr Schädlinge, weniger Nützlinge

Vier von fünf Befragten haben in der Insektenwelt Veränderungen wahrgenommen. Während bei Schädlingen wie Läusen, Schnecken oder Spinnmilben überwiegend der Eindruck besteht, dass diese in den letzten Jahren mehr geworden sind, wird die Anzahl der Nützlinge wie Bienen und Schmetterlinge oder Marienkäfer und Hummeln als rückgängig registriert.

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Der Außenbereich steht für Entschleunigung und Wohlfühlen

Der Garten stellt einen Ort der Entschleunigung und des Wohlfühlens dar, man fühlt sich mit der Natur verbunden, kann selbst etwas schaffen und gestalten. Zudem sind 64 % der Befragten der Meinung, dass sie mit der Gestaltung ihres Gartens oder ihrer Terrasse die Natur schützen können. Dazu bellaflora Geschäftsführer Mag. Franz Koll: „Wir wollen unsere Kunden genau dabei unterstützen, sich ihre eigenen Wohlfühloasen zu schaffen und damit auch die Naturverbundenheit und den Naturschutz leben zu können. Und dies eben auch unter den klimatischen Veränderungen, die wir sehen und die auch nicht mehr weggehen.“

Mehr Nachhaltigkeit gewünscht

Besonders stark sind die Nutzer eines Gartens, einer Terrasse oder eines Balkons davon überzeugt, dass chemisch-synthetische Gifte im Hausgarten nichts verloren haben und Händler solche Dünger und Pflanzenschutzmittel nicht mehr verkaufen dürfen sollten. Zudem besteht die Meinung in dieser Gruppe, dass der Gesetzgeber strengere Regeln gegen den Klimawandel erlassen muss. Drei Viertel sind der Ansicht, dass Händler bei Pflanzen mehr auf Nachhaltigkeit achten sollten.

Tipps für den Garten im Klimawandel

  • Hitze- bzw. wasserresistente Pflanzen:
    • Gemüse wie zum Beispiel Auberginen, Paprika und Tomaten sind Hitze gewöhnt.
    • Gut geeignet sind natürlich Klassiker wie Kakteen, Sukkulenten, Sonnenblumen, Gräser, Bougainvillea. Ringelblumen, Petunien, Hibiskus, Taglilien, bis hin zu Portulak, Gazanien oder Japanischer Myrthe.
    • Maulbeeren, Kaki, Granatäpfel, Ingwer und vieles mehr wartet darauf entdeckt zu werden – die globale Klimaveränderung birgt also auch wunderbare Chancen, um den Speiseplan zu bereichern.
    • Mehr Sträucher und Bäume spenden Schatten, kühlen die Lufttemperatur und sind damit die beste natürliche Klimaanlage.
  • Clevere Bewässerungssysteme, die Wasser sparen sind wichtig. Regenwasser-Sammelsysteme verwenden. Schweiger-Bodner: „Wassersammeln wird zum Sport! Nostalgische Holzfässer, Zinkwannen und vieles mehr wird hip."
  • Ausschließlich ökologische Pflanzenschutz- und Pflanzenstärkungsmittel verwenden.
  • Die größten Veränderungen nehmen Gartenbesitzer offenbar beim Rasen wahr. Die Trockenheit in Kombination mit Bewässerungsverboten in langen Trockenzeiten dem Rasen zu schaffen. bellaflora empfiehlt hier im ersten Schritt, das Bodenleben zu stärken und zu füttern. Den Schnitt vom Mähen kann man als Nahrung für die Bodenorganismen liegen lassen. Lässt man den Rasen in den heißen Monaten zwischen vier und acht Zentimeter hoch wachsen, beschattet er sich selbst und es bleibt direkt am Boden kühler. Dann leiden das Bodenleben und die Wurzeln nicht so sehr. Und man sollte die Tagesrandzeiten nutzen: Rasenmähen am Abend kann helfen, dass die Schnittstellen nicht so schnell austrocknen. Gießen oder Sprengen am frühen Morgen ist besser, da der Boden noch kühler ist und das Wasser besser aufgenommen werden kann. Andernfalls die späten Abendstunden nützen, auf keinen Fall während des Tages. Eine intensive Bewässerung z.B. zweimal die Woche ist besser als eine tägliche, kurze Sprengung. Die ideale Wassermenge ist von den Wurzeln abhängig, aber der Rasen sollte auf keinen Fall geflutet werden.
    Ideal ist, wenn ein Teil der Rasenfläche stehen bleiben darf. Dies dient auch den Nützlingen wie Bienen, Schmetterlingen oder Käfern.