zum Inhalt springen

IPCC-Klimabericht: die Zeit drängt

Der Weltklimarat (IPCC) hat einen Sonderbericht zum 1,5 Grad-Ziel des Pariser Klimaschutz­abkommens präsentiert. Er zeigt, dass tiefgreifende und schnelle Veränderungen nötig sind, um die Erderwärmung zu stoppen.

ipcc_2018
IPCC

Der Weltklimarat hat untersucht, wie die 1,5 Grad-Grenze noch eingehalten werden kann und welche Auswirkungen es hat, wenn das nicht gelingt. Es ist ein dramatischer Appell der KlimaforscherInnen an die Menschheit, katastrophale Folgen für das gesamte Leben auf dem Planeten, wie einen Anstieg des Meeresspiegels und extreme Wetterereignisse, noch abzuwenden.

Auch ein Zeichen der Hoffnung

Der neue Bericht zeigt aber auch, dass wir mit einer raschen und drastischen Reduktion der Emissionen eine Eingrenzung des globalen Temperaturanstiegs auf unter 1,5 °C schaffen können. Damit können die schlimmsten Auswirkungen verhindert werden.

Für eine Eingrenzung der Temperatur auf 1,5 °C bis Ende des Jahrhunderts braucht es eine Reduktion der globalen Netto-Treibhausgasemissionen um 45 Prozent bis 2030 und auf Null bis 2050.  Und diese muss rasch passieren. Denn schon die bisherige Erwärmung um global 1 °C hat zu einer starken Zunahme von Extremwetterereignissen, Dürren und Hitzewellen geführt. Dieser Trend wird sich auch mit einer weiteren Temperaturzunahme fortsetzen.

Wie kann das gelingen?

GLOBAL 2000 fordert einen raschen und konsequenten Ausstieg aus Öl, Gas und Kohle in allen Bereichen und ein Ende von Projekten wie Tempo 140. Es dürften keine neuen Öl- und Gasheizungen mehr installiert werden, es brauche 100 Prozent emissionsfreie Fahrzeuge in der Neuzulassung spätestens im Jahr 2030, ein Ende der Kohleverstromung bis zum Jahr 2020 und eine ökologische Steuerreform.

Die derzeitigen Klimaschutzzusagen der einzelnen Staaten reichen dafür bei weitem nicht aus. Bei Beibehaltung der derzeitigen Pläne könnte eine Temperaturerhöhung um 1,5 °C sogar schon im Jahr 2030 erreicht sein, auch die 2 °C-Grenze wird in der Folge durchbrochen und die globale Durchschnitts-Temperatur langfristig um 3 bis 4 Grad ansteigen, was katastrophale Auswirkungen mit sich bringen würde.

Ein Überschreiten der 2 °C-Marke hat gegenüber einer Eindämmung der Temperaturzunahme auf 1,5 °C stärkere Folgen als bisher vermutet.

Jetzt können wir noch etwas gegen Hitze und Wasserknappheit tun

Gelingt es die globale Erwärmung auf 1,5 Grad einzugrenzen, wird es hingegen deutlich weniger Extremwetterereignisse, Hitzewellen und Dürreperioden geben und es werden 50 Prozent weniger Menschen von Wasserknappheit betroffen sein. Der Meeresspiegelanstieg würde geringer ausfallen und zehn Millionen Menschen weniger betreffen. Die Auswirkungen auf die weltweiten Ökosysteme und die Gefahr eines massiven Artensterbens können ebenfalls stark verringert werden. Beispielsweise wird erwartet, dass bei einer Erwärmung von 2 °C praktisch alle Korallenriffe der Welt zerstört werden, wogegen bei einer Erwärmung von 1,5 °C noch ein substantieller Teil gerettet werden kann. Auch bei einer Erwärmung von 1,5 °C gilt, dass Entwicklungsländer am stärksten von den Folgen betroffen sein werden.

Weitere Informationen zum IPCC-Bericht finden Sie auf der Website des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC)