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Der Hausbaum - die beste Klimaanlage

Bis zu 10°C sind die Temperaturen auf einem Baum-beschatteten, begrünten Platz niedriger als unter einem Sonnenschirm.

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Landschaftsgärtner Richard Wilfling vor einer Weide Foto: Raphaela Fink

An Hitzetagen haben Klimaanlagen Hochsaison. Was Klimaanlagen drinnen leisten, gelingt Bäumen als pflanzliche Klimaanlage auch im Freien. Die Schattenspender sorgen durch die Beschattung und Verdunstung für eine aktive Luftabkühlung und tragen zu einem guten Mikroklima und angenehmen Innenraumtemperatur im Haus bei.


Die Temperaturen sind auf einem Baum-beschatteten, begrünten Platz bis zu 10°C niedriger als unter einem Sonnenschirm. Bei einem Lokalaugenschein am 27. Juli 2022 wurde in Hatzendorf (Steiermark) ein Temperaturunterschied von rund 5 Grad gemessen. „Durch die Verdunstung und Beschattung können Bäume die Umgebungstemperatur aktiv herunter kühlen und für ein Wohlfühlklima sorgen. Entscheidend beim Kühlungseffekt der Bäume ist u.a. das Alter der Bäume. Je älter der Baum und je größer die Baumkrone ist, umso stärker ist die Kühlwirkung. Ein Hausbaum sollte in keinem Garten fehlen“, betont Josef Ober, Obmann des Steirischen Vulkanlandes.

„Den besten Kühlungseffekt für Haus und Garten erzielt der Hausbaum, wenn er auf der sonnenexponierten Süd- oder Westseite des Hauses gesetzt wird. Dazu könne man mehrere kleine Bäume pflanzen.“, erklärt Richard Wilfling, Landschaftsgärtner aus Stang bei Hatzendorf. In Zukunft sind klimafitte Bäume gefragt, also die an Hitze und Trockenheit angepasst sind. Geeignete Bäume sind einerseits lokale, wärmeliebende Arten und andererseits Baumarten aus wärmeren Klimazonen u.a. die Zeder (Cedrus Libani Glauca), der Baumwacholder (Juni Perus Virginana Cawaerti), die Schwarzföhre (Pinus Nigra Austriaca), die Magnolie (Magnolia), die Eiche (Quercus), die Edelkastanie (Castanga), der Seidenbaum (Albazia), der Osagedorn (Maclura) oder die Hopfenbuche (Ostrya Carpinifolia). „Die Weide eignet sich auch. Sie wächst sehr schnell. Allerdings braucht sie viel Wasser“, fügt Wilfling hinzu.

Für eine nachhaltige Lebensweise spielt der eigene Hausgarten eine wesentliche Rolle. Sei es für den Anbau von eigenem Gemüse und Obst, die Veredelung und Lagerung zur Stärkung der eigenen Grundversorgung. Oder „In dem Fall ist das Erhalten von alten Schatten-spendenden Bäumen und das Setzen von einem neuen Hausbaum ein gutes Beispiel im eigenen Wirkungsbereich etwas für das Mikroklima und für den Klimaschutz zu tun“, unterstreicht Raphaela Fink, Projektleiterin der Modellregion, den Wert von einem Hausbaum. Diese pflanzliche Klimaanlage bringt mehr Lebensqualität.

Zum Engagement der Modellregion Bioökonomie & Kreislaufwirtschaft – Steirisches Vulkanland.