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TRIGOS 2014 – Trends und Entwicklungen bei Österreichs Auszeichnung für Corporate Social Responsibility

Gastkommentar von Dr. Herta Stockbauer
 

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Dr. Herta Stockbauer Dr. Herta Stockbauer

Im elften Jahr des TRIGOS freut sich die Trägerplattform aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft über rund 160 Bewerbungen.

Die Umstellung der Einreichmodalitäten im Vorjahr hat deutlich zur Qualitätssteigerung beigetragen: Betriebe, die sich um den TRIGOS bemühen, verstehen Corporate Social Responsibility als Querschnittsmaterie, die alle unternehmerischen Handlungsfelder betrifft und im eigenen Kerngeschäft ansetzt.

Einen Schwerpunkt in der Bewertung legte die TRIGOS-Trägerplattform heuer auf die Verankerung von Nachhaltigkeit in der Lieferkette. Unternehmen, die sich bewusst für umweltfreundliche Materialien und hohe Arbeitsplatzstandards entscheiden, setzen hier neue Maßstäbe. Einen guten Einblick in das Nachhaltigkeitsverständnis der Betriebe erhielt man auch bei der Frage nach den Herausforderungen der eigenen Branche in Punkto Nachhaltigkeit. Die Antworten zeigten, wie intensiv sich das jeweilige Unternehmen mit den Auswirkungen der eigenen Geschäftstätigkeit auf Umwelt und Gesellschaft auseinandergesetzt hat. Insbesondere Bemühungen in sensiblen Branchen, die weit über die gesetzlichen Standards hinausgehen, sollen mit dem TRIGOS als Signalwirkung vor den Vorhang geholt werden. Betriebe wie AT&S, Saint-Gobain Rigips oder Imerys Talc haben es vor diesem Hintergrund unter die Nominierten geschafft.

Dass Corporate Social Responsibility auch von zahlreichen kleinen und mittleren Betrieben konsequent umgesetzt wird, zeigen die Einreichstatistiken. In den letzten elf TRIGOS-Jahren kamen 68 Prozent aller Bewerbungen von KMU. Auffallend ist, dass gerade Kleinunternehmen auch ein hohes Innovationspotential aufweisen. Dies zeigen beispielsweise Nominierte wie GOFAIR oder Sonnenerde.

Durch Innovation und Kreativität zeichnen sich auch die diesjährigen Social Entrepreneurship-Einreichungen aus. Gerade in dieser Kategorie wird eine Weiterentwicklung der letzten Jahre sichtbar: Zum einen konnte mit 36 Einreichungen ein Einreichrekord erzielt werden. Zum anderen nimmt auch die Qualität jedes Jahr zu. Während im ersten Jahr der Kategorie nur wenige etwas mit dem Begriff „Social Entrepreneur“ anfangen konnten, durften wir heuer zahlreiche Ansätze zur Lösung gesellschaftlicher sowie ökologischer Herausforderungen kennenlernen: Innovative Bildungsmodelle, Carpooling, Voluntourismus oder auch ein Computerspiel, das Jugendliche für einen verantwortungsvollen Umgang mit Geld sensibilisieren soll sind nur einige davon.

Seit 2004 haben wir auf Bundesebene rund 1.600 Bewerbungen aus ganz Österreich erhalten. Einige Unternehmen reichen fast jährlich ein und nutzen so den TRIGOS als Benchmark, um zu sehen, wo sie in Sachen CSR stehen. Auch eine Umfrage unter den Einreichern 2013 belegt, dass die Mehrheit der Unternehmen den größten Nutzen in der intensiven Evaluierung der eigenen CSR-Aktivitäten (43 Prozent) sowie in der Auslotung von Stärken und Schwächen (50 Prozent) sieht. Corporate Social Reponsibility ist ein Prozess, der von kontinuierlicher Weiterentwicklung lebt. Die diesjährigen Einreichungen zeigen das hohe Niveau, auf dem sich bereits viele österreichische Betriebe im Bereich nachhaltige Unternehmensführung befinden. Sich darauf nicht auszuruhen, sondern CSR als Innovationspotenzial zu erkennen, darauf wird es in Zukunft noch viel stärker ankommen.

Dr. Herta Stockbauer ist Vorstandsvorsitzende der BKS Bank und Vizepräsidentin von respACT. Die BKS Bank AG setzt auf Nachhaltigkeit im Kerngeschäft und treibt auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ihre CSR-Aktivitäten voran, wobei die Umwelt und die Abbildung von Nachhaltigkeit im Produktangebot im Vordergrund stehen. Als Initiatorin sowie Sponsor der ersten regionalen TRIGOS-Auszeichnungen in Kärnten und der Steiermark hat Herta Stockbauer maßgeblich zum Erfolg des TRIGOS beigetragen.