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Gärtnern im Klimawandel

Phlox und Lupinen werden es schwer haben. Wer jetzt die richtigen Pflanzen setzt, kann steigende Temperaturen und Trockenheit nutzen.

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Felsenbirne mit Früchten. Pixabay

Regen und Kälte – wer denkt da an den Klimawandel? Doch weltweit betrachtet war das erste Halbjahr 2010 das wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen. „Mit dem Klimawandel verschieben sich die Jahreszeiten, die Vegetationsperioden haben sich bereits verlängert“, schreibt DI Christine Weidenweber in ihrem Buch „Klimawandel – Nutzen und Risiken für den Hausgarten“. Erkennbar sei dies an sogenannten Zeigerpflanzen. „In Deutschland hat sich die Vegetationszeit in den letzten 35 Jahren um 10 Tage verlängert.“ Damit verändern sich feststehende Gartentermine für den Schnitt von Rosen oder das Pflanzen von Blumenzwiebeln. Auch Gemüse kann meist schon vor den Eisheiligen Mitte Mai gepflanzt werden.

Sträucher und Bäume
Nach den jetzigen Vorhersagen werden die Sommer in Zukunft häufiger mit langanhaltenden Trockenphasen einhergehen, unterbrochen von heftigen Gewittern und Hagelschauern, und die Winter milder ausfallen. Daher können auch bisher nicht ganz winterharte, exotische Gehölzarten im Garten gepflanzt werden. 

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Wasserhungrige Pflanzen in Gruppen zusammenpflanzen, so kann man gezielt mehr Wasser geben. Fotolia

Blühstauden
Phlox, Rittersporn, Staudenlupine und Herbstastern - die traditionellen Stars im Garten - kommen mit Hitze und Trockenheit nur schlecht zurecht. Pflanzen Sie sie an Stellen, die während der Mittagsstunden beschattet sind – oder probieren Sie trockenheitsresistente Stauden, wie Pfingstrosen, Bartiris, Türkenmohn, die schönen Kokardenblumen oder Kalkastern.

Blütenpracht auf dem Balkon
Viele Balkonblumen vertragen heiße Sommer schlecht. Pelargonien, Wandelröschen, Begonien, Duftsteinrich, Elfensporn, Tagetes oder Zinnien hingegen vertragen Hitze und Trockenheit gut. Nicht immer ist Wassermangel die Ursache, wenn Ihre Pflanzen die Blätter hängen lassen. Fuchsien oder Fleißige Lieschen haben ihre Hänger zum Schutz vor Verdunstung, auch wenn die Erde feucht ist.

Autorin: Annemarie Herzog

Lesen Sie mehr in der LEBENSART Juli/August 2010. Ausgabe bestellen

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Lesetipps:

Klimawandel – Nutzen und Risiko für den Hausgarten, Christine Weidenweber (Hrsg.)
Neben Erkenntnissen zum Klimawandel werden neue Pflanzen vorgestellt, die dem Wetter trotzen. av-Buch, im Buchhandel oder Direktbestellung: Tel: 01/9823344-442.

wieausheiteremhimmel

Wie aus heiterm Himmel, Gerhard Berz.
Naturkatastrophen und Klimawandel: Was uns erwartet und wie wir uns darauf einstellen sollten. dtv premium - Deutscher Taschenbuch Verlag



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