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Jugendstudie 2024: Besorgnis um Zukunft der Pensionen

Unter dem Titel „Was wünscht sich die Jugend“ ließen die vier Verbände der Initiative 2050, die alle Anbieter der betrieblichen und privaten Pensionsvorsorge und somit die zweite und dritte Säule des österreichischen Pensionssystems umfasst, die Wahrnehmungen und Erwartungen junger Menschen zwischen 18 und 30 Jahren, zu ihren zukünftigen Pensionen befragen. Mag. Andreas Zakostelsky, Obmann des Fachverbandes der Pensions- und Vorsorgekassen zu den Ergebnissen: „Es ist alarmierend, wenn sich 75 Prozent der jungen Erwachsenen Sorgen um ihre Pension machen. Die Zahlen zeigen, dass es dringend einen Ausbau der betrieblichen und privaten Vorsorge benötigt. Es ist ermutigend, dass junge Menschen bereit sind, in ihre Altersvorsorge zu investieren. Durchschnittlich haben die Befragten hier einen Betrag von etwas über 100 Euro pro Monat angegeben. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit, effektive und zugängliche Vorsorgemöglichkeiten auszubauen.“

Zakostelsky weiter: „Eine unserer zentralen Forderungen ist daher, die Kompetenzerweiterung des gesetzlichen Aufgabenbereichs der Alterssicherungskommission auf alle drei Säulen des Pensionssystems auszuweiten.“

Für Vorstandsdirektor Andreas Csurda, Vorsitzender Berufsgruppe Vorsorgekassen, zeigen „die Ergebnisse der Umfrage deutlich, dass junge Menschen besorgt in die Zukunft blicken. Vor allem für jene, mit geringen freien Mitteln für die private Vorsorge, bieten die Betrieblichen Vorsorgekassen bereits einen ersten wichtigen Baustein für die finanzielle Absicherung im Alter.“

Ministerin Gewessler unterstreicht die Bedeutung von Altersvorsorge und Klimaschutz

„Finanzielle Vorsorge und Klimaschutz haben mehr miteinander zu tun, als viele denken. Denn die beste Altersvorsorge ist jene, die uns ein gutes Leben ermöglicht. Nachhaltige Investitionen müssen im Einklang mit den Klimazielen stehen. Dafür sorgt eine enge Verknüpfung mit der EU-Taxonomie. Mit dem österreichischen Green Bond und grünen Finanzbildungsmaßnahmen sind wir mitten in der Umsetzung der österreichischen Green Finance Agenda. Indem wir die Klimaziele ernst nehmen, sorgen wir auch finanziell und wirtschaftlich vor“, erläutert Bundesministerin Leonore Gewessler bei der Präsentation der Ergebnisse.

Jugend-Staatssekretärin appelliert an Vorsorgegedanken

„Wir müssen in Sachen Pensionen als Gesellschaft eine Allianz der Vernunft bilden. Denn ohne das Wissen und die Kraft der Alten wird es nicht gehen, aber ohne die Zuversicht und den Arbeitswillen der Jungen auch nicht. In diesem Sinne: Wir müssen über ein gesundes Fundament des Generationenvertrages reden. Darüber, wie Menschen länger gesund und gerne in ihrem Job bleiben und wie wir bei jungen Menschen das Bewusstsein und reale Möglichkeiten für eine ordentliche Pension schaffen. Diese Möglichkeit werden wir mit neuen Vorsorgemodellen schaffen müssen, beispielsweise halte ich einen staatlichen Pensionsfonds für eine smarte Lösung, um die staatliche Säule zu entlasten. Aber auch die Umsetzung des Generalpensionskassenvertrages und die Wiedereinführung der Behaltefrist wären wichtig Bausteine für ein gesundes Pensionssystem“, so Staatssekretärin Claudia Plakolm.

Finanzbildung essentiell für erfolgreiche Vorsorge

Vorstandsdirektor Dr. Peter Eichler vom Verband der Versicherungsunternehmen Österreich (VVO) sieht in den vorliegenden Zahlen ein deutliches Signal für das Potenzial von Bildungs- und Förderprogrammen: „Die vorliegenden Ergebnisse zeigen, wie wichtig die Beschäftigung mit der Altersvorsorge für Finanzbildung junger Menschen in unserem Land ist. Dies ist umso wichtiger, als das Thema Pensionen den jungen Menschen offensichtlich große Sorge bereitet – und zwar an zweiter Stelle (nach der Teuerung) und noch vor dem Klimawandel. Trotz der Sorgen um die Pension und der grundsätzlich positiven Haltung gegenüber privater Altersvorsorge hat die Mehrheit noch keine ergänzende Vorsorge abgeschlossen – ein deutlicher Hinweis auf die Notwendigkeit von Bewusstseinsbildung und Anreizen.“ Private Anbieter sehen sich in Ausbau der Pensionsvorsorge bestätigt.

Wichtige Erkenntnisse für zukünftige Regierung

Die Initiative 2050 sieht in den Ergebnissen der Jugendstudie 2024 eine klare Aufforderung an Politik und Gesellschaft, die Rahmenbedingungen für die Altersvorsorge junger Menschen zu verbessern. Nur durch gemeinsame Anstrengungen und den Ausbau der zweiten und dritten Säule könne die Jugend in Österreich eine sichere und sorgenfreie Zukunft genießen - sie sähen die vorliegenden Ergebnisse nicht als Kritik an der ersten Säule des Pensionssystems.