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Skitouren auf Pisten: hohes Konfliktpotential

Tourengehen auf Skipisten - das mag für Sportler ein Spaß sein, für Seil­bahn­unternehmen ist es jedoch wenig erfreulich. Sind Benützungs­gebühren eine Lösung?

Drei Menschen auf Tourenschi am Berg.
Rudolf Eberhart auf Pixabay

Grundsätzlich soll der Zugang zur Natur frei sein, im Sinne des Tourismus und der Gesundheitsförderung durch Bewegung. Es macht also keinen Sinn, das Begehen der Skipisten zu verbieten. "Es geht um ein faires Miteinander zwischen Seilbahnunternehmen und Skitourengehern. Dabei sind auch Benützungsgebühren in einem vertretbaren Rahmen vorstellbar", sagt Naturfreunde-Geschäftsführer Günter Abraham.

Gemeinsame Fair-Play Regeln für Pistentourengeher

Die alpinen Vereine, das Kuratorium für alpine Sicherheit und die SeilbahnunternehmerInnen haben gemeinsame Fair-Play-Regeln für PistentourengeherInnen erarbeitet. Einige Modellregionen zeigen bereits, dass ein verträgliches Miteinander aller Pistenbenutzer auf Basis klarer Regelungen funktioniert, wie die Planai Bahnen (Stmk.), die Modellregion um Innsbruck (T) oder das Skigebiet Unterberg (NÖ).

Pistentourengehen ins lokale Wintersportkonzept integrieren

Auch das touristische Potenzial des Pistentourengehens steigt. Attraktive Angebote können in strukturschwachen Wintersportgebieten einen wichtigen Beitrag zum wirtschaftlichen Überleben leisten. „Und das bedeutet mehr als eine – eigene – Aufstiegsspur neben der Piste und die Möglichkeit, an einem oder mehreren Tagen in der Woche auch nach Betriebsschluss die Pisten benutzen zu können. Zu einem umfassenden Angebot gehören auch Informationstafeln, Lehrpfade oder Lawinen-Trainingstationen“, sagt Helmuth Preslmaier, Instruktor für Skitouren der Naturfreunde. „Das Ziel muss lauten: Integration des Pistentourengehens in das lokale Wintersportkonzept.“

Fair-Play-Regeln für Pistentourengeher: Pistentouren – sicher und fair!

  • Warnhinweise sowie lokale Regelungen beachten.
  • Der Sperre einer Piste oder eines Pistenteils Folge leisten.
  • Nur am Pistenrand und hintereinander aufsteigen.
  • Die Piste nur an übersichtlichen Stellen und mit genügend Abstand zueinander queren.
  • Frisch präparierte Pisten nur im Randbereich befahren.
  • Bis 22:30 Uhr oder einer anderen vom Seilbahnunternehmen festgelegten Uhrzeit die Pisten verlassen.
  • Sichtbar machen.
  • Bei besonders für Pistentouren gewidmeten Aufstiegsrouten/Pisten nur diese benützen.
  • Hunde nicht auf Pisten mitnehmen.
  • Ausgewiesene Parkplätze benützen und allfällige Parkgebühren entrichten.

Quelle: Naturfreunde Österreich