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Außenwand: gut gedämmt

Eine gute Wärmedämmung bringt drei Vorteile auf einen Schlag. Erstens ersparen Sie sich viel Geld beim Heizen. Zweitens fühlen Sie sich erst dann in Ihren vier Wänden so richtig wohl, wenn Lufttemperatur und Wandtemperatur annähernd gleich sind und drittens gibt es kein Problem mehr mit dem Schimmel.

Tipp 1: Die Dämmstärken der Außenwand ergeben sich im Massivbau vor allem daraus, wie stark der gewählte Ziegel selbst bereits zur Dämmung beiträgt (siehe Kapitel Rohbau).

Tipp 2: Bei Dämmstärken von bis zu 20 cm ist das Gewicht des Dämmstoffes nicht unwesentlich. Daher werden am häufigsten EPS-Platten (Expandiertes Polystyrol) – ein Erdölprodukt - eingesetzt. Neben dem geringen Gewicht spricht der niedrige Preis bei guten Dämmeigenschaften für EPS.

Tipp 3: Das geringe Gewicht hat auch einen Nachteil und zwar in Bezug auf die Schalldämmung. Bei bestimmten Konstellationen kann die Kombination Ziegel-Polystyrol den Schallschutz sogar verschlechtern. Wenn Sie in der Nähe einer starken Lärmquelle (Industrie, Straße, Bahn) bauen, sollten beim Vollwärmeschutz unbedingt auf den Schallschutz achten. Da sind die schwereren, natürlichen Materialien wie Steinwolle, Holzweichfaserplatten oder Hanf besser geeignet.

Tipp 4: Dämmsysteme aus Steinwolle, Kork, Holzweichfaser bieten zudem gegenüber EPS den Vorteil, dass sie sich nicht elektrostatisch aufladen und dadurch die Fassade weniger verschmutzt wird. Kork schneidet in der ökologischen Bewertung zwar sehr gut ab, ist jedoch sehr teuer und schwer verfügbar.

Tipp 5: Mineraldämmplatten sind aus ökologischer Sicht ebenfalls empfehlenswert. Sie haben im Vergleich zu anderen Systemen einen etwas niedrigeren Dämmwert.

Tipp 6: Für alle im Bereich der Außenwände verwendeten Materialien gilt, dass sie regendicht, aber dampfdiffussionsoffen sein sollen, das heißt, dass die Feuchtigkeit von innen nach außen abgeleitet werden kann. Dabei spielt auch der Putz eine wesentliche Rolle. Hände weg von Kunstharzputzen! Verwenden Sie Silikat- bzw. Silikonharzputze und wegen des Gewichtes einfache Dünnputze mit maximal 5 mm.

Tipp 7: Nicht selten muss der Vollwärmeschutz im Außenbereich Temperaturschwankungen von 80 Grad im Sommer bis minus 30 Grad im Winter aushalten, während die Differenz an der Innenseite der Dämmung, also direkt am Mauerwerk nur mehr ein paar Grad beträgt. Das führt zu enormen Spannungen. Bei falscher Verarbeitung entstehen Risse oder noch viel schwerere Bauschäden. Wichtig ist daher, dass die Wärmedämmung ordentlich verklebt ist, sonst wird die beste Dämmung wirkungslos.

Tipp 8: Dunkle Putze wärmen sich bei direkter Sonneneinstrahlung ganz besonders stark auf. Greifen Sie eher zu sehr hellen Farbtönen.

Tipp 9: Beim Holzleichtbau ist die Situation ganz anders, weil die Dämmung zwischen die Holzkonstruktion eingebracht wird, damit weder der Witterung ausgesetzt ist noch eine tragende Funktion hat. Hier können alle natürlichen und nachwachsenden Dämmstoffe wie Zellulose, Hanf, Flachs, Schafwolle, Stroh usw. eingesetzt werden.

Tipp 10: Wenn Sie beim Holzbau eine verputzte Fassade möchte, verwenden Sie als Putzträger Weichfaserplatten oder Schilfmatten.