Von 12. Oktober bis 23. November bringen die österreichweiten Filmtage die globale Landwirtschaft und Ernährung auf die Kinoleinwände.
Die Filme erzählen von Lebensmittelkriminalität, dem Geschäft mit Pestiziden und globalen Machtverhältnissen, aber auch von kleinbäuerlicher
Landwirtschaft, Mut und Hoffnung. Anschließende Filmgespräche laden zu spannenden Diskussionen ein.
Die Filme
Amuka
von Antonio Spanò
Belgien / Kongo 2021, 70 Minuten
OF deutsch untertitelt
Österreich-Premiere
Allein die Demokratische Republik Kongo könnte nahezu die Hälfte der Menschen auf der Erde ernähren. 70 Prozent der kongolesischen Bevölkerung arbeiten in der Landwirtschaft. Dennoch leidet jede:r sechste von ihnen an Hunger und jede:r zweite an Unterernährung.
Angesichts dessen haben sich die Bauern und Bäuerinnen zu landwirtschaftlichen Genossenschaften zusammengeschlossen. In “Amuka” begleiten wir einige von ihnen in ihrem Alltag. So zeigt der Film ein kraftvolles und vielstimmiges Porträt der kongolesischen Landwirt*innen und Landarbeiter*innen.
Giftiges Geschäft (Toxic Business)
von Katja Becker und Jonathan Happ
Deutschland / Kenia 2019, 58 Minuten
deutsche Fassung (tw. deutsch untertitelt)
Giftige Agrarpestizide, die in Europa längst verboten sind, werden von internationalen Chemiekonzernen weiterhin in Ländern wie Kenia mit hohen Profiten verkauft und den Kleinbauern und -bäuerinnen werden bessere Ernten versprochen. Chemikalien wie Glyphosat werden wider besseren Wissens und ohne Kontrolle in den Regalen der Agrarshops verkauft. Viele der darin enthaltenen Wirkstoffe sind krebserregend und stellen eine große Gefahr für Mensch und Umwelt dar. Doch steht der Griff zur Giftspritze auf der Tagesordnung.
Trotz des aggressiven Drängens der Agrochemie-Industrie auf die Märkte des Südens zeigen alternative Landwirtschaftsmethoden in Ostafrika auch statistisch, dass es nicht Chemie und Hybridsaatgut braucht, um die Welt zu ernähren, sondern ein generelles Umdenken.
Milchkrieg in Dalsmynni
von Grímur Hákonarson
Island / Dänemark / Deutschland / Frankreich 2019, 88 Minuten
deutsche Fassung
Inga ist Milchbäuerin einer Kooperative in einer abgelegenen isländischen Bauerngemeinde. Nachdem ihr Mann verstorben ist und sie mit hohen Schulden zurückgelassen hat, beschließt sie, sich gegen die Korruption in der Genossenschaft zu wehren. Sie versucht, die anderen Landwirt:innen zu ermutigen, sich ihr anzuschließen, stößt jedoch auf Widerstand. Mit ihrer Kreativität und Entschlossenheit setzt Inga alles daran, ihre Freiheit und Unabhängigkeit wieder zu erlangen und ein besseres Leben für sich und ihre Familie zu schaffen.
Ein bewegender Film über Mut, Entschlossenheit und den Kampf für Gerechtigkeit.
Food Fraud: An Organised Crime
von Bénédicte Delfaut
Frankreich 2021, 52 Minuten
OF deutsch untertitelt
Österreich-Premiere
Pferdefleisch, das als Rindfleisch gekennzeichnet ist. Mit billigem Zuckersirup verdünnter Honig. Gefälschtes kaltgepresstes Olivenöl. Lebensmittelkriminalität ist ein milliardenschwerer Wirtschaftszweig – und reicht von der billigsten bis zur teuersten Zutat.
Es wird davon ausgegangen, dass bis zu 10 Prozent unserer Lebensmittel betroffen sind. "Was wir mit Sicherheit wissen, ist, dass der Lebensmittelbetrug exponentiell zunimmt, und das wird immer besorgniserregender", so ein Verbraucherschützer.
Der Film folgt dem Lebensmittelbetrug von den Olivenhainen Italiens über die Fischmärkte Frankreichs bis hin zu den Schlachthöfen Polens - eine Untersuchung über die Industrie der gefälschten Lebensmittel.
Über Hunger.Macht.Profite.
Filmtage zum Recht auf Nahrung
Die Filmtage zum Recht auf Nahrung – Hunger.Macht.Profite bringen in ganz Österreich kritische Dokumentarfilme über globale Landwirtschaft und Ernährung auf die Kinoleinwände. Die Filme zeigen die Ursachen von Hunger, die Verdrängung der kleinbäuerlichen Landwirtschaft und den fortschreitenden Raubbau an natürlichen Ressourcen auf. Gleichzeitig lenken sie den Blick auf jene Menschen, die sich gegen Agro-Business wehren und das Menschenrecht auf Nahrung einfordern. In anschließenden Filmgesprächen mit Aktivist*innen und Expert*innen laden die Filmtage zum gemeinsamen Austausch mit Besucher*innen ein, informieren über Alternativen, lokale Initiativen und Möglichkeiten zur Veränderung.