Regenwasser nutzen
Am 22. März ist der internationale Tag des Wassers. Der verantwortungsvolle Umgang mit den Wasservorräten der Erde soll mit zahlreichen Aktionen bewusst gemacht werden. Ein Beitrag dazu ist die Nutzung von Regenwasser überall dort, wo keine Trinkwasserqualität erforderlich ist.
Es ist absurd und trotzdem ganz normal, dass das wertvolle Lebensmittel Trinkwasser – oftmals mühsam gewonnen und kostspielig aufbereitet - für die WC-Spülung oder die Bewässerung des Gartens verwendet wird. Insgesamt kann durch die Nutzung des Regenwassers der Trinkwasserverbrauch eines Haushalts ohne Komfortverlust zumindest halbiert werden. Wird die Waschmaschine mit weichem Regenwasser betrieben, kann die Dosierung des Waschmittels halbiert werden und man braucht auch keinen Entkalker. Das entlastet die Umwelt.
Darüber hinaus leistet die Regenwassernutzung auch einen Beitrag gegen Überschwemmungen. Unter dem Motto „Steht uns das Wasser bald bis zum Hals?“ lud die Interessensgemeinschaft Ressource Wasser (IGRW) anlässlich des Weltwassertages zur Diskussion.
In Österreich beträgt die Zunahme der versiegelten Flächen seit dem Jahr 1995 rund 40 Prozent. Derzeit sind 16 Prozent des Dauersiedlungsraumes österreichweit versiegelt oder bildlich dargestellt verschwinden rund 20 Fußballfelder tagtäglich unter Beton-, Asphalt- oder Ziegelflächen. Sobald kein Regenwasser, Schnee oder Hagel mehr in den Boden eindringen kann, fließen große Wassermassen mehr oder weniger vollständig oberirdisch ab. Starke Regenfälle sind immer wieder Auslöser für die Überlastung von Abwassersystemen, die den heftigen Wasserspitzen kaum standhalten können.
Das Wasser soll dort dem natürlichen Wasserkreislauf zugeführt werden, wo es auf die Erde trifft. Das geschieht entweder durch die Versickerung des Niederschlagswassers auf dem eigenen Grundstück oder durch aktive Regenwassernutzung. Dabei wird das Niederschlagswasser in Auffangtanks gesammelt, die in Summe die Funktion von großen Rückhaltebecken erfüllen können. In trockenen Zeiten wird - etwa bei der Gartenbewässerung – das Wasser in den Kreislauf zurückgeführt. So wird der Wasserabfluss aus Siedlungsgebieten reduziert.
„Regenwassernutzung ist aus ökologischer und ökonomischer Sicht eine sinnvolle Sache. Sie belässt den Wasserhaushalt für Mensch und Natur langfristig in Einklang. Anlagentechnik und Produkte zur Regenwassernutzung sind mittlerweile so ausgereift, dass für alle Ansprüche und jeden möglichen Anwendungsbereich geeignete Komponenten zur Verfügung stehen,“ betont Mag. Martina Bosch-Maurer von der IGRW.