Raus aus der Atomenergie
Die wichtigsten Fragen & Antworten
Wieviel Atomstrom steckt in Österreichs Stromverbrauch?
Laut Energie-Control (E-Control), stammen sechs Prozent des in Österreich verbrauchten Stroms aus Atomenergie. Greenpeace schätzt den Anteil an Atomstrom auf ungefähr vierzehn Prozent, weil der Zukauf von Strom nicht transparent ist (6.4.2011)
Ist ein Ausstieg möglich?
- Ja, sagen die Finanzexperten von Finance & Ethics Research (17.3.2011)
- Unabhängig in eine nachhaltige Energiezukunft. Kommentar von Bruno Abegg, CIPRA International (16.3.2011)
- So wird Österreich unabhängig (2009, Lebensart Artikel)
Ist Atomstrom klimafreundlich?
- Die Mär von der Atomenergie als Klimaschützer (2008, Artikel Lebensart)
- Flugzeug ohne Landebahn (2005, Artikel Lebensart)
Wie wirkt sich die Atomkatastrophe in Japan auf Europa aus?
Aus jetziger Sicht keine, weil Japan so weit weg ist.
- Wie sicher sind Nahrungsmittel aus Japan? Befürchtungen um radioaktive Lebensmittel aus Japan sind aufgrund geringer Importquoten derzeit eher unbegründet
- Tschernobyl: Nach 25 Jahren auch bei uns noch Cäsium nachweisbar
- Wie wirkt sich Radioaktivität auf die Gesundheit aus? GLOBAL 2000 fasst die möglichen Auswirkungen zusammen
Strategien der Politik - und was sagen die Menschen dazu?
- EU-Höchstwerte sind zu hoch. Öko-Institut fordert Absenkung (30.3.2011)
- Deutschland: Laufzeitverlängerung von Atomreaktoren ist verantwortungslos (11.8.2010)
- Österreichs Klimastrategie 2020 (März 2010)
- Klimakonferenz Kopenhagen (2009)
- Internationale Atomenergieorganisation: Friedensnobelpreis muss aberkannt werden!
Wer bietet Strom ohne Atomkraft an?
- Ökostrom, Alpen-Adria-Energie, Wien Energie und EVN sagt der Umweltdachverband (21.3.2011)
- Ökostrom, Alpen-Adria-Energie und EVN sagt Greenpeace (Stand 14. April 2011)
- Überblick über Anbieter und Stromkennzeichnungs-Bericht der E-Control (aus 2010)
Wie kann ich mich engagieren?
- Global 2000 sammelt Unterschriften für den Ausstieg. Zu den Forderungen und zur Liste.
Stimmen zum Atomausstieg
Christian Brandstätter, LEBENSART
Ich bin sauer, was die atomare Katastrophe betrifft. Über so viel Ignoranz und Arroganz, mit der uns die Atomwirtschaft seit Jahrzehnten belügt. Mehr
Gerhard Heilingbrunner, Umweltdachverband
„Die Bundesregierung darf die unverantwortliche Stromhandelspraxis von heimischen Energieversorgern, wie Verbund Power Sales, MyElectric & Co, die überwiegend im öffentlichen Mehrheitseigentum stehen, nicht länger hinnehmen. Der Ökoschwindel jener Unternehmen, die dreckigen Strom der großen Atom-Konzerne und deren Schrottreaktoren in unser Land schleusen, weiterverkaufen und in großem Stil an den Strombörsen handeln, nach außen aber nur mit Erneuerbaren werben, darf nicht länger toleriert werden.“
Patricia Lorenz, GLOBAL 2000
„Die Atomstrombetreiber versuchen jetzt auch den alten Mythos vom billigen Atomstrom neu zu beleben. Fakt ist jedoch, dass ohne massive staatliche Unterstützung kein einziges AKW gebaut würde. Über EURATOM werden vergünstigte Kredite für den Bau vergeben, der Staat übernimmt bereitwillig Haftungen für unkalkulierbare Schäden und kommt auch noch für die hohen Kosten für den radioaktiven Abfall auf, für den es selbst nach Jahrzehnten des Betriebs noch keine Lösung gibt. Eine Studie des deutschen Umweltbundesamtes zeigt, dass Atomstrom um bis zu 180 Cent pro Kilowattstunde teurer wäre, wenn diese Kosten verursachergerecht zugeordnet würden. Alle Formen erneuerbarer Energie, die wir heute kennen sind in Wahrheit viel billiger als Atomstrom."
Josef Plank, Erneuerbare Energie Österreich
"Wir müssen die Ärmel hochkrempeln und handeln. Unser gesamtes System muss eine merkliche Trendwendung in Richtung Erneuerbare Energie und Energieeffizienz nehmen. Die Energiestrategie schafft diese offensichtlich nicht. Es heißt also zurück an den Arbeitstisch, um ambitionierte Handlungspfade festzulegen. Wie es aussieht brauchen wir eine Verdoppelung der Geschwindigkeit. Beim Strom brauchen wir sofort eine umfassende Novellierung des Ökostromgesetzes.“
Stefan Moidl, IG Windkraft
„Österreich hat im Jahr 2010 rund 2,3 Milliarden Kilowattstunden Strom importiert. Diese Menge könnte bis zum Jahr 2015 durch neue Windparks bereitgestellt werden. Das könnte der Beitrag der Windenergie zu einer atomstromfreien Zukunft sein, vorausgesetzt die Politik ermöglicht dies durch Verbesserungen im Ökostromgesetz, indem sie Investitionssicherheit für die nächsten Jahre schafft und die Stop-and-go-Politik der letzten 15 Jahre beendet. Im Verband mit den anderen erneuerbaren Energien wie Wasser, Sonne, Biomasse, wäre es möglich, den Stromverbrauch Österreichs bis 2020 annähernd zu 100 % aus heimischer erneuerbarer Energie zu decken.“