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Bioacker sucht Gartenfreundin

Gartenfreude kennt keine Grenzen – nicht mal die beengter Wohnanlagen im städtischen Umfeld. Auf Bio-Feldern oder in Gemeinschaftsgärten finden leidenschaftliche Gärtner einen Flecken Erde zum Bepflanzen.

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Gemeinsam etwas wachsen lassen. Foto: Istockphoto Istockphoto

„Ich habe keinen Garten. Nicht mal einen Balkon, auf dem ich meine Gärtnerlust ausleben könnte,“ bedauert Elisabeth aus Linz. „Dabei liebe ich den Duft frischer Kräuter, sehe gerne den Paradeisern zu, wenn sie langsam ihre unverschämt sinnlich roten Früchte entwickeln. Manche Wohnungsbesitzer ziehen ja kleine Paradeisersorten sogar auf dem Fensterbrett, ich habe noch nicht mal einen Stock Schnittlauch davongebracht,“ bedauert sie. Um ihrer Gartenleidenschaft den dafür notwendigen Boden zu geben, hat Elisabeth im letzten Jahr bei einem Biobauern eine Parzelle gemietet. „Mein kleiner Sohn sollte erfahren, wie Gemüse heranwächst und wo es herkommt. Ich möchte nicht, dass er  im Supermarkt steht und keine Ahnung hat, wann was reif ist“. Salat, Gurken und Spinat schmecken gleich doppelt so gut, wenn man ihnen beim Wachsen zugeschaut hat. Und wenn die Kleinen auf dem eigenen Stück Acker mitarbeiten, entwickeln sie spielerisch eine Beziehung zur Natur und Appetit auf gesundes Essen.

Regine Bruno koordiniert unter der Dachmarke „Selbsternte“ Bio-Felder in Wien, NÖ und der Steiermark.  „Neben der Eigenversorgung mit Bio-Gemüse, von dem man weiß, wo es herkommt, spielt heute der Erholungswert eine wichtige Rolle“, ist Regine Bruno überzeugt. Ab Mitte Mai können die Beete für einen einmaligen Saisonbeitrag gemietet werden. Die Parzellen werden von Biobauern vorbereitet und bepflanzt. Nach der Übergabe ist jeder selbst für das Beet verantwortlich.
Infos: www.selbsternte.at

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Auf dem Ökohof Mariagrün bei Graz ist reichlich Platz zum Grillen und Feiern. Foto: Ökohof Mariagrün Ökohof Mariagrün

Naturparadies Ökohof Mariagrün
Der Ökohof Mariagrün im Norden von Graz ist ein Paradies für alle, die natürliche Gartenvielfalt dem getrimmten Beet vorziehen. Regina Huemer ist seit 25 Jahren dabei und Obfrau des Vereins: „Hier gärntern viele junge Familien, die Gemüse ziehen und gleichzeitig mit ihren Kindern Zeit in der Natur verbringen wollen.“  Die Mitglieder des Ökohofes legen ihre Parzellen nach eigenen Wünschen an und behalten sie auch im Winter. Es werden immer wieder Parzellen zur Weitergabe frei.

Infos: Ökohof Mariagrün

Lesen Sie mehr in der LEBENSART Februar/März 2010

Autorin: Annemarie Herzog