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Gütesiegel: Ökologische, faire Mode finden

Die Modehersteller schmücken ihre Fashion mit vielen verschiedenen Kennzeichnungen. An welchen kann man sich tatsächlich orientieren, wenn man ökologische und fair produzierte Mode kaufen will?

Frau in blau-weißem Sommerkleid.
Mode von Anukoo. eza Fairer Handel/Thomas Licht

Wirklich nachhaltiger Konsum bedeutet WENIGER, das gilt auch für Mode. Lieblingsstücke sollten daher repariert, Kleidung getauscht und auch mal aus zweiter Hand gekauft werden. Falls es aber doch ein neues Kleidungsstück sein muss, dann sollte diese ökofair produziert worden sein, also mit Rücksicht auf Mensch und Natur.

In  den  letzten  Jahren  gibt  es  seitens der  Textilindustrie  Initiativen,  die  erste  Schritte  in  eine  nachhaltige  Textilproduktion    aufweisen.    Beispiele dafür  sind  „Better  Cotton  Initiative“ (BCI)  und  „Cotton  made  in  Africa“, Kooperationen  von  Textilunternehmen  mit  NGOs  mit  dem  Ziel,  den Anbau  von  konventioneller  Baumwolle nachhaltiger zu gestalten. Diese Initiativen  sind  begrüßenswert,  aber leider noch lange nicht bio.

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Empfehlung für Gütesiegel bzw. Standards

IVN „Best“
Diese Produkte erfüllen die zurzeit höchsten realisierbaren Öko-Standards in der Textilbranche und sind meist im Fachhandel und online zu finden. Es wird vom Internationalen Verband der Naturtextilwirtschaft, dem IVN, vergeben und kennzeichnet Textilien, die vollständig aus Naturfasern bestehen. Berücksichtigt werden die Umweltauswirkungen des gesamten Produktions-Prozesses, vom Anbau der Faser bis zum fertigen Kleidungsstück. Das Kleidungsstück muss zu 100 % aus zertifiziert biologisch erzeugten Fasern hergestellt sein. Auch die Einhaltung von sozialen Standards ist im Label berücksichtigt. Der IVN bietet ein hohes Maß an Transparenz und Sicherheit und legt alle Herstellungsrichtlinien offen. Die Einhaltung der Kriterien wird in jeder Produktionsstufe von unabhängigen Stellen überprüft.

IVN für Naturleder
Es werden alle Herstellungsstufen entlang der Prozesskette von der Rohware bis zum Verkauf und Gebrauch des fertigen Leders (nicht des verarbeiteten Lederprodukts) berücksichtigt. Die Tiere müssen primär für die Fleischproduktion verwendet worden sein. Wildlebende oder vom Aussterben bedrohte Tierarten sind bei Naturleder-Produkten ausgeschlossen. Chromgerbung und Gerbverfahren, bei denen mineralische Gerbstoffe eingesetzt werden, sind nicht erlaubt. Für Schadstoffe im Endprodukt sind strenge Grenzwerte festgelegt.

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GOTS

Das weltweit anerkannte Gütesiegel des Global Organic Textil Standards (GOTS) basiert auf ökologischen und sozialen Aspekten und steht für die Kontrolle der gesamten textilen Kette.
GOTS Variante 1: mind. 95 % Biofasern
GOTS Variante 2: mind. 70 % Biofasern

Strenge Richtlinien bezüglich der Ausrüstung und Färbung.GOTS schreibt die Implementierung eines Umweltmanagementsystems und einer Abwasseraufbereitung vor. Für die MitarbeiterInnen sind die sozialen Bedingungen innerhalb der Textilverarbeitungskette geregelt, Kinderarbeit ist verboten.

FAIRTRADE Cotton
Das FAIRTRADE Siegel garantiert Baumwollbauern einen fairen Mindestpreis für Rohbaumwolle, die dank des Siegels über alle Produktionsschritte direkt rückverfolgbar ist.

Darüber hinaus verfolgt die unabhängige Fair Wear Foundation einen überzeugenden Ansatz zur Verbesserungen der Arbeitsbedingungen in Textilfabriken. Bekleidungsmarken können dieser als Mitglieder beitreten. Dies ist allerdings nicht als Gütesiegel auf der Kleidung erkennbar.

Weitere Infos:

Der Fair Fashion Guide der Arbeiterkammer OÖ listet Fair Fashion und Online-Shops auf, die Produkte von mindestens einer nachhaltigen Modemarke mit sehr hohen sozialen und ökologischen Ansprüchen anbieten. Ebenso finden Sie eine Übersicht über nachhaltige Sportmode und Secondhandläden aus ganz Österreich. Gratis Fair Fashion Guide downloaden oder per Mail unter konsumentenschutz@akooe.at bestellen.

Im ergänzenden Fair Fashion Finder kann man ökofaire Mode online nach bestimmten Kriterien in ihrer Nähe suchen.