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Linsen für alle Lebenslagen

Linsen können leuchtend gelb und orange, hellbraun, blassgrün oder tiefschwarz sein. In der Küche werden sie gerade wieder entdeckt und das zu Recht, denn sie lassen sich zu vielfältigen Gerichten verarbeiten, die gut schmecken, lange satt und ganz bestimmt nicht dick machen.

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Istockphoto

An einem kalten Wintertag gibt es nichts Besseres als ein warmes, würziges Linsengericht. Verabschieden Sie sich von der Vorstellung, dass Linsen immer lange eingeweicht und gekocht werden müssen und dann ein schwer verdauliches, deftiges Essen ergeben. Das gilt vielleicht für die braunen Tellerlinsen, die viele aus der Kindheit kennen, und die dann mit dem dazugehörigen Knödel schwer im Magen liegen. Obwohl: Ich erinnere mich gerne an dicke Linsensuppe, die meine Mutter zum Schluss (Achtung wichtig! Erklärung folgt bei Tipps & Tricks) mit dicken Scheiben von frisch geselchten Würsten verfeinert hat. Eine Wurst hat gereicht, um einem ganzen Topf voller Suppe einen köstlichen, würzig-rauchigen Geschmack zu verleihen.

„Kaviar“ vom Bio-Bauernhof
Aber es gibt ja nicht nur Tellerlinsen, sondern auch hellbraune Berglinsen, grüne Puy-Linsen, rote und gelbe Linsen, die bereits geschält sind und tiefschwarze Linsen, die an Kaviar erinnern und daher Beluga-Linsen genannt werden. Diese baut Bio-Landwirt Siegfried Schreiber am liebsten an. Sie haben einen kräftigen und doch feinen Geschmack und sind in 20 Minuten weichgekocht, einweichen muss man sie nicht. Am Biohof der Familie Schreiber in Drasenhofen im nördlichen Weinviertel werden auch noch andere Linsensorten angebaut, auch alte Sorten, die erhalten werden sollen. Für den Verkauf im eigenen Hofladen aber sind die Beluga-Linsen die erste Wahl. Siegfried Schreiber: „Sie schmecken einfach am besten.“
 

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Fotolia/Daniel Täger

Tipps und Tricks für die Zubereitung von Linsen

  • Vor der Zubereitung Linsen in eine flache Schüssel geben und auf Steinchen kontrollieren. Dann in einem Sieb unter laufendem Wasser abspülen.
  • Linsen werden normalerweise mit der zwei- bis dreifachen Menge an Wasser gekocht. Beluga-Linsen behalten beim Kochen ihre Form und können daher wie Nudeln in einer großen Menge (ungesalzenem) Wasser gekocht und dann abgegossen werden.
  • Die Kochzeiten variieren je nach Sorte sehr stark. Für die schnelle Küche am besten geeignet sind rote Linsen und Beluga-LInsen (10 - 15 Min.), Berglinsen und Puy-Linsen (20 – 30 Min.). Diese Sorten müssen nicht eingeweicht werden.
  • Wenn Sie bei Linsen, die eingeweicht werden, das Einweichwasser wegschütten, sind sie besser verträglich und haben weniger blähende Wirkung.
  • Auch Gewürze wie Ingwer, Fenchel, Koriander, Kümmel, Majoran und Thymian machen Linsengerichte leichter verdaulich.
  • Linsen, vor allem die großen Tellerlinsen, vertragen beim Kochen weder Salz noch Säure. Das heißt auch geräucherte Wurst oder säurehaltiges Gemüse sollten Sie erst am Ende der Garzeit zufügen. Die kleineren Sorten sind da viel weniger empfindlich. Eventuell verlängern sich die Kochzeiten unwesentlich.
     

Autorin: Sonja Schnögl