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Im Gespräch mit unseren LeserInnen Juli 2014

Schreiben auch Sie uns Ihre Meinung zu einem Artikel aus der aktuellen Ausgabe oder zu einem Thema, das Sie besonders bewegt.

Eierschalen
in den Kompost?

Christa Ramp, aus Ohlsdorf, befüllt ihren Komposter ständig und reichlich. „Die Eierschalen jedoch werden im Kompost nicht verarbeitet. Sie bleiben immer vollständig erhalten. Was soll ich mit meinen (Bio-)Eierschalen machen? Gibt es eine bessere Verwendung oder Verwertung der Eierschalen? Im Kompost kommen sie mir eher hinderlich vor. Wenn wir Hühner hätten, würde ich die Schalen den Tieren wieder verfüttern, aber soweit sind wir noch nicht.“
Die reichliche Kompostausbeute werde auch nicht immer gleich gebraucht, weil es gerade keine Verwendung im Garten dafür gäbe. „Wie und wo sollte fertiger Kompost gelagert werden?“


Mag. Bernhard Haidler, Natur im Garten Berater Mostviertel, gibt folgende Tipps:
„Eierschalen am besten zerdrücken, sodass nur kleine Splitter übrig bleiben, bevor sie auf den Kompost geworfen werden. Dann fallen sie nicht so auf. Sie bestehen hauptsächlich aus Kalk, schaden also auf keinen Fall und lösen sich im Laufe der Zeit schon auf, es dauert nur länger. Vorteil: durch den hohen Kalkgehalt neutralisieren sie ggf. Böden mit höherem pH– Wert, wenn zum Beispiel viel Nusslaub oder Koniferenschnitt kompostiert wurde, oder der Mutterboden auf Urgestein (Granit, Gneis) gebildet wurde.

Fertiger Kompost kann vielseitig verwendet werden: Für Kübelpflanzen zum Umtopfen, zum Rasen düngen, als Mulch, zu Aussaat und Vorzucht von Jungpflanzen etc. Falls er doch gelagert werden sollte: zu Haufen aufschichten und mit Kompostvlies oder anderen halbdurchlässigen Materialien überdecken. Er sollte atmen können. Ohne Abdeckung siedeln sich Wurzelunkräuter darauf an, welche die Erde unbrauchbar machen.“


Agavendicksaft
als Süßungsmittel im Erdbeereis

Christine Ebermann freut sich über die veganen Rezepte von Heidi Huber in der LEBENSART 3/2014. Nur „die Verwendung von Agavendicksaft ist zu vermeiden! Der Saft aus der Agave kann vergoren werden, dann gibt es Tequila; wird er hydrolisiert (Anm. Red: Spaltung einer biochemischen Verbindung durch Reaktion mit Wasser), entsteht Fructose. Die ist bekanntermaßen bedenklich.“

Ernährungswissenschaftlerin Mag. Rosemarie Zehetgruber meint dazu: „Agavendicksaft ist der eingedickte Saft der mexikanischen Agave. Die Süße kommt hauptsächlich von Fruktose (Fruchtzucker). Dieser Einfachzucker hat eine stärkere Süßkraft als Haushaltszucker und kann daher geringer dosiert werden. Übermäßiger Genuss von Fruktose kann allerdings zu Beschwerden, wie Blähungen und Durchfällen, führen. Daher gilt auch für Agavendicksaft: Mit Maß genießen. Weniger ist besser."

Die Kohle ist zurück
CO2-neutrale Algen

Algen wären keine Klimaschutz-Wunderwaffe, hat Robert Koch in der letzten LEBENSART zitiert. Bei der Weiterverarbeitung der Algen zu Treibstoffen lande das CO2 erst recht in der Atmosphäre.

„Freilich setzten Algen bei Verwendung als Treibstoff CO2 frei“, schreibt Fritz Eder aus Wien und fügt hinzu: „Das würden sie jedoch auch, gleichviel, wenn Sie diese Algen essen würden, oder auch dann, wenn Sie sie nicht essen würden und die Algen verrotten. Egal ob Sie aus Biomasse Treibstoff oder Nahrung machen, es wird dasselbe an CO2 freigesetzt. Sie können sich entweder in den CO2 Kreislauf integrieren, oder fossiles CO2 hinzufügen.“

Lieber Herr Eder, Sie haben natürlich Recht, dass das CO2 – wie auch immer die Algen verwertet werden – letztlich in der Atmosphäre landet. Und natürlich hätte uns das auffallen müssen. Sorry und danke für den Hinweis!