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Räume gestalten: Wie Farben wirken.

Kühles Blau, freches Rot oder doch lieber strahlendes Gelb? Farben haben eine ganz spezielle Wirkung auf unseren Organismus.

Farbtöpfe, Farbkarte und Pinsel.
Foto: istock/yinyang

Farbe ist ein Sinneseindruck, der entsteht, wenn Licht eines bestimmten Wellenlängenbereiches auf unsere Netzhaut trifft, von dort zum Gehirn weitergeleitet wird und als Farbe in unser Bewusstsein tritt.

Tipp1: Grundsätzlich unterscheidet man im Wohnbereich zwischen „warmen“ und „kalten“ Farben. Zu den „warmen“ Farben zählt man den Spektralbereich rot-orange-gelb, zu den „kalten“ Farben den Spektralbereich violett-blau-grün mit allen Schattierungen.

Tipp 2: Farben können allerdings noch viel mehr. Durch die Betonung einzelner Wände und Decken können vorgegebene Raumgrößen optisch verändert werden. Helle Farben weiten den Raum. Ein zu langer, schmaler Gang wird durch kräftige, aktive Farben an der Stirnwand verkürzt, Querstreifen im Fußboden lassen ihn breiter erscheinen. Niedrige Räume wirken heller und höher durch eine dunkle, schwere Farbe am Fußboden und hellere Farben im oberen Bereich. Umgekehrt kann eine hohe Zimmerdecke mit einer dunkleren Farbe heruntergeholt werden. Vorsicht: Zu dunkel kann einen Höhleneffekt erzeugen und drückend wirken.

Tipp 3: Bei der Farbauswahl ist auch der Sonneneinfall ins Zimmer zu beachten. Himmelsrichtungen und Fensterflächen beeinflussen die natürliche Ausleuchtung des Raumes. In engeren Häuserfluchten bringen hellere Farben mehr Licht. In einem lichtdurchfluteten Haus im Grünen werden bewusst kräftigere Töne eingesetzt, um mehr Wärme und Gemütlichkeit zu bewirken. Bei Räumen im Norden sollen kühlere Farben (blau, grün) als Hauptfarben vermieden werden.

Tipp 4: Bei der Farbplanung für die einzelnen Räume ist zuerst zu überlegen, welche Funktion jeder einzelne Raum erfüllen soll. Kräftiges Rot im Schlafzimmer mag zwar unser Sexualleben stimulieren, den Großteil der Zeit möchten wir uns in diesem Raum allerdings erholen. Und dafür ist ein beruhigendes, kühlendes Blau oder Grün besser geeignet. In den Wohnräumen sorgen zarte Orange-Töne für eine heimelige, warme Atmosphäre.

Tipp 5: Im Kinderzimmer erzielen stark gemusterte Wände eine besonders unruhige Wirkung. Die vielen bunten Spielsachen heben sich kaum mehr von der bunt strukturierten Wand ab, die Kinder werden mit Farbreizen überflutet.

Tipp 6: Ein dezenter Umgang mit der farblichen Grundausgestaltung der Räume erleichtert auch die Einrichtung. In vielen Fällen ist es ratsam, sich an die gewünschten Farbeffekte durch Bilder, Möbel, Vorhänge, Teppiche und entsprechende Lichtführung heranzutasten.

Tipp 7: Achten Sie vor allem auf Ihr subjektives Empfinden. Wenn Sie eine Vorliebe für oder Abneigung gegen einzelne Farben haben, sollten Sie dem Bedeutung beimessen und evtl. Empfehlungen eines Farbberaters einholen, der auf Ihren persönlichen Farbenhaushalt eingeht.