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Kübelpflanzen überwintern

Margeritenstrauch, Engelstrompeten, Oleander: Wenn sich die ersten Fröste ankündigen, heißt es Abschied nehmen und die Kübelpflanzen in ihr sicheres Winterquartier zu übersiedeln.

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Grundsätzlich gilt es, Kübelpflanzen so spät wie möglich ins Haus und so früh wie möglich wieder ins Freie zu stellen, denn draußen fühlen sie sich immer noch am wohlsten. Pixabay

 „Noch in der „Sommerfrische“ kann man die Pflanzen auf die Überwinterung vorbereiten, indem man die Düngung einstellt und die Pflanzen genau auf Schädlinge und Krankheiten überprüft. Im engen Winterquartier und bei schlechten Standortbedingungen breiten sich diese rasch aus“, erklärt Elisabeth Koppensteiner, Leiterin von „Natur im Garten“ bei "die umweltberatung": Um Platz zu sparen, schneidet man die Pflanzen vor dem Einräumen leicht zurück – aber nicht mehr als ein Drittel des heurigen Wachstums. Ab Oktober sollten sie zumindest unter ein schützendes Vordach gestellt werden, damit der Wurzelballen nicht zu stark vernässt.

Mimosen“ und harte Burschen

Hibiskus, Engelstrompeten, Bougainvillea, Korallenstrauch und andere aus den Tropen stammende Pflanzen sind am empfindlichsten und werden als erste wieder ins Haus verfrachtet. Sie sollten keinen Frost erwischen.
Oleander, Wollmispel, Lorbeer, Olive, Bitterorange oder Erdbeerbaum vertragen auch noch leichten Nachtfrost. Solange kein Dauerfrost herrscht, können sie an einer geschützten Stelle im Freien stehen bleiben.
Robuste Arten wie Jasmin, Kamelie oder Granatapfel können bis Ende November draußen bleiben, aber sobald die Nachttemperatur unter -10°C sinkt, sollten auch sie in das Winterquartier übersiedeln.

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Engelstrompeten: sie werfen in kühlen, dunklen Quartieren das Laub ab, treiben im Frühling jedoch wieder aus. pixelio

Der ideale Platz

Am besten eignet sich ein Winterquartier, das frostfrei, hell und gut belüftet ist. Optimal sind Temperaturen zwischen 3 und 10°C. Je mehr die Temperatur über 10°C ansteigt, desto heller sollte der Standort sein. Eine kühlere, etwas dunklere Winterruhe tut den meisten Pflanzen aber ganz gut. Die ‚Wintergäste’ sollten grundsätzlich nicht mit nassen Blättern hineingeräumt oder zu dicht gestellt werden, denn das fördert Pilzerkrankungen.“

Palmen (z.B. Livingstonia, Phoenix oder Chamaerops) oder Zitruspflanzen, Hibiskus, Ölbaum, Yucca oder Oleander vertragen Überwinterungstemperaturen von bis zu 15°C. Kühle Zimmer eignen sich somit für diese Pflanzen, vorausgesetzt man berücksichtigt den etwas höheren Wasserbedarf und sorgt für ausreichend Luftfeuchtigkeit. Wintergärten und Stiegenhäuser eignen sich zum Überwintern nur, wenn sie nicht so stark wie ein Wohnraum beheizt werden. Wintergärten sollten Lüftungs- und Beschattungseinrichtungen haben, sonst werden sie an sonnigen Wintertagen zu heiß. Starke Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht bekommt den Pflanzen nicht.

Agaven, Lorbeer oder Hanfpalme (Trachycarpus) können auch in einem kühlen (2-10°C), dunklen Kellerraum gestellt werden. Bleiwurz, Solanum oder Engelstrompeten werfen in solchen Quartieren zwar das Laub ab, treiben aber im Frühling neu aus. Je kühler die Temperatur im Keller, desto besser können die Pflanzen die Ruhe einhalten. Gegossen wird nur so viel, dass der Wurzelballen nicht ganz austrocknet.

Feigen, Granatapfel, Hanfpalmen, Yucca und Bitterorange können in nicht allzu rauen Gegenden auch in Garagen mit Fenster überwintert werden. Die Abwärme des eingefahrenen Autos reicht normalerweise, um tiefe Nachttemperaturen abzufangen. Bei Dauerfrost oder Nachttemperaturen < 10°C muss allerdings eine Notheizung (z.B. Infrarotlampe) installiert werden.


Weitere Tipps zum naturnahen Gärtnern: NÖ Naturgartentelefon, Tel: 027 42/ 74 333 und in allen regionalen Servicestellen von "die umweltberatung" sowie auf www.naturimgarten.at