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Leserbriefe Dezember 2013

Das sagen unsere Leser und Leserinnen

Länger haltbare Milch
Die Frage § Antwort aus der letzten Ausgabe zum Thema „warum gibt es nur mehr länger haltbare Milch und was macht sie haltbar?“ hat viele kritische Fragen nach sich gezogen.

So schreibt Elisabeth Plitzka auf www.lebensart.at: „Dass die Haltbarmachung eine Veränderung der komplexen Zusammensetzung eines Produktes - hier Milch - mit sich bringt, ist unbestreitbar. Die Notwendigkeit aus der Bequemlichkeit abzuleiten, finde ich allerdings nicht berechtigt. Bitte um Informationen zu den Auswirkungen dieser "gutgemeinten" Veränderungen - es gibt auch kritische Forschung dazu!“

Martin schließt sich der Kritik an und wünscht „einen kritischen und objektiven Teil über die Verträglichkeit und die Wirkung von homogenisierter Milch auf den menschlichen Körper.“

Diese Punkte ergänzt die Autorin des Artikels, Natascha Prey, von der eNu: „Die Kritik betrifft meist den Geschmack und den Vitamingehalt. H-Milch (UHT-Milch - Ultrahocherhitzte Milch) hat den typischen Kochgeschmack, der durch eine Denaturierung der Eiweiße entsteht. Mit steigender Temperatur nimmt der Kochgeschmack zu. Bei der ESL-Milch kommt es auf die Produktionsmethode an. Bei den Filtrationsverfahren kommt es kaum zu geschmacklichen Unterschieden zur Frischmilch. Bei der Hocherhitzung kann es geschmackliche Veränderungen geben. Da der Geschmack sehr subjektiv ist, schmeckt für manche Menschen ESL-Milch anders als Frischmilch, für andere wiederum nicht. Bei Untersuchungen vom Konsument, von Unis und Instituten, wurden beim Vergleich von ESL-Milch und Frischmilch meist keine Unterschiede im Geschmack festgestellt.
Vitaminverluste gibt es bei jeder Wärmebehandlung. Auch Frischmilch wird wärmebehandelt (pasteurisiert). Leichte Verluste an B-Vitaminen gibt es daher auch bei Frischmilch. Bei der ESL-Milch kann es je nach Herstellungsverfahren im Vergleich zur Frischmilch zu etwas höheren Verlusten kommen. Wie so oft im Ernährungsbereich gibt es Studien, die keine Unterschiede im Vitamingehalt feststellen und solche, die einen Unterschied ausmachen. Beim Kalzium gibt es keine Veränderungen.

Dass homogenisierte Milch schädlich ist, wird vor allem von der alternativen Ernährungsszene vertreten. Dies reicht von Aussagen, das homogenisierte Milch freie Radikale produziere bis hin zur Annahme, dass sie pures Gift sei.“


Gerhard Stambera aus Hollabrunn vermisst im Artikel ebenfalls den Hinweis auf die Gesundheitsrisiken durch den Prozess der Homogenisierung: „Die bei der Homogenisierung entstandenen winzigen "Nano"-Fettkügelchen können in Verbindung mit dem Eiweiß Xanthioxydase direkt ins Blut gelangen, wo sie Antikörper bilden und besonders bei Kindern zur Milchallergie führen können. Durch diese Veränderung des Blutbilds kann es bei Erwachsenen zu Bluthochdruck und Arterienverkalkung kommen. Leider ist die Homogenisierung bereits Standard, weil sie der Milchlobby und den großen Handelsketten nützt. Einzig der Demeterverband wagt es, sich davon zu distanzieren."


Zu dieser Behauptung haben wir den Österreichischen Demeterbund befragt, der uns an die Expertin Dr. Petra Kühne, vom Arbeitskreis für Ernährungsforschung in Deutschland, verwiesen hat. Sie erklärt: „Das ist eine 20 Jahre alte These, die aus Amerika kommt und nie bestätigt worden ist – und auch schlecht bestätigt werden kann. Bei der Homogenisierung wird die Eiweißhülle der Fettkügelchen zerrissen. Es gibt die Vermutung, dass durch die Zerkleinerung der Fettkügelchen – das hat aber mit Nano nichts zu tun – die Magen-Darm-Passage beschleunigt wird. Das könnte bei kleinen Kindern (unter einem Jahr) und sehr empfindlichen Personen das Entstehen einer Allergie begünstigen. Bei großen Fettkügelchen passiert das nicht. Die Homogenisierung der Demetermilch ist zwar verboten, das hat jedoch nichts mit dieser These zu tun.“