zum Inhalt springen

Aus für Kohle im Kraftwerk Dürnrohr

Die gute Nachricht: Nach knapp 33 Jahren beendet die EVN die Kohleverstromung am Standort Dürnrohr. Statt fossiler Energieträger dienen nun Abfälle als Brennstoff.

Kraftwerk Dürnrohr
EVN/Perry-Moser

Das Kraftwerk Dürnrohr ist seit 1986 in Betrieb und produzierte bei Volllast Strom für rund 1,7 Mio. Haushalte. Ursprünglich war ein Kohleausstieg bis spätestens 2025 geplant. Ein frühzeitiger Ausstieg aus der Kohleverstromung sei ein Beitrag zum Klimaschutz in Österreich, bringe aber gleichzeitig große Herausforderungen für die heimische Versorgungssicherheit, betont die EVN. Nun müssten andere Kraftwerke einspringen, wenn es an Windstrom oder Sonnenstrom im Netz fehlt. Solche Netzschwankungen konnten mit fossilen Energien ausgeglichen werden.

Das letzte Kohlekraftwerk  Österreichs – das Verbund-Kohlekraftwerk in Mellach in der Steiermark – ist derzeit noch in Betrieb und soll Mitte 2020 der Vergangenheit angehören.

Dürnrohr bleibt zentraler Energieknoten

Dürnrohr wird als innovativer Energiestandort weiter entwickelt. Hier nutzt die EVN 500.000 Tonnen Haus- und Gewerbemüll pro Jahr als Brennstoff zur Strom- und Wärmeerzeugung. Aus dem Müll wird Strom für 170.000 Haushalte und Fernwärme für die Landeshauptstadt St. Pölten erzeugt. Auch Industriebetriebe werden von Dürnrohr aus mit Energie versorgt.

Künftig soll dort auch der niederösterreichische Klärschlamm einer sinnvollen Verwertung zugeführt und zur Strom- und Wärmeerzeugung verwendet werden. Zusätzlich wird derzeit von der EVN die Errichtung einer großen Photovoltaik-Anlage am Standort vorbereitet. Bei diesen Projekten könnten auch Mitarbeiter am Standort neue berufliche Herausforderungen finden. In nächster Zeit wird die EVN über 20 Mio. Euro in den Standort Dürnrohr investieren.