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1. Tageslicht

Licht ist die Lebensenergie für alles biologische Geschehen auf der Erde. Auch unser Organismus wird vom Sonnenlicht genährt und aktiviert. Trotzdem leiden viele Menschen an Lichtmangel.

Tipp 1: Seit Jahrmillionen richten sich die biologischen Uhren nach dem Wechsel von Tages- und Jahreszeiten. Wenn wir von „gesunden Räumen“ sprechen, sollte Licht auch und gerade in der Architektur eine ganz wesentliche Rolle spielen. Licht formt Räume, konturiert Oberflächen, betont oder kaschiert, belebt oder dämpft und ist damit eine wichtige Komponente des Raumklimas.

Tipp 2: Achten Sie bereits bei der Planung darauf, dass Sie möglichst wenig Kunstlicht brauchen. Die meiste Zeit des Tages sollte ein Gebäude, ein Raum nur mit dem Tageslicht auskommen. Dabei gilt, dass Zenitlicht, also Licht von oben, das durch Oberlichten, Dachflächenfenster, Flachdach-Fenster oder Lichtkuppeln eindringen kann, etwa drei mal so hell ist wie Horizontallicht, das von der Seite durch die Fenster in den Raum kommt.

Tipp 3: Der Tageslicht-Quotient (TQ) gibt an, wie viel des außen verfügbaren Tageslichts auf einer Innenfläche in der Höhe von 85cm über dem Fußboden auftrifft. Laut Norm sind hier mindestens 0,9 % empfohlen. Erfahrungswerte zeigen jedoch, dass ein Raum mit einem TQ von 2% noch als ziemlich düster empfunden wird und meist Kunstlicht zum Einsatz kommt. Erst ab einem TQ von 5% kann man von einem sehr hellen Raum ausgehen, in dem das Tageslicht auch an düsteren Tagen fast immer ausreichend ist.

Tipp 4: Der Planer steht hier vor ganz besonderen Herausforderungen. Zum einen soll auch in die Tiefe des Raumes, also bei einem größeren Abstand zum Fenster noch eine genügende Ausleuchtung gegeben sein. Zum anderen herrschen zwischen Sommer und Winter völlig unterschiedlichen Gegebenheiten. Scheint im Winter die Sonne, wollen wir möglichst Licht und Wärme ins Haus bringen. Scheint sie nicht, wollen wir möglichst wenig Wärme durch die Fenster verlieren. Und brennt die Sonne im Sommer vom Himmel, wollen wir auch nicht in einem Treibhaus wohnen. Hier gilt es , eine optimale Balance findet.

Tipp 5: Helle Wände und Fußböden lassen einen Raum bei gleicher Fensteranordnung heller erscheinen. Gerade bei gut gedämmten Gebäuden mit tiefen Laibungswangen bei den Fenstern spielt die Farbe eine entscheidende Rolle.

Tipp 6: Eine interessante und vor allem energiesparende Variante zur Ausleuchtung von Räumen sind Lichtlenksysteme. Diese können das natürliche Tageslicht auch in die Tiefe eines Raumes spiegeln.