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Jetzt ein Hochbeet selber bauen

Im Garten fällt viel wertvolle Biomasse an. Äste und Zweige, Laub und Schnittmaterial von Stauden und Gräsern sind optimal, um ein Hochbeet aufzusetzen. Tipps zu Bau und Befüllung.

Hochbeet mit Salaten
Foto: DIE UMWELTBERATUNG / S. Kropf DIE UMWELTBERATUNG / S. Kropf

Hochbeete schonen nicht nur den Rücken bei der Gartenarbeit, sondern sie ermöglichen auch eine reichere und frühere Ernte. Denn durch den speziellen Schichtaufbau entstehen im Hochbeet während des Verrottungsprozesses höhere Temperaturen als im Gartenbeet. „Im Hochbeet werden Pflanzenreste, die bei der Gartenarbeit anfallen, zu wertvollem Pflanzsubstrat“, erklärt Mag.a Sophie-Jäger-Katzmann, Gartenexpertin von DIE UMWELTBERATUNG.- Der beste Zeitpunkt, ein Hochbeet zu errichten, ist im Herbst oder im zeitigen Frühjahr. 

Schicht für Schicht zum Turbobeet

Je nach Geschmack und Möglichkeiten kann das Hochbeet aus unbehandeltem Holz, Natursteinen, Ziegeln oder einer Kombination der Materialien gebaut werden. Auch fertige Bausätze aus Holz oder Recyclingkunststoff gibt es zu kaufen. 

Zuerst wird die Grasnarbe in der Größe des Hochbeetes abgestochen. Ein stabiles Gitter, das am Boden ausgelegt wird, hält hungrige Wühlmäuse vom Gemüse fern. Dann wird das Hochbeet mit den Pflanzenresten aus dem Garten aufgefüllt. Hier gilt: von unten nach oben immer kleineres, feineres Material schichten, bis obenauf die humusreiche Erde kommt. Die unterste Schicht ist je nach Höhe des Beetes etwa 40 cm dick und besteht aus Ästen, Stauden und Zweigen. Das Volumen eines Hochbeetes ist nicht zu unterschätzen! Man merkt meist erst beim Befüllen, wieviel hineinpasst und vor allem noch hineinmuss! Daher können unten zusätzlich dicke Stammstücke oder größere Steine eingefüllt werden. Diese Schicht wird mit etwas Erde bedeckt, darauf folgt eine etwa 15 cm dicke Schicht aus Grasschnitt, Häckselgut oder anderen gemischten Gartenabfällen. Hier kann die, für das Hochbeet abgestochene, Grasnarbe eingebaut werden. 

Darauf kommen 10 bis 20 cm halb verrottetes Laub oder andere organische Abfälle. Die Verrottungswärme, die in dieser Schicht entsteht, bewirkt in den ersten Jahren eine frühere und reiche Ernte. Auf die Laubschicht werden 20 cm Grobkompost aufgebracht und zuoberst 10 bis 20 cm Feinkompost, gemischt mit torffreier Erde oder Erde aus dem Garten. Gerade im ersten Jahr sinkt das Innere des Hochbeetes stark ab, das fehlende Volumen wird im nächsten Jahr mit Erde wieder aufgefüllt.

Der ideale Platz und die richtige Größe

Eine Nord-Südausrichtung garantiert die ideale Ausnützung des Sonnenlichts. Volle Sonne bis Halbschatten ermöglicht gutes Pflanzenwachstum. Eine Regentonne oder andere Wasserstelle in der Nähe erleichtert die Bewässerung. Ist das Hochbeet von allen Seiten gut zugänglich, sollte die Breite 2x die Armlänge (1,4-1,6 m) betragen, um bequem die Mitte des Beetes erreichen zu können. Die Länge und Form kann beliebig gewählt werden. Eine angenehme Arbeitshöhe entsteht bei 70 – 100 cm je nach Körpergröße der Gärtnerin bzw. des Gärtners.

3-Jahres-Plan für das Bepflanzen des Hochbeetes 

Die höheren Temperaturen durch die Verrottungsprozesse im Beet ermöglichen, schon im März Radieschen oder Salat einzusetzen. Nach den Eisheiligen dürfen dann empfindlichere Jungpflanzen in das Hochbeet einziehen. Da in den ersten zwei Jahren größere Mengen an Nährstoffen im Hochbeet vorhanden sind, werden zuerst am besten Pflanzen eingesetzt, die viele Nährstoffe brauchen wie zum Beispiel Paradeiser, Melanzani, Zucchini oder Kürbis. Im zweiten Jahr sind Mittelzehrer wie Spinat, Zwiebel, Karotten und Mangold geeignet. Ab dem dritten Jahr werden genügsame Pflanzen wie Erbsen, Bohnen und Kräuter angebaut. 

Infos:

Workshop "Hochbeet aus Holz selbst bauen" für Schnellentschlossen: 13. Oktober in Wien (Anmeldeschluss ist der 10.10.2018).

Infoblatt „Hochbeet“: kostenloser Download auf www.umweltberatung.at.

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