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Sauberer Strom aus Wasserkraft

MeinAlpenStrom ist ein Ökostromunternehmen mit Sitz in Niklasdorf, das Energie mit eigenen Kleinwasserkraftwerken erzeugt. Geschäftsführer Philipp Rehulka erzählt im Interview, worauf es bei echtem Ökostrom ankommt.

Mensch in aufgekrempelten Jeans steht in Fluss.
Foto: MeinAlpenstrom

Seit Juni 2015 betreibt MeinAlpenStrom zwei Kleinwasserkraftwerke. Was verstehen Sie unter „echtem“ Ökostrom?

Echter Ökostrom bedeutet, dass wir unseren Strom tatsächlich zu 100% in unseren eigenen österreichischen Kraftwerken produzieren und keinen Strom an der Börse oder Herkunftszertifikate zukaufen. Wenn man die Stromrechnungen mancher Anbieter genauer unter die Lupe nimmt, so sieht man oft, dass Teile des Stroms aus Kohlekraftwerken kommen, oder die Herkunftsnachweise aus Norwegen und Finnland stammen, wo aus riesigen Offshore Windparks die Herkunftsnachweise viel zu billig den Markt überschwemmen.

Und wie sieht das bei Ihnen konkret aus?

Unsere Kleinwasserkraftwerke befinden sich in Niklasdorf und Frohnleiten. Dort wurden bereits zwei 120 bzw. 90 Jahre alte Wehranlagen modernisiert. Die heutigen revitalisierten Kraftwerke sind mit Ruhepools, Biotopen und Fischaufstiegshilfen ausgestattet. In Niklasdorf können die Fische zwischen drei verschiedenen Aufstiegshilfen wählen. In der alten Wehranlage von 1895 hatten die Fische früher überhaupt keine Chance, in den oberen Teil der Mur aufzusteigen.

Wieviel Kapazität haben Ihre Anlagen?

Wir erzeugen in Niklasdorf Strom für 5.000 Haushalte und in Frohnleiten für 15.000 Haushalte. Derzeit haben wir 3.500 Kunden. In weiterer Folge will MeinAlpenStrom auch andere Ökostromerzeuger einbinden. Diese können dann ihren ökologisch erzeugten Strom einbringen und über mein MeinAlpenStrom vermarkten.

Philipp Rehulka.
Geschäftsführer Philipp Rehulka. Foto: MeinAlpenstrom

Es geht ja auch darum, einen möglichst gleichmäßigen Stromertrag zu erzielen. Ist das mit Kleinwasserkraft möglich?

Wir können das ganze Jahr über Strom erzeugen, die Mur friert nicht zu. Aber natürlich gibt es saisonale Schwankungen. Im Herbst führt der Fluss weniger Wasser, im Jänner und Februar kann es dann zu Engpässen kommen. Wir können aber mit Sicherheit sagen, dass unsere Kunden zu jeder Zeit Strom bekommen.

Warum ist Ihr Stromangebot nicht mit dem Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet?

Eine Voraussetzung, um dieses Gütesiegel zu erhalten, ist ein Strommix mit mindestens 1,5 Prozent Sonnenstrom. Dies können wir mit 100 Prozent Strom aus Wasserkraft nicht erfüllen.

Und wie schaut es preislich aus?

MeinAlpenStrom legt Wert auf eine transparente Preisgestaltung. Deshalb gibt es nur einen Tarif, keine Grundgebühr und einen relativ geringen Erstjahresrabatt. Und wir haben keine Bindefrist. Was viele nicht wissen: Wer noch nie Stromanbieter gewechselt hat, kann sich durch einen Wechsel viel Geld sparen.

Das Interview führte ANNEMARIE HERZOG