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Wild- und Heilkräuter ernten

Rund um die Sonnenwende ist die beste Erntezeit für Heilkräuter. Nun steckt besonders viel Heilkraft in den Pflanzen.

Wilder Salbei in Blüte
Wilder Salbei in Blüte. Manfred Antranias Zimmer auf Pixabay

Gartenbesitzer können sich jetzt an ihren Schätzen freuen. Die Kräuter verströmen ihren betörenden Duft und locken mit zarten Blüten. Doch auch in der Natur wachsen viele Heilkräuter, von denen man sich jetzt einen Vorrat anlegen kann. So ist man für die kalte Jahreszeit bestens gerüstet.

Zur Kräuterernte sollte das Wetter sonnig und trocken sein, am besten vormittags ernten, sobald die Sonne den Tau getrocknet hat. Blätter oder Blüten werden so abgezupft, dass die Wurzeln unbeschädigt bleiben. Ein Standort sollte nie ganz abgeerntet werden, damit sich die Pflanzen weiter verbreiten können. Meiden Sie gespritzte oder gedüngte Wiesen sowie Grünflächen neben stark befahrenen Straßen.

Sammeln Sie jetzt:
•    Salbei: wirkt entzündungshemmend, für Halsbeschwerden
•    Brennnesseln: enthalten viel Eisen, Magnesium, Kalzium, wirken entwässernd
•    Spitzwegerich: enthält viel Eisen, für Bronchien.
•    Löwenzahn: für Leber und Galle
•    Johanniskraut (sobald die Blüten aufblühen): gegen Depressionen, Johanniskrautöl bei Muskelverspannungen, Rheuma, zur Wunddesinfektion, bei Sonnenbrand.
•    Schafgarbe (abschneiden, nicht brechen): stärkt Bindegewebe und Gefäße.
•    Auch Gartenkräuter wie Pfefferminze, Wermut, Ysop, Melisse, Basilikum, Thymian, sind im Juni am würzigsten.

Kräuter trocknen

Für die Zubereitung von Tee die Pflanzen rasch trocknen. Je kürzer die Trockenzeit, desto hochwertiger die Teekräuter. Wenn Sie keinen Dörrapparat haben, empfiehlt sich ein schattiger trockener Ort mit Luftzirkulation, an dem die Kräuter locker auf einen Bogen Papier aufgelegt werden. Ganze Kräuter kann man in Sträuße binden und aufhängen.
Anschließend die trockenen Blätter mit der Hand leicht zerrebeln, die Blüten ganz lassen, in verschließbaren Dosen oder Gläsern bis maximal ein Jahr dunkel lagern.

Öle und tinkturen ansetzen

Zum Ansetzen von Ölen Blüten im Ganzen und Blätter geschnitten in ein Glas füllen, mit Olivenöl übergießen, verschließen und vier bis acht Wochen in der Sonne stehen lassen, täglich schütteln. Danach die Kräuter durch ein Leinentuch abseihen und das Öl in eine lichtdichte Flasche abfüllen.

Für eine Tinktur zum Einnehmen einen halben Liter Schnaps (Korn) in eine Flasche füllen, drei Handvoll frischer klein geschnittener Kräuter dazu gegeben, zehn Tage am Fensterbrett stehen lassen, öfter schütteln. Danach filtern, nach weiteren acht Tagen ist die Tinktur fertig und kann tropfenweise eingenommen werden. Vor allem bei Verdauungsbeschwerden sind Tinkturen (Fenchel, Wermut, Angelikawurzel, Eberraute) beliebt.