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Bananen auf Kosten der Gesundheit

Eine Untersuchung zeigt: konventionelle Bananen sind fast durchwegs mit Pestiziden belastet.

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Bananenplantage. Foto: Mirjam Haegele/Oxfam Deutschland Mirjam Haegele/Oxfam Deutschland

ÖKO-TEST hat Bananen von 22 Anbietern untersuchen lassen und bei konventionellen Produkten fast durchwegs Pestizidbelastungen gefunden. Fast alle enthalten die besonders bedenklichen Pestizide Imazalil und/oder Bifenthrin. Laut dem europäischen Gefahrenstoffrecht gelten beide Substanzen als möglicherweise krebserzeugend. Da die Bananen ungeschält untersucht wurden, befindet sich vermutlich ein erheblicher Teil der Pestizide in und auf der Schale, also nicht im essbaren Anteil.

Die Bio-Produkte sind dagegen fast immer frei von Rückständen; nur bei dem Bio-Produkt eines Discounters stellte das Labor zwei Pestizide in Gehalten über dem Bio-Orientierungswert fest.

Im Pestizidregen

Die Pestizide werden im konventionellen Bananenanbau oft mithilfe von Flugzeugen versprüht. Pro Hektar Land werden durchschnittlich 45 Kilogramm Pestizide pro Jahr verteilt. Zum Vergleich: Auf einem Kartoffelacker in Österreich kommt etwa ein Zehntel, also rund 4,5 Kilo, zum Einsatz. Die eingesetzten Sprühmittel enthalten u. a. Wirkstoffe wie Paraquat, das in der EU bereits verboten ist, oder Glyphosat, das im Verdacht steht, krebserregend zu sein.

Aufgrund von Verwehungen kann es vorkommen, dass die Spritzmittel auch in angrenzenden Wohngebieten landen oder sich in der Umwelt anreichern. Schutzausrüstungen wie Masken und Anzüge sind nur für die Arbeiter vorgeschrieben, die Pestizide ausbringen. Andere Mitarbeiter sind oft weniger gut geschützt und kommen mit den Pestiziden in Kontakt.

Deutlich erhöhtes Krebsrisiko

Doch trotz Schutzausrüstungen sind die Arbeiter massiv gefährdet, wie eine Studie der Ärztinnen und Ärzte für eine gesunde Umwelt zu Bananenplantagen in Ecuador zeigt. Nach dem Ausbringen der Pestizide sollten die Bananen-Plantagen erst nach 24 bis 48 Stunden wieder betreten werden, was oft nicht eingehalten wird. Die Arbeiter müssen unter dem Pestizid-Regen arbeiten. Wer sich beschwert, riskiert entlassen zu werden.

Laut Studie ist das Risiko für Arbeiter im konventionellen Bananenanbau  u. a. Beschwerden des Magen-Darm-Traktes zu entwickeln, sechs bis achtmal so hoch wie bei Menschen, die keinen Pestiziden ausgesetzt sind. „Die Pestizidanwender weisen auch ein deutlich höheres Risiko auf, an Krebs zu erkranken als Arbeiter, die im Bio-Anbau tätig sind“, bestätigt Prof. Dr. Hans-Peter Hutter.

Die Beschäftigten im Bananenanbau leiden zudem unter schlechten Arbeitsbedingungen und Löhnen, die manchmal noch nicht einmal existenzsichernd sind.

Kaufen Sie Bananen in Bioqualität, aus fairem Handel. Das Fair Trade-Label garantiert, dass die Produzenten angemessene Preise erhalten und unter fairen Bedingungen arbeiten. Das Siegel der Rainforest Alliance, mit dem viele konventionelle Bananen ausgezeichnet sind, ist weniger umfassend. Es steht für die Einhaltung grundlegender Arbeitsrechte und erlaubt immer noch zu viele hochgiftige Pestizide.

Quelle: www.oekotest.de, www.suedwind.at